Was Versicherungskaufleute verdienen

Versicherungskaufleute, die in einem tarifgebundenen Großbetrieb in Westdeutschland arbeiten, verdienen monatlich am besten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Umfrage des Internetportals www.lohnspiegel.de, das vom WSI-Tarifarchiv der Hans-Böckler-Stiftung betreut wird. Das durchschnittliche Bruttomonatseinkommen von Versicherungslaufleuten (auf Basis einer 38-Stunden-Woche, ohne Sonderzahlungen) beträgt 3.422 Euro. WSI-Tarifexperte Dr. Reinhard Bispinck erläutert, dass die Einkommen unter anderem auch nach Berufserfahrung unterschiedlich sind: "Das Monatseinkommen von Versicherungskaufleuten mit weniger als fünf Jahren Berufserfahrung beträgt im Schnitt 2.451 Euro, bei zehn bis 14 Jahren Berufserfahrung steigt es auf rund 3.283 Euro und bei über 20 Jahren klettert es auf rund 4.232 Euro.

"In Betrieben mit weniger als 100 Beschäftigten beträgt das durchschnittliche Monatseinkommen 2.878 Euro. In Betrieben mittlerer Größe klettert es im Durchschnitt auf 3.465 Euro und in Betrieben mit über 500 Beschäftigten ist der Durchschnittsverdienst mit 3.739 Euro am höchsten. In den neuen Bundesländern verdienen Versicherungskaufleute rund elf Prozent weniger als ihre Kollegen in den alten Bundesländern. Während in Westdeutschland eine Versicherungskauffrau oder ein Versicherungskaufmann durchschnittlich 3.471 Euro erhält, bekommt sie/er in Ostdeutschland 3.083 Euro. In tarifgebundenen Betrieben liegt ihr Monatseinkommen mit durchschnittlich 3.669 Euro rund 20 Prozent über dem Gehalt ihrer Kollegen und Kolleginnen in nicht tarifgebundenen Betrieben.

Der Vergleich mit anderen Berufen zeigt, dass sich der Monatsverdienst der Versicherungskaufleute eher auf der mittleren Einkommensebene befindet. Ein durchschnittlich höheres Monatsgehalt beziehen etwa Bankkaufleute (3.521 Euro), Kreditsachbearbeiter (3.530 Euro) und Vermögensberater (4.046 Euro). Durchschnittlich weniger auf dem Konto haben beispielsweise Steuerfachwirte (2.781 Euro), Versicherungsvertreter (3.101 Euro) oder Steuerfachangestellte (2.209 Euro).

Die Umfragedaten ergaben, dass Versicherungskaufleute, die in Banken tätig sind, durchschnittlich 2.695 Euro monatlich verdienen. In den sonstigen mit den Kreditinstituten verbundenen Tätigkeiten werden sie mit durchschnittlich 3.920 Euro am besten bezahlt, gefolgt von einer Tätigkeit bei einem Lebensversicherer mit 3.765 Euro.









Das Projekt "LohnSpiegel" erhebt und analysiert die Einkommens- und Arbeitsbedingungen von Beschäftigten in Deutschland. Es ist Bestandteil des internationalen Wage-Indicator-Netzwerks, an dem Projekte aus mehr als 60 Ländern mit gleicher Zielrichtung beteiligt sind. 570 Versicherungslaufleute haben sich an der, nicht repräsentativen, Umfrage beteiligt.

Quelle: Hans Böckler Stiftung
Bild: © Berwis/

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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