Versicherer in Deutschland sind im Branchenvergleich überdurchschnittlich von Wirtschaftskriminalität betroffen. Das zeigt die achte Studie des Beratungsunternehmens Pwc und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg "Wirtschaftskriminalität in der analogen und digitalen Wirtschaft".
Während im Durchschnitt aller Branchen 51 Prozent der befragten Unternehmen Opfer von Wirtschaftskriminalität geworden sind, waren es bei den Versicherern 70 Prozent. Dies ist die höchste Belastung seit 2007. Der Anstieg beruht vor allem auf Vermögenskriminalitätsdelikten wie Betrug. Davon waren laut der Studie 61 Prozent der Versicherer betroffen (2013: 36 Prozent), während der Durchschnitt aller Branchen nur 37 Prozent betrug. Deutlich zurückgegangen sind nur die Fälle von Geldwäsche (zehn Prozent, 2013: zwanzig Prozent).
Provisionsbetrug kommt häufig vor
Ebenfalls häufiger als im Durchschnitt aller Branchen wurden Versicherer durch externe Täter geschädigt. Drei Viertel davon (75 Prozent) sind Geschäftspartner oder Dienstleister (alle Branchen 35 Prozent). "In der Studie 2012 zeigte sich, dass es sich zu einem großen Teil um Provisionsbetrug durch Versicherungsvermittler handelt", erläuterte Gunter Lescher , Partner für Forensic Services bei PwC. Versicherer gerieten außerdem auch ins Visier der organisierten Kriminalität. 13 Prozent der externen Täter stammten aus diesem Umfeld.
Ein Drittel der befragten Versicherer berichtete über mindestens einen Fall von Cyberkriminalität und 39 Prozent über Cybercrime-Verdachtsfälle. Hauptsächlich handelt es sich um Computerbetrug, Manipulationen von Konto- und Finanzdaten sowie den Diebstahl von Kunden- und Unternehmensdaten. Professor Dr. Kai Bussmann von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erwartet, dass durch die fortschreitende Digitalisierung die Zahl der Cyber-Straftaten noch steigen wird.
Die meisten Versicherer haben ein IT-Sicherheitssystem
Die Studienverantwortlichen vermelden aber auch positive Entwicklungen: Inzwischen verfügten 94 Prozent aller Versicherer, die sich zur Kritischen Infrastruktur zählen, über ein internes IT-Sicherheitssystem. Allerdings führten nur 86 Prozent von ihnen ein so genanntes Penetration Testing durch, um ihre IT-Systeme mit den Methoden potenzieller Angreifer zu testen, mahnt Bussmann. Nur jedes zweite Unternehmen habe zudem sein IT-Sicherheitssystem zertifizieren lassen.
Durch die umfassende Regulierung, der die Branche unterworfen ist, sind die Compliance-Standards der Assekuranz hoch: 87 Prozent der Versicherer verfügen über Compliance-Programme (Durchschnitt aller Branchen: 76 Prozent). Diese sind insbesondere darauf ausgerichtet, Datenschutzverletzungen (97 Prozent), Korruption (82 Prozent) und Geldwäsche (79 Prozent) zu verhindern.
Die Studie
Die repräsentative Befragung zu Wirtschaftskriminalität und Compliance in der Versicherungswirtschaft wurde von Kantar Emnid im Auftrag von PwC und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erstellt.
Quelle: Pwc
Während im Durchschnitt aller Branchen 51 Prozent der befragten Unternehmen Opfer von Wirtschaftskriminalität geworden sind, waren es bei den Versicherern 70 Prozent. Dies ist die höchste Belastung seit 2007. Der Anstieg beruht vor allem auf Vermögenskriminalitätsdelikten wie Betrug. Davon waren laut der Studie 61 Prozent der Versicherer betroffen (2013: 36 Prozent), während der Durchschnitt aller Branchen nur 37 Prozent betrug. Deutlich zurückgegangen sind nur die Fälle von Geldwäsche (zehn Prozent, 2013: zwanzig Prozent).
Provisionsbetrug kommt häufig vor
Ebenfalls häufiger als im Durchschnitt aller Branchen wurden Versicherer durch externe Täter geschädigt. Drei Viertel davon (75 Prozent) sind Geschäftspartner oder Dienstleister (alle Branchen 35 Prozent). "In der Studie 2012 zeigte sich, dass es sich zu einem großen Teil um Provisionsbetrug durch Versicherungsvermittler handelt", erläuterte Gunter Lescher , Partner für Forensic Services bei PwC. Versicherer gerieten außerdem auch ins Visier der organisierten Kriminalität. 13 Prozent der externen Täter stammten aus diesem Umfeld.
Ein Drittel der befragten Versicherer berichtete über mindestens einen Fall von Cyberkriminalität und 39 Prozent über Cybercrime-Verdachtsfälle. Hauptsächlich handelt es sich um Computerbetrug, Manipulationen von Konto- und Finanzdaten sowie den Diebstahl von Kunden- und Unternehmensdaten. Professor Dr. Kai Bussmann von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erwartet, dass durch die fortschreitende Digitalisierung die Zahl der Cyber-Straftaten noch steigen wird.
Die meisten Versicherer haben ein IT-Sicherheitssystem
Die Studienverantwortlichen vermelden aber auch positive Entwicklungen: Inzwischen verfügten 94 Prozent aller Versicherer, die sich zur Kritischen Infrastruktur zählen, über ein internes IT-Sicherheitssystem. Allerdings führten nur 86 Prozent von ihnen ein so genanntes Penetration Testing durch, um ihre IT-Systeme mit den Methoden potenzieller Angreifer zu testen, mahnt Bussmann. Nur jedes zweite Unternehmen habe zudem sein IT-Sicherheitssystem zertifizieren lassen.
Durch die umfassende Regulierung, der die Branche unterworfen ist, sind die Compliance-Standards der Assekuranz hoch: 87 Prozent der Versicherer verfügen über Compliance-Programme (Durchschnitt aller Branchen: 76 Prozent). Diese sind insbesondere darauf ausgerichtet, Datenschutzverletzungen (97 Prozent), Korruption (82 Prozent) und Geldwäsche (79 Prozent) zu verhindern.
Die Studie
Die repräsentative Befragung zu Wirtschaftskriminalität und Compliance in der Versicherungswirtschaft wurde von Kantar Emnid im Auftrag von PwC und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erstellt.
Quelle: Pwc
Autor(en): versicherungsmagazin.de