Jeden Tag lockt das postalische Angebot rund 900 000 potenzielle Neukunden in die Filialen, in denen stets auch die Postbank präsent ist. Die Verkaufspartnerschaft zwischen dem Mutterkonzern Deutsche Post AG und seiner Finanz-Tochtergesellschaft Deutsche Postbank AG zahlt sich aus. Keine andere Bank hat einen so hohen Zuwachs an neuen Girokonten und Kunden wie die Postbank. Und keine andere deutsche Bank hat ein auch nur annähernd so großes Filialnetz.
Bankangebote sollen nach Umstrukturierung voll erhalten bleiben
Den Kern bilden die rund 850 Finanzcenter, die die Postbank Ende 2005 von der Post für knapp eine Milliarde Euro gekauft hatte. Hinzu kommen rund 5 400 Postfilialen, die auch Bankgeschäfte bieten. Zwar will die Post die letzten Filialen mit eigenem Personal bis 2011 schließen. Doch das Bankangebot soll nach der Umwandlung in Partnerfilialen des Einzelhandels in praktisch vollem Umfang erhalten bleiben. Rechte und Pflichten der gegenseitigen Nutzung sind in einem Filialvertrag zwischen Post und Postbank geregelt. Im Fall eines Verkaufs der Postbank würde der Käufer in diesen Vertrag eintreten. Die Vereinbarungen sind zeitlich nicht befristet. Frühestens könnten sie Ende 2012 gekündigt werden.
Beschlossene Sache: Der Verkauf der Postbank
Und der Verkauf der Postbank ist beschlossene Sache: Bis zum Jahresende könnte die größte deutsche Privatkundenbank den Eigentümer wechseln, wie aus Kreisen der jetzigen Eigner immer wieder zu hören ist. Hierzu zählt maßgeblich der Bund - er hält über die KfW 30,5 Prozent der Anteile. Potenzielle Käufer haben auch den Postbankvertrieb für Versicherungen im Blick, darunter Allianz, Lloyds TSB und andere ausländische Bewerber.
Bisher kooperiert die Postbank beim Verkauf von Policen exklusiv mit ausgewählten Gesellschaften: bei Lebens- und Unfallversicherungen mit dem Talanx-Konzern sowie bei Kfz-, Haftpflicht-, Rechtsschutz- und Sachversicherungen mit der HUK Coburg, der damit erstmals die Kooperation mit einem großen Bankenvertrieb geglückt ist. Umgekehrt bietet die Huk-Coburg nun Retailprodukte der Postbank an, darunter Girokonten. Bisher sei eine fünfstellige Zahl an Produkten des jeweiligen Partners abgesetzt. Die Verträge sind erst 2007 jeweils für 15 Jahre abgeschlossen worden.
Kooperationen sind kündbar
Bei Eigentümerwechsel seien diese Kooperationen nach Lesart der Postbank mit geringer Vorlaufzeit kündbar. Dagegen hatten Talanx und Huk-Coburg bestritten, dass es für diesen Fall eine Auflösungsklausel der Postbank gebe. Zwar seien die Coburger bereit, die Verbindung gegebenenfalls bei einem Verkauf der Bank zu lösen, doch erwarte man dann eine finanzielle Ausgleichszahlung, sagte Vorstandschef Rolf-Peter Hoenen. Er bezifferte den Vertriebsanteil über die Postbank auf etwa fünf Prozent am Gesamtvertrieb und nannte dies ausdrücklich einen zusätzlichen Weg.
Es bleibe ansonsten beim bisherigen Vertriebs-Mix aus rund 4 500 nebenberuflichen Vertrauensleuten, die für jeden Abschluss nur eine geringe Werbegebühr und keinerlei Folgeprovisionen erhalten (60 Prozent Umsatz), rund 400 Hauptberuflern mit stationären Kundendienstbüros sowie den 38 Geschäftsstellen mit fest angestellten Spezialisten (25 Prozent Umsatz) und dem Internet (zehn Prozent), vor allem über die Tochterfirma Huk24. Den Rest steuert die Vereinigte Postversicherung bei (fünf Prozent), erklärte Hoenen, der als neuer Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gehandelt wird (siehe Meldung vom ).
Die Vereinbarungen dürften Postbank-Käufer teuer zu stehen kommen, falls eigene Policen über diesen Weg vertrieben werden sollen. „Wir haben für diesen Fall eine Klausel vereinbart, die zwar uns einen Ausstieg erlaubt, nicht aber der Postbank“, gab Hoenen zu Protokoll. Für den fall der Trennung gebe es keinen Plan B, denn der Bankvertrieb sei wegen des überschaubaren Volumens für die Huk-Coburg nicht überlebenswichtig. Als Alternative komme ohnehin nur eine ausländische Bank als Partner in Betracht, denn hierzulande „gibt es schlicht keine freien Bankvertriebe“, so Hoenen.
