Die R+V Versicherung ist am 15. September 100 Jahre alt geworden und hat dies mit ihrem "Zukunftsfestival" im Rhein-Main Congress Center (RMCC) in Wiesbaden an zwei Tagen kräftig gefeiert. Das Motto der Aktion und der Party: „Miteinander Morgen Machen“.
Auf der Eröffnungsfeier des Zukunftsfestivals tauschten sich rund 100 Referentinnen und Referenten mit den Teilnehmenden unter anderem über die Themen Klima, Bildung, Gesundheit, Stadtentwicklung und Zukunftsforschung aus. Doch bevor eine derartiges Großereignis starten kann, ist viel Vorarbeit zu leisten. So ist diesem Freudenfest eine lange Planungszeit vorausgegangen. Vier bis fünf Jahre haben Mitarbeitende aus der Konzern-Kommunikation, aus Marketing und Eventmanagement die Festivität konzipiert, geplant und Schritt für Schritt umgesetzt.
Überall in Deutschland mit den Menschen ins Gespräch kommen
Aber schon lange vor der großen Sause hat sich der zweigrößte Erstversicherer in Deutschland mit zwei speziell angefertigten Tiny Houses auf den Weg gemacht, um über ein halbes Jahr in ganz Deutschland mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Unter der Überschrift „Mission Miteinander“ und dem Anspruch „Wir müssen reden, wir müssen handeln“, haben die Genossen nach förderungswürdigen Projekten gesucht und Einrichtungen besucht, die sie unterstützen wollen.
Die R+V-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen konnten hierzu Ideen einbringen, welche Institution, Gruppe, gemeinnützige Organisation sie fördern möchten. Die Geschäftsführung hatte gehofft, 100 Projektanträge dazu zu erhalten, um das 100-jährige Jubiläum auch so zu flankieren. Am Ende lagen über 1.000 Anträge vor, 339 Projekte wurden schlussendlich in Angriff genommen und unterstützt. 1,6 Millionen Euro hat der Konzern für diese Initiative zur Verfügung gestellt. Die Spannweite der Projekte reicht von der Wiederaufforstung abgestorbener Wälder über das Engagement für sicheren Radverkehr bis hin zum Bau behindertengerechter Schaukeln.
Auf der zweitägigen Veranstaltung im RMCC gab es zahlreiche Impulsvorträge, Paneldiskussionen und Workshops, die sich mit den unterschiedlichsten Themen beschäftigten, so mit der Ethik im Technologiezeitalter, die Überlegungen zur Verkehrssicherheit anstellten, offenbarten, wie Virtual Reality schon heute unsere Arbeit verändert, hinterfragten, ob Genossenschaften, ein Modell für eine lebenswerte Zukunft sein können oder wie die Zukunft der Altersvorsorge aussieht. Der Altersvorsorgeexperte Professor Bert Rürup diskutierte dabei mit einigen Branchenkennern darüber, ob wir uns künftig den Ruhestand überhaupt noch leisten können.
Woher das Unternehmen kommt und wohin es gehen will
"100 Jahre R+V" bedeutet für den Versicherer auch "100 Jahre gemeinsam Zukunft ermöglichen". In einem Kinofilm und begleitender Ausstellung wird gezeigt, woher das Unternehmen kommt und wohin es gehen will. Der Rückblick soll auch ein Beleg dafür sein, dass die genossenschaftlichen Wurzeln und Werte wichtiger denn je sind. Die R+V gab auf dem Zukunftsevent auch diverse Einblicke in ihr historisches Archiv mit aufschlussreichen und kuriosen Exponaten. Für den Jubiläumsfilm konnte der genossenschaftlich ausgerichtete Versicherer sogar den Historiker Guido Knopp gewinnen.
