Die Zahl der Versicherten im Notlagentarif der privaten Krankenversicherung (PKV) ist auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren gesunken. Nach Angaben des PKV-Verbands befanden sich vergangenes Jahr 97.100 Versicherte in diesem Tarif. Dies entspricht einem Rückgang von fast 5.000 Versicherten beziehungsweise fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Lediglich im Jahr seiner Einführung 2013 waren mit 93.600 weniger Menschen im Notlagentarif versichert.
Privatversicherte, die ihren Beitragsrückstand nach zweimaliger Mahnung des Versicherers nicht begleichen, werden dorthin umgestuft. Der ursprüngliche Versicherungsschutz ruht dann vorübergehend. Notlagentarif-Versicherte haben Anspruch auf medizinische Versorgung von Akuterkrankungen, bei Schmerzen sowie rund um Schwangerschaft und Geburt.
Notfalltarif soll in der Corona-Krise helfen
Der durchschnittliche Beitrag im Notfalltarif ist mit 100 Euro deutlich geringer als vorherige Tarifbeiträge. Die Betroffenen sollen so die Chance erhalten, ihre Schulden abzuzahlen und wieder in ihren Normaltarif zurückzukehren. "Damit ist der Notlagentarif auch in der Corona-Krise gut geeignet, insbesondere selbstständigen Privatversicherten, die aufgrund der Pandemie unter Einkommenseinbußen leiden, zu helfen", so der PKV-Verband.
Bei den beiden anderen Sozialtarifen blieben die Bestände fast unverändert: 2019 waren 51.400 Menschen im Standardtarif versichert, das sind 100 mehr als im Vorjahr. Der PKV-Basistarif verzeichnete 32.400 Versicherte, ein Plus von 400 Personen. Insgesamt befinden sich in beiden Tarifen weniger als ein Prozent aller Privatversicherten. Sie bieten Leistungen, die mit den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) vergleichbar sind. Die Beiträge sind begrenzt: im Standardtarif auf den GKV-Höchstbeitrag (2020: 684,38 Euro monatlich) und im Basistarif auf den GKV-Höchstbeitrag plus den durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz der gesetzlichen Krankenkassen (2020: 735,94 Euro monatlich).
Autor(en): Versicherungsmagazin.de