Viele flüchten aus der Lebensversicherung

Lebensversicherte haben in Deutschland im letzten Jahr Policen im Wert von 12,2 Milliarden Euro storniert. Das gab der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bekannt. Zusammen mit dem am Zweitmarkt Lebensversicherungen gehandelten Policenvolumen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro ergäbe das ein "Aussteigervolumen" von 13,3 Milliarden Euro.

"Es ist schon verwunderlich, dass angesichts des nachhaltigen Wirtschaftsaufschwungs so viele Versicherte den zentralen Baustein ihrer privaten Altersvorsorge auflösen", sagt Dr. Stefan Kleine-Depenbrock, Vorsitzender des Vorstandes der cash.life AG. Ein Grund dafür sei sicherlich die momentan mäßige Verzinsung der Kapital bildenden Lebensversicherung. Der Kapitalmarkt habe im letzten Jahr an Schwung gewonnen, die Versicherten wollen daran mit steigenden Renditen beteiligt werden, so Kleine-Depenbrock weiter. Die Versicherungsgesellschaften würden ihre Überschussbeteiligungen nun anheben, um ein Produkt bieten zu können, das mit dem Kapitalmarkt konkurrieren könne.

Angesichts des gestiegenen Stornovolumens sei es "schmerzhaft", dass die Politik eine gesetzliche Hinweispflicht für Versicherer im Versicherungsvertragsgesetz abgelehnt hätte. Denn es sprachen sich im Vorfeld rund 80 Prozent der Lebensversicherten in einer Marktstudie des Instituts für Demoskopie Allensbach für eine solche gesetzliche Hinweispflicht aus.

Quelle: cash.life AG

Autor(en): VM

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