Was Vermittler beim Thema Unisex wissen müssen

Welche Auswirkungen dürften die ab 21. Dezember 2012 vorgeschriebenen Unisextarife für den Versicherungsverkauf haben? Das wollte Versicherungsmagazin in einer Kurzumfrage wissen.


Nicht überbewerten
"Wir glauben, dass die Bedeutung der Unisextarife gerade für den Vertrieb nicht überbewertet werden darf", heißt es bei der Debeka. Als privater Krankenversicherer und Altersversorger würde man in aller Regel Familien bzw. Lebensgemeinschaften mit annähernd gleicher Geschlechterverteilung versichern. Durch die Unisextarife würden sich in der Gesamtbetrachtung deshalb keine gravierenden Auswirkungen für den Vertrieb ergeben.

Unisex wird auch nach Einschätzung der Generali Versicherungen keine nachhaltigen Probleme im Vertrieb verursachen. Die Riesterrente mache es vor. Dort gebe es Unisex seit 2005. Nach anfänglicher Kaufzurückhaltung sei "Riester" mit über elf Millionen Verträgen eine der größten Erfolgsstories im Versicherungsvertrieb.

Umsetzung in nationales Recht
In jedem Fall ist nach Auffassung der Axa Konzern AG eine Neukalkulation der Tarife erforderlich. Welche konkreten Auswirkungen der Wegfall der Geschlechterdifferenzierung habe, bedürfe einer sorgfältigen Analyse und könne derzeit noch nicht gesagt werden. Maßgeblich sei allerdings auch die Umsetzung durch den deutschen Gesetzgeber in nationales Recht. Für Kunden bestehe auf Grund der Übergangsfrist bis Ende 2012 kein Handlungsdruck, beruhigt man bei der Allianz Deutschland AG. Versicherungsschutz, der erforderlich sei, solle jedoch unabhängig von der Frage kommender Unisextarife abgedeckt werden. Insbesondere dann, wenn Vorsorgeprodukte staatlich gefördert seien oder Garantiekomponenten mit Zinseszinseffekten beinhalten würden. Ein Warten auf "bessere Zeiten" wäre hier nicht der richtige Weg.

Vorübergehende Vorzieheffekte
"Unisextarife werden tendenziell Lebensversicherungen für Frauen und Rentenversicherungen für Männer verteuern", heißt es bei der Huk-Coburg. Das könne vorübergehend Auswirkungen auf die Nachfrage haben und auch Vorzieheffekte bewirken. Sowohl in der Lebens- als auch in der Krankenversicherung sehe das Unternehmen auf Grund seiner niedrigen Kostenstruktur jedoch weiterhin Wettbewerbsvorteile.

Bild: © Thorsten Freyer/

Autor(en): Oskar H. Metzger

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