Kaum haben sich die privaten Krankenversicherer von dem Einbruch der Kapitalmärkte erholt, stehen sie mit der Umsetzung der Gesundheitsreform im Jahr 2007 vor neuen Herausforderungen. Fitch hat die Entwicklung des privaten Krankenversicherungsmarktes im Jahr 2005 mit Hilfe des quantitativen Finanzstärkemodells analysiert, welches auf den veröffentlichten Jahresabschlüssen der Jahre 2001 bis 2005 basiert. Auch schildert Fitch aktuelle Entwicklungen in der Branche. Einen Schwerpunkt bilden hierbei die Gesundheitsreform und ihre Konsequenzen für die private Krankenversicherung in Deutschland.
Während die private Krankenvollversicherung seit dem Jahr 2002 rückläufige Wachstumsraten beim Nettoneuzugang aufweist, verzeichnen Zusatzversicherungen wachsende Neugeschäftszahlen. Dennoch ist Fitch der Ansicht, dass Zusatzversicherungen auf Grund der geringeren Prämienvolumina einen Rückgang von Krankheitsvollversicherungen bei den meisten Versicherern nicht ausgleichen können. Darüber hinaus stellt dieses kleinvolumige Geschäft erhebliche Anforderungen an die IT-Infrastruktur und Prozesse eines Versicherers, um profitabel bearbeitet werden zu können.
Die Kapitalausstattung der privaten Krankenversicherer hat sich im Jahr 2005 weiter verbessert. Dies ist hauptsächlich auf eine Erhöhung der stillen Reserven im gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld zurückzuführen. Allerdings ist auch das Eigenkapital der Versicherer durch Gewinnthesaurierung deutlich angestiegen. Daher schätzt Fitch die Kapitalausstattung der deutschen PKV Unternehmen derzeit als "gut" ein. Auffällig ist, dass ausschließlich kleinere Gesellschaften mit überwiegend kurzen operativen Historien ein Rating im 'AAA' Bereich für ihre Kapitalisierung erzielen.
Die privaten Krankenversicherer konnten 2005 ihren Rohertrag nach Steuern deutlich steigern. Hiervon kam mit 92 Prozent der Großteil den Versicherungsnehmern zugute. Auf Grund dieser Ertragssteigerung wurde die Zuführung sowohl zur erfolgsunabhängigen als auch zur erfolgsabhängigen Rückstellung für Beitragsrückerstattung deutlich erhöht. Die Nettoverzinsung der Branche lag mit 5,1 Prozent deutlich über dem gesetzlichen Höchstrechnungszins von 3,5 Prozent, jedoch steht diesen positiven Faktoren eine seit dem Jahr 2001 kontinuierlich fallende laufende Verzinsung gegenüber. Nur wenn diese Entwicklung noch mehrere Jahre anhalten würde, könnte in Zukunft eine Absenkung des Höchstrechnungszinssatzes für einige Versicherer notwendig werden. Insgesamt fällt die Profitabilität der deutschen Krankenversicherer jedoch höher aus als die Profitabilität der deutschen Lebensversicherer. Dies manifestiert sich in einer höheren "normalisierten Eigenkapitalrendite zu Kapitalkosten" von 105 Prozent gegenüber 77 Prozent bei Lebensversicherern und einem höherem ROA von 0,37 Prozent gegenüber 0,19 Prozent bei Lebensversicherern.
Die Gesundheitsreform wird die Geschäftsbedingungen der PKV verändern. Nach Ansicht von Fitch werden hierfür wesentlich Basistarif und Portabilität der Alterungsrückstellung im Umfang des Basistarifs verantwortlich sein. Weitere bittere Pillen für die Branche sind der Kontrahierungszwang für der PKV zuzurechnende Nicht-Versicherte und die Einführung einer zusätzlichen dreijährigen Wartezeit bei Überschreiten der Versicherungspflichtgrenze. Durch den Kontrahierungszwang für der PKV zuzurechnende Nicht-Versicherte werden sich die Prämien der Bestandsversicherten erhöhen, da ein Teil dieser Gruppe nicht in der Lage sein wird, ihre vollen Prämien aufzubringen.
Quelle: Fitch
Während die private Krankenvollversicherung seit dem Jahr 2002 rückläufige Wachstumsraten beim Nettoneuzugang aufweist, verzeichnen Zusatzversicherungen wachsende Neugeschäftszahlen. Dennoch ist Fitch der Ansicht, dass Zusatzversicherungen auf Grund der geringeren Prämienvolumina einen Rückgang von Krankheitsvollversicherungen bei den meisten Versicherern nicht ausgleichen können. Darüber hinaus stellt dieses kleinvolumige Geschäft erhebliche Anforderungen an die IT-Infrastruktur und Prozesse eines Versicherers, um profitabel bearbeitet werden zu können.
Die Kapitalausstattung der privaten Krankenversicherer hat sich im Jahr 2005 weiter verbessert. Dies ist hauptsächlich auf eine Erhöhung der stillen Reserven im gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld zurückzuführen. Allerdings ist auch das Eigenkapital der Versicherer durch Gewinnthesaurierung deutlich angestiegen. Daher schätzt Fitch die Kapitalausstattung der deutschen PKV Unternehmen derzeit als "gut" ein. Auffällig ist, dass ausschließlich kleinere Gesellschaften mit überwiegend kurzen operativen Historien ein Rating im 'AAA' Bereich für ihre Kapitalisierung erzielen.
Die privaten Krankenversicherer konnten 2005 ihren Rohertrag nach Steuern deutlich steigern. Hiervon kam mit 92 Prozent der Großteil den Versicherungsnehmern zugute. Auf Grund dieser Ertragssteigerung wurde die Zuführung sowohl zur erfolgsunabhängigen als auch zur erfolgsabhängigen Rückstellung für Beitragsrückerstattung deutlich erhöht. Die Nettoverzinsung der Branche lag mit 5,1 Prozent deutlich über dem gesetzlichen Höchstrechnungszins von 3,5 Prozent, jedoch steht diesen positiven Faktoren eine seit dem Jahr 2001 kontinuierlich fallende laufende Verzinsung gegenüber. Nur wenn diese Entwicklung noch mehrere Jahre anhalten würde, könnte in Zukunft eine Absenkung des Höchstrechnungszinssatzes für einige Versicherer notwendig werden. Insgesamt fällt die Profitabilität der deutschen Krankenversicherer jedoch höher aus als die Profitabilität der deutschen Lebensversicherer. Dies manifestiert sich in einer höheren "normalisierten Eigenkapitalrendite zu Kapitalkosten" von 105 Prozent gegenüber 77 Prozent bei Lebensversicherern und einem höherem ROA von 0,37 Prozent gegenüber 0,19 Prozent bei Lebensversicherern.
Die Gesundheitsreform wird die Geschäftsbedingungen der PKV verändern. Nach Ansicht von Fitch werden hierfür wesentlich Basistarif und Portabilität der Alterungsrückstellung im Umfang des Basistarifs verantwortlich sein. Weitere bittere Pillen für die Branche sind der Kontrahierungszwang für der PKV zuzurechnende Nicht-Versicherte und die Einführung einer zusätzlichen dreijährigen Wartezeit bei Überschreiten der Versicherungspflichtgrenze. Durch den Kontrahierungszwang für der PKV zuzurechnende Nicht-Versicherte werden sich die Prämien der Bestandsversicherten erhöhen, da ein Teil dieser Gruppe nicht in der Lage sein wird, ihre vollen Prämien aufzubringen.
Quelle: Fitch
Autor(en): VM