Was junge Versicherer taugen

Entscheidungshilfe für den Vertrieb bietet das neue Lebensversicherungs-Rating von map-report (http://www.map-report.com/). Jetzt liegt die Bewertung für jüngere Gesellschaften vor, die weniger als 30 Jahre existieren (p-Rating). Es ergänzt das kurz zuvor erschienene Rating von 46 Gesellschaften, die mindestens 30 Jahre am Markt operieren (so genanntes m-Rating; .

Im zwölften Lebens-Rating der jungen Lebensversicherer seit 1993 erreichte kein Anbieter das höchste Prädikat für langjährig erfolgreiche Arbeit (hervorragend). Die im Vorjahr hervorragend bewertete WGV-Schwäbische Lebensversicherung fiel aus der Wertung, weil sie diesmal keine Daten lieferte.

Dafür schaffte eine in der Vergangenheit arg gebeutelt Gesellschaft ein „sehr gut“: die Neue Bayerische Beamten Lebensversicherung AG. Die Gesellschaft existiert seit 1987 und ergänzt die Produktpalette der Muttergesellschaft Bayerische Beamten Lebensversicherung a.G. durch spezielle Lebens-Angebote (ungezillmerte Tarife; Bündelung des Fondspolicen-Geschäfts der BBV).

Trotz des höchsten Frühstornos in der Branche überhaupt (fast 80 Prozent vorzeitige Abgänge des mittleren Neuzugangs) und relativ hoher Kosten überzeugte die Gesellschaft offenkundig in den letzten fünf Jahren mit hoher Nettorendite (7,06 Prozent), hoher RfB-Zuführung (43 Prozent der verdienten Bruttobeiträge), guter Sicherheitsmittel-Ausstattung (36,5 Prozent der Deckungsrückstellung für Eigenkapital + freie RfB) sowie praktisch keinen Beschwerden und Prozessen (außer bei BU-Policen).

Ebenfalls sehr gut wurde die nicht mehr ganz so junge Karlsruher Hinterbliebenenkasse AG bewertet, Tochter der Karlsruher Lebensversicherung, und nur für Beamte und Angestellte der öffentlichen Verwaltung zuständig. Mit „gut“ wurden folgende Anbieter beurteilt:
- Öffentliche Lebensversicherung Sachsen-Anhalt,
- CiV Lebensversicherung AG,
- Deutsche Ärzteversicherung AG,
- InterRisk Lebensversicherung AG und
- KarstadtQuelle Lebensversicherung.

Besonders bei einigen jungen Unternehmen sei zu beachten, dass sie in der Niedrigzinsphase gegründet wurden oder ihren Geschäftsbetrieb spürbar ausgeweitet haben. Zwangsläufig ergäben sich dadurch Belastungen der Nettorenditen aus der Kapitalanlage, die die Negativeffekte aus der Börsenkrise noch verstärkt hätten, meint map-report.

Manche Probleme, etwa bei der Sicherheits-Ausstattung der Deutschen Ärzteversicherung, reichen jedoch tiefer. So verlor die Axa-Tochter wohl nicht zufällig ihre sehr gute Bewertung von 2003. Der Trend zeige derzeit weiter nach unten.

Das Rating basiert auf Unternehmenskennzahlen der Jahre 1999 bis 2003. Bilanzdaten machen 44 Prozent der Gesamtnote aus (Nettorendite, RfB-Quote, Verwaltungs- und Abschlusskosten sowie Sicherheitsmittel. Vertragsdaten aus Beispiel-Rechnungen für Kapitallebens-, Renten- und Risikolebens-Versicherungen bestimmen das Rating zu 32 Prozent. Service-Indikatoren wie Storno- und Prozessquoten tragen 24 Prozent zum Gesamtergebnis bei.

Autor(en): Detlef Pohl

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