Bankangebote sollen nach Umstrukturierung voll erhalten bleiben
Den Kern bilden die rund 850 Finanzcenter, die die Postbank Ende 2005 von der Post für knapp eine Milliarde Euro gekauft hatte. Hinzu kommen rund 5 400 Postfilialen, die auch Bankgeschäfte bieten. Zwar will die Post die letzten Filialen mit eigenem Personal bis 2011 schließen. Doch das Bankangebot soll nach der Umwandlung in Partnerfilialen des Einzelhandels in praktisch vollem Umfang erhalten bleiben. Rechte und Pflichten der gegenseitigen Nutzung sind in einem Filialvertrag zwischen Post und Postbank geregelt. Im Fall eines Verkaufs der Postbank würde der Käufer in diesen Vertrag eintreten. Die Vereinbarungen sind zeitlich nicht befristet. Frühestens könnten sie Ende 2012 gekündigt werden.
Beschlossene Sache: Der Verkauf der Postbank
Und der Verkauf der Postbank ist beschlossene Sache: Bis zum Jahresende könnte die größte deutsche Privatkundenbank den Eigentümer wechseln, wie aus Kreisen der jetzigen Eigner immer wieder zu hören ist. Hierzu zählt maßgeblich der Bund - er hält über die KfW 30,5 Prozent der Anteile. Potenzielle Käufer haben auch den Postbankvertrieb für Versicherungen im Blick, darunter Allianz, Lloyds TSB und andere ausländische Bewerber.
Bisher kooperiert die Postbank beim Verkauf von Policen exklusiv mit ausgewählten Gesellschaften: bei Lebens- und Unfallversicherungen mit dem Talanx-Konzern sowie bei Kfz-, Haftpflicht-, Rechtsschutz- und Sachversicherungen mit der HUK Coburg, der damit erstmals die Kooperation mit einem großen Bankenvertrieb geglückt ist. Umgekehrt bietet die Huk-Coburg nun Retailprodukte der Postbank an, darunter Girokonten. Bisher sei eine fünfstellige Zahl an Produkten des jeweiligen Partners abgesetzt. Die Verträge sind erst 2007 jeweils für 15 Jahre abgeschlossen worden.
Kooperationen sind kündbar
Bei Eigentümerwechsel seien diese Kooperationen nach Lesart der Postbank mit geringer Vorlaufzeit kündbar. Dagegen hatten Talanx und Huk-Coburg bestritten, dass es für diesen Fall eine Auflösungsklausel der Postbank gebe. Zwar seien die Coburger bereit, die Verbindung gegebenenfalls bei einem Verkauf der Bank zu lösen, doch erwarte man dann eine finanzielle Ausgleichszahlung, sagte Vorstandschef Rolf-Peter Hoenen. Er bezifferte den Vertriebsanteil über die Postbank auf etwa fünf Prozent am Gesamtvertrieb und nannte dies ausdrücklich einen zusätzlichen Weg.
Es bleibe ansonsten beim bisherigen Vertriebs-Mix aus rund 4 500 nebenberuflichen Vertrauensleuten, die für jeden Abschluss nur eine geringe Werbegebühr und keinerlei Folgeprovisionen erhalten (60 Prozent Umsatz), rund 400 Hauptberuflern mit stationären Kundendienstbüros sowie den 38 Geschäftsstellen mit fest angestellten Spezialisten (25 Prozent Umsatz) und dem Internet (zehn Prozent), vor allem über die Tochterfirma Huk24. Den Rest steuert die Vereinigte Postversicherung bei (fünf Prozent), erklärte Hoenen, der als neuer Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gehandelt wird (siehe Meldung vom ).
Die Vereinbarungen dürften Postbank-Käufer teuer zu stehen kommen, falls eigene Policen über diesen Weg vertrieben werden sollen. „Wir haben für diesen Fall eine Klausel vereinbart, die zwar uns einen Ausstieg erlaubt, nicht aber der Postbank“, gab Hoenen zu Protokoll. Für den fall der Trennung gebe es keinen Plan B, denn der Bankvertrieb sei wegen des überschaubaren Volumens für die Huk-Coburg nicht überlebenswichtig. Als Alternative komme ohnehin nur eine ausländische Bank als Partner in Betracht, denn hierzulande „gibt es schlicht keine freien Bankvertriebe“, so Hoenen.
Autor(en): Detlef Pohl