Wie sieht es 2022 mit der Gesamtverzinsung bei den Versicherern aus? Einige Versicherungsunternehmen, so auch die Ergo Vorsorge, senken ihre Gesamtverzinsung. Anders sieht es bei der Athora-Gruppe aus.
Ergo Vorsorge, der Lebensversicherer der Ergo Group, passt die laufende Gesamtverzinsung für das kommende Jahr an. Auch bei den beiden für die traditionellen klassischen Lebensversicherungsprodukte zuständigen Gesellschaften Ergo Leben und Victoria Leben kommt es zu Anpassungen bei der Gesamtverzinsung im Vergleich zum Vorjahr.
„Angesichts der dauerhaft niedrigen Zinsen werden die Ergo Lebensversicherer die Überschussbeteiligung für das Jahr 2022 leicht nach unten anpassen“, sagt Michael Fauser, Vorstandsvorsitzender der Ergo Vorsorge Lebensversicherung AG
Wie sich die Gesamtverzinsungen der einzelnen Unternehmen gestaltet
Ergo Vorsorge Leben: Der Lebensversicherer setzt die laufende Verzinsung im Jahr 2022 bei 2,2 Prozent fest. Hinzu kommen 0,2 Prozent aus Schlussüberschussbeteiligung und Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven. Damit beträgt die Gesamtverzinsung 2,4 Prozent.
Ergo Leben: Das Unternehmen setzt die laufende Verzinsung im Jahr 2022 bei 1,85 Prozent fest. Dazu kommen 0,25 Prozent aus Schlussüberschussbeteiligung und Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven. Damit liegt die Gesamtverzinsung bei 2,1 Prozent.
Victoria Leben: Die laufende Verzinsung beträgt für das Versicherungsunternehmen im Jahr 2022 1,85 Prozent. Die Kunden erhalten dazu 0,25 Prozent aus Schlussüberschussbeteiligung und Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven. Die Gesamtverzinsung beläuft sich somit auf 2,1 Prozent.
Deutlich über der laufenden Überschussbeteiligung von 2,05 Prozent
Die Athora Lebensversicherung AG („Athora Leben“) hält das zweite Jahr in Folge ihre Überschussbeteiligung für Lebensversicherungen stabil bei einer Gesamtverzinsung von vier Prozent für das kommende Jahr. Die Gesamtverzinsung setzt sich aus einer laufenden Überschussbeteiligung von drei Prozent und einem Schlussüberschuss von einem Prozent zusammen. Damit wird der Lebensversicherer nach eigenen Angaben im nächsten Jahr deutlich über der diesjährigen laufenden Überschussbeteiligung von 2,05 Prozent für klassische Lebensversicherungsverträge im deutschen Markt liegen.
Seit 2018 setzt die Athora-Gruppe ihre strategische Asset Allocation in ihrer deutschen Gesellschaft um. Wesentliche Elemente des neuen Ansatzes sind laut Aussage des Unternehmens „die Fokussierung unserer Investments auf internationale und breit gestreute Unternehmenskredite sowie die Vermeidung von Zinsänderungsrisiken“. Auf diese Weise könne der Lebensversicherer Jahr für Jahr seine Ertragskraft steigern.
Athora Lebensversicherung AG ist eine deutsche Versicherungsgesellschaft die sich auf die Verwaltung von Versicherungsbeständen aus den Bereichen Leben, Berufsunfähigkeit und Altersvorsorge spezialisiert. Ansässig in Wiesbaden verwaltet Athora rund 215.000 lebens- und fondsgebundene Verträge in Deutschland.
Wie sich die Gesamtverzinsung zusammensetzt
Jährlich ermitteln die Versicherer ihre Erträge aus der Kapitalanlage und anderen Gewinnquellen. Die Kunden werden an den Überschüssen beteiligt. Die Versicherer beschließen dafür jeweils zum Jahresende die laufende Verzinsung sowie gegebenenfalls eine Schlussüberschussbeteiligung für ihre Kunden. Daraus ergibt sich zusammen die Gesamtverzinsung. Bei vielen Tarifen gehört auch eine Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven dazu.
Bestandskunden erhalten mindestens den bei Vertragsabschluss gültigen Garantiezins.
Quellen: Athora-Gruppe, Ergo
Autor(en): versicherungsmagazin.de