"Viele Wohngebäudeversicherer haben schon ihre Bestände saniert. Doch aufgrund des Unwetterjahrs 2013 dürfte das bei weitem noch nicht reichen", schätzt Versicherungsmaklerin Adelheid Marscheider aus Eggolsheim bei Bamberg. Besonders betroffen sind vor allem Versicherer, die bereits in der Vergangenheit eine hohe Combined Ratio hatten.
So bewertet der Ende 2013 veröffentlichte "Branchenmonitor Wohngebäude" der V.E.R.S. Leipzig GmbH insgesamt 15 Versicherer als "Sanierer", weil sie 2012 bei negativem Wachstum eine Combined Ratio von über 100 Prozent verbuchen mussten. Besonders betroffen mit einer Schadenkosten-Quote von über 110 Prozent sind, Lippische Landesbrandversicherung, Helvetia, Württembergische, Ergo und Öffentliche Sach Braunschweig. Die Öffentliche Bremen hat sogar eine Combined Ratio von über 120 Prozent und Negativ-Spitzenreiter ÖSA kommt auf die ungeheuerliche Quote von über 141 Prozent.
Schäden in Höhe von sieben Milliarden Euro
Doch auch bei Wohngebäudeanbietern, die 2012 gewachsen sind, dürften sich angesichts der Schadenflut im vergangenen Jahr, ihre Schaden-Kostenquote kaum verbessert haben. Immerhin beliefen sich die Schäden, die Naturgewalten 2013 in Deutschland verursachten, auf rund sieben Milliarden Euro, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) jetzt errechnet hat.
Der Löwenanteil entfiel mit 5,5 Milliarden Euro auf die Sachversicherungen und dort vor allem auf die Wohngebäudesparte. Und die Zukunft sieht wenig rosig aus. Sturmschäden könnten bis 2100 um mehr als 50 Prozent und Hagelschäden schon bis 2050 um 60 Prozent zunehmen, schätzt der GDV. Daher dürften Sanierungen noch wichtiger werden.
Trotz Wachstum verbuchte beispielsweise die R+V Versicherung laut dem Branchenmonitor 2012 eine Combined Ratio über 120 Prozent. Sehr hohe Werte weisen auch Concordia, HDI, Mannheimer, Interrlloyd, VHV, Contientale, DBV, Generali und Signal-Iduna auf. Lediglich 14 Versicherer werden von V.E.R.S. noch als "erfolgreich" eingestuft, weil sie nicht nur Marktanteile gewannen, sondern ihre Schadenkostenquote auch unter 100 Prozent liegt. Besonders gut hat hier die WGV-Schwäbische, die Huk-Coburg Allgemeine, Itzehoer Brandgilde sowie die Debeka abgeschnitten.
Viele Gebäude sind marode
Zu den steigenden Naturgefahren kommt laut V.E.R.S. der schlechte Zustand vieler Häuser. "Strukturelle Schäden durch marode Wasserleitungen werden den Versicherern wohl auch in Zukunft Probleme bereiten", so die Analysten. Eine Besserung der Lage sei vorerst nicht in Sicht, weil der heftige Preiskampf, dem ein Großteil der Verluste geschuldet sei, nach wie vor anhalte. Doch Sanierungen nach dem Schaden kämen oft zu spät. "Eine sinnvolle Alternative stellt die Untersuchung des Bestandes mit aktuariellen Mitteln und anschließender Risikodifferenzierung dar", raten die Wissenschaftler aus Leipzig. Zudem sollten flächendeckende Handwerkernetze, nicht nur für Kosteneinsparungen genutzt werden. Für den Vertrieb könnten Servicevorteile für die Altkundenbindung und Neukundengewinnung generiert werden.
Die angespannte Lage in der Wohngebäudeversicherung gefährdet aber auch Bestandskunden. "Doch vor großen Umdeckungen braucht man sich dann nicht zu fürchten, wenn man die Problematik den Kunden richtig vermittelt", sagt Expertin Marscheider, die auch Vizepräsidentin des Verbandes Deutscher Versicherungsmakler (VDVM) ist. Kunden sollte reiner Wein über die Lage der Wohngebäudeversicherer eingeschenkt werden. Marscheider: "Es bringt hingegen nicht viel, wenn man heute einen etwas günstigeren Gebäudeschutz verkauft und der Kunde dann am Ende des Jahres wieder mit höheren Prämien kämpfen muss".
