Die Schere zwischen "Outperformern" (leistungsstarke Unternehmen)und "Underperformern" (leistungsschwache Unternehmen) in der europäischen Finanzdienstleistungsbranche gehe weiter auseinander: Bewertungsunterschiede zwischen den Unternehmen werden sich ausweiten, da starke Marktteilnehmer mit robusten Bilanzen von Bewertungsaufschlägen immer stärker profitieren können. Dies ist das Ergebnis der Untersuchung "Financial Services in 2010 - A call for change" von Mercer Oliver Wyman, die einen Ausblick über die nächsten Jahre der Branche gibt. Im Jahr 2010 würden die erfolgreichen Firmen ihre Gewinne doppelt so stark steigern können wie der Branchendurchschnitt. Sie würden damit eine Eigenkapitalrendite von rund 25 Prozent erreichen, während der Durchschnitt bisher bei ungefähr elf liege.
Vier strategische Trends werden die Branche laut Studie besonders beeinflussen:
- Vereinzelte grenzüberschreitende Konsolidierung durch Marktteilnehmer mit überlegenen Geschäftsmodellen. Diese schaffen Wert durch Skalierbarkeit, Kostensynergien und der Erhöhung von IT-Expertise und operationellen Fähigkeiten.
- Die besten Risikomanager werden sich vom Kredit- oder Versicherungszyklus abkoppeln können, da verbesserte Möglichkeiten zum Risikotransfer auch bisher wenig transparente Bereiche wie Versicherungen und Kredite an mittelständische Unternehmen einschließen werden.
- Fokussierte Geschäftsmodelle ersetzen ein ganzheitliches Angebot und vertikales Konzept durch eine offene Architektur und setzen auf Innovation, um ihre wichtigsten Kunden zu bedienen. Sie gehen auch bei der Produktion selektiver vor.
- Emerging Markets werden auf Grund der fortschreitenden Liberalisierung und der stärkeren Hebelwirkung eines steigenden Bruttoinlandsprodukts weiterhin zu einem überdurchschnittlichen Wachstum beitragen.
Trotz eines stabilen ökonomischen Umfelds für Finanzdienstleister und einer steigenden Nachfrage nach komplexen Finanzprodukten galten die europäischen Finanzdienstleister in den letzten Jahren als vergleichbar unattraktive Investition. Sie lieferten bei höherer Volatilität niedrigere Erträge als amerikanische oder asiatische Unternehmen. Dieser bescheidene Durchschnittsertrag verdecke die neueste Entwicklung: Das Feld polarisiere sich. Langsam würden sich auf der einen Seite zukünftige Gewinner herauskristallisieren, auf der anderen Seite fielen viele Firmen mit undifferenzierten Geschäftsmodellen zurück. Jene seien in eine strategische Sackgasse geraten und hätten mit ihrer Wertvernichtung die Entwicklung des ganzen Sektors gedrückt.
Nach Aussage von Mercer Oliver Wyman konnten die besten Spieler auf dem Markt von einem höheren Ertragswachstum profitieren. Diese hätten nur sorgfältig geplante Projekte in Angriff genommen. Die Firmen im Mittelfeld hätten laut Untersuchung ebenfalls Kostendisziplin bewiesen, konnten aber durch ihre jeweilige Größe, Komplexität oder auf Grund fehlender strategischer Optionen keine überdurchschnittlichen Erträge erwirtschaften. Die Firmen, die am schlechtesten abschnitten, hätten ihr Kapital nicht überlegt eingesetzt, besaßen große und schlecht abgestimmt Geschäftsportfolios, die wenig Synergien und Wissenstransfer ermöglichten. Sie seien häufig in große und grenzüberschreitende Akquisitionen verwickelt gewesen oder so genannte "Merger of Equals", bei denen sich ein kostspieliger Integrationsprozess unnötig in die Länge gezogen hätte, und Synergien nicht genutzt wurden.
Mercer Oliver Wyman hat fünf Strategien herausgearbeitet, mit denen sich eine überdurchschnittliche Entwicklung realisieren lässt:
- Positionierung als selektives Konglomerat mit zwei oder drei Geschäftsbereichen, die häufig durch gemeinsam genutzte Aktiva oder Expertise eng verbunden sind und meist aus dem Kerngeschäft hervorgegangen sind.
- Übernahme kalkulierter strategischer Risiken, insbesondere die Erneuerung des Geschäftsmodells in reifen Märkten.
- Positionierung als starker Aufkäufer und Integrator von anderen Firmen. (Das gilt beispielsweise für Unternehmen, die eine führende Produktplattform besitzen, welche dann besonders effizient eingesetzt werden kann.).
- Handeln wie eine stark fokussierte Firmenneugründung, um fehlende Skaleneffekte auszugleichen.
- Engagement auf neuen, stark wachsenden Märkten.
Quelle: Mercer Oliver Wyman
Vier strategische Trends werden die Branche laut Studie besonders beeinflussen:
- Vereinzelte grenzüberschreitende Konsolidierung durch Marktteilnehmer mit überlegenen Geschäftsmodellen. Diese schaffen Wert durch Skalierbarkeit, Kostensynergien und der Erhöhung von IT-Expertise und operationellen Fähigkeiten.
- Die besten Risikomanager werden sich vom Kredit- oder Versicherungszyklus abkoppeln können, da verbesserte Möglichkeiten zum Risikotransfer auch bisher wenig transparente Bereiche wie Versicherungen und Kredite an mittelständische Unternehmen einschließen werden.
- Fokussierte Geschäftsmodelle ersetzen ein ganzheitliches Angebot und vertikales Konzept durch eine offene Architektur und setzen auf Innovation, um ihre wichtigsten Kunden zu bedienen. Sie gehen auch bei der Produktion selektiver vor.
- Emerging Markets werden auf Grund der fortschreitenden Liberalisierung und der stärkeren Hebelwirkung eines steigenden Bruttoinlandsprodukts weiterhin zu einem überdurchschnittlichen Wachstum beitragen.
Trotz eines stabilen ökonomischen Umfelds für Finanzdienstleister und einer steigenden Nachfrage nach komplexen Finanzprodukten galten die europäischen Finanzdienstleister in den letzten Jahren als vergleichbar unattraktive Investition. Sie lieferten bei höherer Volatilität niedrigere Erträge als amerikanische oder asiatische Unternehmen. Dieser bescheidene Durchschnittsertrag verdecke die neueste Entwicklung: Das Feld polarisiere sich. Langsam würden sich auf der einen Seite zukünftige Gewinner herauskristallisieren, auf der anderen Seite fielen viele Firmen mit undifferenzierten Geschäftsmodellen zurück. Jene seien in eine strategische Sackgasse geraten und hätten mit ihrer Wertvernichtung die Entwicklung des ganzen Sektors gedrückt.
Nach Aussage von Mercer Oliver Wyman konnten die besten Spieler auf dem Markt von einem höheren Ertragswachstum profitieren. Diese hätten nur sorgfältig geplante Projekte in Angriff genommen. Die Firmen im Mittelfeld hätten laut Untersuchung ebenfalls Kostendisziplin bewiesen, konnten aber durch ihre jeweilige Größe, Komplexität oder auf Grund fehlender strategischer Optionen keine überdurchschnittlichen Erträge erwirtschaften. Die Firmen, die am schlechtesten abschnitten, hätten ihr Kapital nicht überlegt eingesetzt, besaßen große und schlecht abgestimmt Geschäftsportfolios, die wenig Synergien und Wissenstransfer ermöglichten. Sie seien häufig in große und grenzüberschreitende Akquisitionen verwickelt gewesen oder so genannte "Merger of Equals", bei denen sich ein kostspieliger Integrationsprozess unnötig in die Länge gezogen hätte, und Synergien nicht genutzt wurden.
Mercer Oliver Wyman hat fünf Strategien herausgearbeitet, mit denen sich eine überdurchschnittliche Entwicklung realisieren lässt:
- Positionierung als selektives Konglomerat mit zwei oder drei Geschäftsbereichen, die häufig durch gemeinsam genutzte Aktiva oder Expertise eng verbunden sind und meist aus dem Kerngeschäft hervorgegangen sind.
- Übernahme kalkulierter strategischer Risiken, insbesondere die Erneuerung des Geschäftsmodells in reifen Märkten.
- Positionierung als starker Aufkäufer und Integrator von anderen Firmen. (Das gilt beispielsweise für Unternehmen, die eine führende Produktplattform besitzen, welche dann besonders effizient eingesetzt werden kann.).
- Handeln wie eine stark fokussierte Firmenneugründung, um fehlende Skaleneffekte auszugleichen.
- Engagement auf neuen, stark wachsenden Märkten.
Quelle: Mercer Oliver Wyman
Autor(en): VM