Vertrieb über Autohäuser bietet Wachstumschancen

Der Vertrieb von Finanzprodukten über den Kfz-Handel boomt. 2006 wurde bereits fast jeder zweite Fahrzeugkauf im Verbund mit einem Finanzierungsvertrag abgeschlossen; immerhin schon jeder siebte Neuwagen wurde zusammen mit einer Kfz-Versicherungspolice verkauft. Dies zeigt die aktuelle Studie "Finanzvertrieb im Automobilhandel" des Marktforschungs- und Beratungsinstituts psychonomics AG. Und der Markt wächst weiter: Mehr als zwei Drittel der Autohäuser wollen ihren Provisionsertrag aus der Vermittlung von Finanzdienstleistungsprodukten im laufenden Jahr weiter steigern.

Obwohl Versicherungsprodukte keine unmittelbare Absatzhilfe darstellen, ist der Versicherungsvertrieb bei Automobilhändlern bereits weit verbreitet. Nur noch ein Viertel der Autohändler in Deutschland bietet bisher keine Versicherungen an. Versicherungsberatungen werden von den versicherungsvermittelnden Händlern derzeit zu etwa 60 Prozent angeboten. Bei jedem siebten Neuwagenverkauf und etwa jedem zehnten Gebrauchtwagenverkauf in Deutschland kommt es auch zum Abschluss einer Kfz-Police. Die gegenüber dem Kredit- und Leasinggeschäft noch vergleichsweise geringen Absatzzahlen sind nicht zuletzt dadurch begründet, dass nur ein Drittel der Händler mit ihrer Werkstatt über eine Schadenmanagement-Partnerschaft zu einem Versicherer verfügt. "Autohändler und Versicherer nutzen die Chancen für eine höhere Kundenbindung, die in einem attraktivem Schadenmanagement liegen, noch zu selten" so Dr. Michaela Brocke, Studienleiterin bei psychonomics. "Aus repräsentativen Befragungen wissen wir, dass eine Mehrheit der Kfz-Versicherungsnehmer eine Werkstattbindung bei gleichzeitigen Rabatten als vorteilhaft ansieht".

Drei Viertel der versicherungsvermittelnden Autohändler arbeiten bislang nur mit einem einzigen Anbieter zusammen. Der größte deutsche Hersteller ist gleichzeitig auch der größte Versicherungsanbieter im Automobilhandel: VW Versicherungsdienst (VVD). Mit einigem Abstand folgen Nürnberger/Garanta, Allianz und HDI. Insgesamt ist knapp die Hälfte des Händlermarktes in Händen der Financial Services der Automobilbauer. Trotz Marktbarrieren bleibt aber noch ausreichend Raum für Markteintritte und den Ausbau von Marktanteilen. Selbst ein Drittel der großen Autohäuser sind herstellerseitig nicht an bestimmte Versicherungsgesellschaften gebunden. Zudem zeichnet sich ein weiteres Wachstum des Gesamtmarktes ab.

Quelle: psychonomics AG

Autor(en): VM

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