Bildquelle: © Dirk Maus/
So bewertet der Ende 2013 veröffentlichte "Branchenmonitor Wohngebäude" der V.E.R.S. Leipzig GmbH insgesamt 15 Versicherer als "Sanierer", weil sie 2012 bei negativem Wachstum eine Combined Ratio von über 100 Prozent verbuchen mussten. Besonders betroffen mit einer Schadenkosten-Quote von über 110 Prozent sind, Lippische Landesbrandversicherung, Helvetia, Württembergische, Ergo und Öffentliche Sach Braunschweig. Die Öffentliche Bremen hat sogar eine Combined Ratio von über 120 Prozent und Negativ-Spitzenreiter ÖSA kommt auf die ungeheuerliche Quote von über 141 Prozent.
Schäden in Höhe von sieben Milliarden Euro
Doch auch bei Wohngebäudeanbietern, die 2012 gewachsen sind, dürften sich angesichts der Schadenflut im vergangenen Jahr, ihre Schaden-Kostenquote kaum verbessert haben. Immerhin beliefen sich die Schäden, die Naturgewalten 2013 in Deutschland verursachten, auf rund sieben Milliarden Euro, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) jetzt errechnet hat.
Der Löwenanteil entfiel mit 5,5 Milliarden Euro auf die Sachversicherungen und dort vor allem auf die Wohngebäudesparte. Und die Zukunft sieht wenig rosig aus. Sturmschäden könnten bis 2100 um mehr als 50 Prozent und Hagelschäden schon bis 2050 um 60 Prozent zunehmen, schätzt der GDV. Daher dürften Sanierungen noch wichtiger werden.
Trotz Wachstum verbuchte beispielsweise die R+V Versicherung laut dem Branchenmonitor 2012 eine Combined Ratio über 120 Prozent. Sehr hohe Werte weisen auch Concordia, HDI, Mannheimer, Interrlloyd, VHV, Contientale, DBV, Generali und Signal-Iduna auf. Lediglich 14 Versicherer werden von V.E.R.S. noch als "erfolgreich" eingestuft, weil sie nicht nur Marktanteile gewannen, sondern ihre Schadenkostenquote auch unter 100 Prozent liegt. Besonders gut hat hier die WGV-Schwäbische, die Huk-Coburg Allgemeine, Itzehoer Brandgilde sowie die Debeka abgeschnitten.
Viele Gebäude sind marode
Zu den steigenden Naturgefahren kommt laut V.E.R.S. der schlechte Zustand vieler Häuser. "Strukturelle Schäden durch marode Wasserleitungen werden den Versicherern wohl auch in Zukunft Probleme bereiten", so die Analysten. Eine Besserung der Lage sei vorerst nicht in Sicht, weil der heftige Preiskampf, dem ein Großteil der Verluste geschuldet sei, nach wie vor anhalte. Doch Sanierungen nach dem Schaden kämen oft zu spät. "Eine sinnvolle Alternative stellt die Untersuchung des Bestandes mit aktuariellen Mitteln und anschließender Risikodifferenzierung dar", raten die Wissenschaftler aus Leipzig. Zudem sollten flächendeckende Handwerkernetze, nicht nur für Kosteneinsparungen genutzt werden. Für den Vertrieb könnten Servicevorteile für die Altkundenbindung und Neukundengewinnung generiert werden.
Die angespannte Lage in der Wohngebäudeversicherung gefährdet aber auch Bestandskunden. "Doch vor großen Umdeckungen braucht man sich dann nicht zu fürchten, wenn man die Problematik den Kunden richtig vermittelt", sagt Expertin Marscheider, die auch Vizepräsidentin des Verbandes Deutscher Versicherungsmakler (VDVM) ist. Kunden sollte reiner Wein über die Lage der Wohngebäudeversicherer eingeschenkt werden. Marscheider: "Es bringt hingegen nicht viel, wenn man heute einen etwas günstigeren Gebäudeschutz verkauft und der Kunde dann am Ende des Jahres wieder mit höheren Prämien kämpfen muss".
Bildquelle: © Dirk Maus/
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek