Wie Corona Immobilienverrentung zum Thema werden lässt

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Die Corona-Pandemie hat viele Menschen zum Nachdenken gebracht, über das Leben im Allgemeinen, über ihre Zukunft, ihre Gesundheits-(vorsorge), aber auch darüber, wie sie im Alter leben wollen oder können. Und einige haben wohl auch über das Thema „Immobilienverrentung“ nachgedacht. So jedenfalls der Tenor einer Studie, angeregt durch „Die Gesellschaft für Immobilienverrentung“ (Degiv).

Die Erhebung „Immobilienverrentung in Zeiten von Covid 2020“ ist eine quantitative Online-Befragung und wurde in den Monaten Mai bis 2020 durchgeführt. Dabei wurden 1.067 Rentner befragt, die Immobilieneigentümer sind, aber auch Mieter. Das Durchschnittalter der befragten Personen liegt bei 70 Jahren. Die Quote der Eigentümer liegt knapp unter 45 Prozent. Etwas mehr als 58 Prozent der Untersuchungsteilnehmer leben mit ihrem Partner zusammen und 35 Prozent sind alleinstehend.

Das Ziel der Befragung war, zu untersuchen, wie Eigentümer und Mieter über das Thema Immobilienverrentung denken, aber auch welche Gedanken sie sich über das Leben im Alter machen. Außerdem wollten die Studienersteller herausfinden, ob das Thema bei den Senioren in der Corona-Krise eine andere Wertschätzung erhalten hat.

Dies scheint wohl der Fall zu sein, so der grundsätzliche Tenor der Untersuchung. Aber was versteht man eigentlich unter dem Begriff „Immobilienverrentung“?

Die Immobilienverrentung ist eine besondere Form der privaten Altersvorsorge. Sie ermöglicht es älteren Haus- und Wohnungsbesitzern, das ins Eigenheim investierte Vermögen im Alter wieder in Geld umzuwandeln, ohne die gewohnten und geliebten vier Wände verlassen zu müssen. In Großbritannien ist diese Form der Altersvorsorge weitaus verbreiteter als hierzulande. Die Immobilienverrentung ist eine attraktive Alternative zum Kauf und bietet Käufer und Verkäufer einige Vorteile. Eigentümer, die bereits älter sind, können mit einem Verrentungsmodell in der Immobilie bis zu ihrem Lebensende wohnen bleiben und zum Beispiel an ihre Kinder ein Vorerbe ausschütten.

Bei einer Immobilienverrentung tauschen Hauseigentümer ihre Immobilie sozusagen gegen eine Rente. Dieses Modell bietet sich für Senioren an, deren Vermögen in der abbezahlten Immobilie steckt, während ihre Rente eher niedrig ist. Wichtiges Kriterium für die älteren Menschen: Sie können durch eine Immobilienverrentung unter bestimmten Bedingungen im bislang eigenen Haus wohnen bleiben.

Wie sieht es grundsätzlich mit der Liquidität der Senioren aus?

13 Prozent der Eigentümer empfinden ihre finanzielle Situation als angespannt oder müssen sehr auf ihr Geld achten. Obwohl Immobilieneigentum vorhanden ist, können sie im Rentenalter nicht aus dem Vollen schöpfen. Diese Zahl liegt bei den Mietern deutlich höher: 36 Prozent haben vorhandene Geldsorgen.

13,2 Prozent der Eigentümer können sich alles leisten, was sie haben möchten. Aber: Nur 4,1 Prozent der Mieter können sich alles leisten, was ihr Herz begehrt.

Jeder dritte Eigentümer (34,7 Prozent) kann relativ sorglos leben und seinen Ruhestand genießen. Auch hier gibt es einen Unterschied: Senioren, die Miete zahlen müssen, sind finanziell schwerer belastet. 19 Prozent können „relativ sorglos“ sein. 39 Prozent der Eigentümer haben hin und wieder finanzielle Engpässe und können sich einige Wünsche weniger erfüllen. Bei 41 Prozent der Mieter sieht die Situation ähnlich aus.

Das bedeutet für die Degiv-Lenker: „Immobilienverrentung kann damit gut jedem zweiten Eigentümer helfen, seine finanzielle Situation nennenswert zu verbessern.“

Noch nie von der Möglichkeit der Immobilienverrentung gehört

Doch die Hälfte der Deutschen hat noch nie von der Möglichkeit der Immobilienverrentung gehört. Nur jeder vierte Bundesbürger weiß (ungefähr), was sich hinter diesem Begriff verbirgt.

Aber die Corona-Krise scheint dies nun zu ändern, so jedenfalls die Einschätzung der Studie „Immobilienverrentung in Zeiten von Covid 2020“, die die Gesellschaft für Immobilienverrentung (Degiv) in Auftrag gegeben hat. 

Und was hat die Studie noch herausgefunden: 67,8 Prozent der befragten Eigentümer sind der Ansicht, dass ihr Haus oder die Wohnung im Alter zu groß ist. Trotzdem können sich nur wenige vorstellen, umzuziehen und möchten so lange wie möglich im geliebten Häuschen bleiben.

Und wie schätzen Senioren den Einfluss von Corona auf den Immobilienmarkt und ihre eigene Lage ein?
Die Hälfte von ihnen glaubt, dass Corona einen Einfluss auf den Immobilienmarkt haben wird. Jeder Vierte (21 Prozent) geht davon aus, dass der Wert ihrer Immobilie schon jetzt gestiegen sei. Immerhin 33 Prozent der befragten Personen glauben, dass der Wert mittelfristig steigen wird. Und stolze 70 Prozent der Eigentümer schätzen, dass in diesen unsicheren Zeiten ihre eigene Immobilie als Sicherheit dient.

Die Einschätzungen im Detail: Viele der Befragten, genauer gesagt 47 Prozent, schätzen die Situation nüchtern ein und gehen davon aus, dass Corona den Wert ihrer Immobilie (eher) nicht beeinflusst. 45 Prozent können dies erstmal nicht beurteilen.

Aber tendenziell gehen viele von positiven Einflüssen auf Vermögenswerte aus, so eben auch auf die Immobiliensituation. 21 Prozent geben an, dass der Wert schon jetzt gestiegen ist, 33 Prozent, also zwölf Prozentpunkte mehr, dass der Wert mittelfristig steigen wird. Knapp 70 Prozent der Besitzer denken (eher) nicht, dass der Wert ihrer Immobilie gesunken ist oder mittelfristig sinken wird.

Der Schlüssel für Wohlstand und Selbstbestimmung im Alter

Die logische Konsequenz von DEGIV: „Corona macht Immobilien auch für Senioren zum Thema. Jetzt ist eine gute Möglichkeit, zu verrenten.

Bisher endet für viele Menschen in Deutschland das Thema Immobilien mit dem Verkauf oder dem Vererben des Objektes. Die Immobilienverrentung kann helfen, Bargeldreserven aufzubauen und sie muss als Schlüssel für Wohlstand und Selbstbestimmung im Alter mit Blick auf den demographischen Wandel als eine wichtige Option stärker in den Fokus rücken.“

Und: Gut jeder zehnte Rentner sagt, dass er wegen der Krise verstärkt über Immobilienverrentung nachdenke. Eine Entwicklung, die Anbieter wie Degiv und Wettbewerber sicherlich frohlocken lässt.   

 

Autor(en): Meris Neininger

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