Im Zentrum des Gründungsschildes „Versichert Raiffeisen“, für die Jubiläumsfeier aus dem konzerninternen Archiv gezaubert, ist ein Handschlag abgebildet. Ein Symbol, so der R+V-Chef Rollinger (siehe Bild oben), das noch heute für sein Haus steht, auch wenn das Unternehmen sich zu einem der größten Versicherungshäuser in Deutschland entwickelt hat.
Seit 1948 den Standort in Wiesbaden
Welche politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen und Probleme das Wiesbadener Versicherungsunternehmen von 1922 bis heute erlebt hat und überstehen musste, zeigte Norbert Rollinger, Vorstandsvorsitzender der R+V Versicherung, in einem Schnelldurchlauf in Wort und Bild. Angefangen als genossenschaftlicher Agrarversicherer war schon das Gründungsjahr der R+V 1922 ein von großen Krisen und Unsicherheiten gezeichnetes Jahr: Eine noch junge und fragile Weimarer Republik, die Ermordung des Außenministers Walther Rathenau durch die rechtsextreme Organisation Consul, eine hohe Inflation. Zudem kommen in Russland Josef Stalin und in Italien Benito Mussolini an die Macht. Und am Gründungstag des Versicherers regnet es auch noch, es ist grau und kühle 16 Grad.
Seit 1948 hat der genossenschaftlich ausgerichtete Versicherer seinen Standort in Wiesbaden. Heute ist das Unternehmen der größte private Arbeitgeber in Hessen, rund 6.000 Mitarbeiter arbeiten am Standort Wiesbaden, insgesamt beschäftigt der Versicherer gut 16.000 Menschen.
Wollen auch in den kommenden 100 Jahren Gutes tun
Den 100. Geburtstag hat die R+V Versicherung zudem zum Anlass genommen, ihr gesellschaftliches Engagement finanziell noch auszubauen. Denn die Versicherung der Volksbanken Raiffeisenbanken stattet ihre R+V Stiftung mit zehn Millionen Euro Grundkapital aus. Mit diesem finanziellen Polster gehört sie nun zu einer der größten Stiftungen Deutschlands. „Wir sind uns unserer Verantwortung der Gesellschaft gegenüber bewusst“, betont Norbert Rollinger und ergänzt: „Unsere 100-jährige Firmengeschichte ist geprägt durch unsere Unterstützung für Menschen, die Hilfe benötigen. Wir wollen auch in den kommenden 100 Jahren Gutes tun. Daher bündeln wir unser soziales Engagement in der R+V Stiftung. Mit einem soliden Grundkapital von zehn Millionen Euro erhält unsere Stiftung Planungssicherheit, um langfristige Projekte verlässlich zu fördern.“
Die Stiftung des Versicherers hat seit ihrer Gründung 2018 knapp zwei Millionen Euro an rund 200 Vereine und Hilfsaktionen ausgeschüttet. Sie engagiert sich vor allem rund um Wiesbaden, den Hauptsitz der R+V. Über die R+V Stiftung liefen aber auch die Hilfen für die Flutopfer im Ahrtal sowie die Opfer des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Das Engagement für die Geflüchteten aus der Ukraine in konkreten Zahlen: Eine Million Euro hat die R+V hier lockergemacht, ordentliche 400.000 Euro kamen allein von Seiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen.
Wie mit Extremwetterlagen umgehen und den grünen Wasserstoffmarkt entwickeln
Am heutigen Tag stehen weitere Themen und Diskussionsrunden auf der Agenda des Zukunftsfestivals. So beispielsweise zum neuen grünen Wasserstoffmarkt sowie zur Bewältigung der Klimarisiken und Extremwetterlagen. Zudem spricht ein Vorstandsmitglied des Jugendparlaments aus Wiesbaden über seine Arbeit und die Besucherinnen und Besucher erhalten Einblick in die "tierische Therapie mit Therapiehund Kurti".
Und heute Abend soll es im Brita-Stadion in Wiesbaden einen fulminanten Festausklang geben - mit einem optimistischen und vertrauensvollen Blick auf die nächsten 100 Jahre.
Autor(en): Meris Neininger