Viele Hausbesitzer, die beim HDI in Hannover versichert sind, müssen mit einer Änderungskündigung rechnen. Das Unternehmen bestätigte Berichte von Versicherungsmaklern, die eine systematische Sanierungswelle beklagen. Zur Zahl der betroffenen Verträge wollte der Versicherer, der zu Talanxgruppe gehört, keine Angaben machen.
Das Unternehmen hat aktuell rund 290.000 Wohngebäudepolicen im Bestand. Bereits 2014 machte der HDI in dieser Sparte ein Minus von über 42 Prozent, wie aus dem letzten Geschäftsbericht hervorgeht. Der Versicherer leidet wie gesamte die Branche vor allem unter Leitungswasserschäden, weil Gebäude immer älter werden.
Preiserhöhungen bis zu 100 Prozent
Unwetterereignissen hätten laut Unternehmensangaben die Situation in den vergangenen Jahren weiter verschärft. Kunden mit Verträgen, die als "nicht mehr auskömmlich" identifiziert würden, erhalten nun neue Angebote. "In Einzelfällen kann dies mit einer deutlichen Anhebung der Versicherungsprämien verbunden sein", sagte eine HDI-Sprecherin. Laut dem Bundesverband mittelständischer Versicherungs- und Finanzmakler (BMVF) gibt es Änderungsangebote mit Preiserhöhungen von bis zu 100 Prozent.
Betroffen dürften aber auch die Kunden anderer Versicherer sein. Denn in einer Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) hatten fast 89 Prozent der Vermittler festgestellt, das "ihr" Versicherer derzeit die Gebäudeversicherung saniert. Überwiegend sind Kunden betroffen, die mit Schäden "auffällig" werden. Nach dem dritten Schaden zeigen laut BVK fast 90 Prozent der Unternehmen ihren Versicherten die rote Karte und verlangen eine deutliche höhere Prämie oder Selbstbeteiligung.
Sturmschäden in Höhe von 750 Millionen Euro
Sehr viele Hausbesitzer müssen 2016 mit einer Beitragserhöhung rechnen. Sie dürfte zwischen fünf und 15 Prozent liegen, schätzt der BMVF. "Nach wie vor haben die meisten Versicherer ein negatives Ergebnis", sagt BMVF-Vorstand Henning Kahle. Allein der Sturm Niklas hat die Assekuranz im vergangen Jahr 750 Millionen Euro gekostet.
Doch die Versicherer sind unterschiedlich betroffen. So wird die Ergo Versicherung aus Düsseldorf die Prämien lediglich um die höheren Baukosten anpassen. Das macht nur rund 1,7 Prozent aus und gilt für alle, die eine so genannte gleitende Neuwertversicherung haben. Gleichzeitig werden Häuser ab einem Alter von zehn Jahren zusätzlich um rund zwei Prozent teurer, so eine Empfehlung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Höhere Prämien nicht einfach akzeptieren
Unternehmen, die zudem ihre höheren Schadenaufwendungen weitergeben müssen, wollen deutlich mehr. So erhöht beispielsweise die Basler-Versicherung um rund 7,5 Prozent und der Konzeptanbieter Domcura um glatte sieben Prozent. "Wer eine Kündigung mit neuem Angebot erhält, sollte auf keinen Fall die höhere Prämie einfach akzeptieren oder im ersten Ärger die Kündigung annehmen", warnt Versicherungsmakler Johannes Brück aus Düsseldorf.
Besser sei es, auf dem Markt schnell andere Angebote einzuholen. Auch wenn das immer schwieriger werde. Immobilienbesitzer sollten den neuen Versicherer daher immer um eine konkrete schriftliche Zusage bitten. Erst dann kann man die Kündigung beim alten Anbieter annehmen oder selbst aktiv wechseln.
Bildquelle: © JSB31 / fotolia.com
Das Unternehmen hat aktuell rund 290.000 Wohngebäudepolicen im Bestand. Bereits 2014 machte der HDI in dieser Sparte ein Minus von über 42 Prozent, wie aus dem letzten Geschäftsbericht hervorgeht. Der Versicherer leidet wie gesamte die Branche vor allem unter Leitungswasserschäden, weil Gebäude immer älter werden.
Preiserhöhungen bis zu 100 Prozent
Unwetterereignissen hätten laut Unternehmensangaben die Situation in den vergangenen Jahren weiter verschärft. Kunden mit Verträgen, die als "nicht mehr auskömmlich" identifiziert würden, erhalten nun neue Angebote. "In Einzelfällen kann dies mit einer deutlichen Anhebung der Versicherungsprämien verbunden sein", sagte eine HDI-Sprecherin. Laut dem Bundesverband mittelständischer Versicherungs- und Finanzmakler (BMVF) gibt es Änderungsangebote mit Preiserhöhungen von bis zu 100 Prozent.
Betroffen dürften aber auch die Kunden anderer Versicherer sein. Denn in einer Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) hatten fast 89 Prozent der Vermittler festgestellt, das "ihr" Versicherer derzeit die Gebäudeversicherung saniert. Überwiegend sind Kunden betroffen, die mit Schäden "auffällig" werden. Nach dem dritten Schaden zeigen laut BVK fast 90 Prozent der Unternehmen ihren Versicherten die rote Karte und verlangen eine deutliche höhere Prämie oder Selbstbeteiligung.
Sturmschäden in Höhe von 750 Millionen Euro
Sehr viele Hausbesitzer müssen 2016 mit einer Beitragserhöhung rechnen. Sie dürfte zwischen fünf und 15 Prozent liegen, schätzt der BMVF. "Nach wie vor haben die meisten Versicherer ein negatives Ergebnis", sagt BMVF-Vorstand Henning Kahle. Allein der Sturm Niklas hat die Assekuranz im vergangen Jahr 750 Millionen Euro gekostet.
Doch die Versicherer sind unterschiedlich betroffen. So wird die Ergo Versicherung aus Düsseldorf die Prämien lediglich um die höheren Baukosten anpassen. Das macht nur rund 1,7 Prozent aus und gilt für alle, die eine so genannte gleitende Neuwertversicherung haben. Gleichzeitig werden Häuser ab einem Alter von zehn Jahren zusätzlich um rund zwei Prozent teurer, so eine Empfehlung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Höhere Prämien nicht einfach akzeptieren
Unternehmen, die zudem ihre höheren Schadenaufwendungen weitergeben müssen, wollen deutlich mehr. So erhöht beispielsweise die Basler-Versicherung um rund 7,5 Prozent und der Konzeptanbieter Domcura um glatte sieben Prozent. "Wer eine Kündigung mit neuem Angebot erhält, sollte auf keinen Fall die höhere Prämie einfach akzeptieren oder im ersten Ärger die Kündigung annehmen", warnt Versicherungsmakler Johannes Brück aus Düsseldorf.
Besser sei es, auf dem Markt schnell andere Angebote einzuholen. Auch wenn das immer schwieriger werde. Immobilienbesitzer sollten den neuen Versicherer daher immer um eine konkrete schriftliche Zusage bitten. Erst dann kann man die Kündigung beim alten Anbieter annehmen oder selbst aktiv wechseln.
Bildquelle: © JSB31 / fotolia.com
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek