Der fehlende Nachwuchs wird im nächsten Jahrzehnt eines der Hauptprobleme der Versicherungsbranche werden, zeigte sich Professor Dr. Fred Wagner von der Universität Leipzig in Frankfurt am Main bei der Euro Finance Week bei einer Podiumsdiskussion überzeugt. Mitarbeiter würden zur wichtigsten und knappsten Ressource.
Mehr Diversität in der Branche verlangte Dr. Katharina Höhn, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bildungswerks der deutschen Versicherungswirtschaft (BWV). In Unternehmen mit einer ausgeprägten Diversitätskultur würden Unterschiede als natürlich akzeptiert - mehr noch, sie würden als Ressource verstanden und wertgeschätzt.
Dies kann sich auf die kulturellen Hintergründe der Mitglieder beziehen, auf Geschlecht, Alter oder auch auf divergierende Persönlichkeiten, Ausbildungen und Erfahrungsschätze. In der Versicherungswirtschaft könne man dagegen auf der Ebene der Entscheider in der Regel gleiche Bildungsbiografien feststellen. "Wir müssen bunter werden", meinte Höhn, damit man den Schatz der Kreativität der Mitarbeiter besser heben könne.
Geld reicht nicht zur Kundenbindung
Mitarbeiter binden könne man in erster Linie mit Geld, meinte Dr. Sebastian Hopfner, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der Versicherungsunternehmen in Deutschland e. V. (agv) und erntete prompt Widerspruch. Die Bedeutung der Vergütung sei in den letzten Jahren zurückgegangen, sagte Christiane Hesse, Vorstand der Volkswagen Financial Services AG. Die Vergütung müsse zwar wettbewerbsfähig sein, doch damit alleine könne man den „War of Talents“ nicht gewinnen. Heute fragten die Bewerber bei den potenziellen Arbeitgebern nach der Unternehmenskultur, Führung, Werten, soziale Verantwortung, Work-Life-Balance und Personalentwicklung. Weitere wichtige Faktoren zur Mitarbeiterbindung seien Teilzeitmodelle, Kinderbetreuung, Wiedereingliederung nach der Elternzeit und betriebliches Gesundheitsmanagement.
Schlechtes Image der Vermittler
Das schlecht beleumundete Berufsbild des Versicherungsvermittlers sei ein weiteres Problem, guten Nachwuchs zu finden, erklärte Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK). Mit dem Leitbild des ehrbaren Versicherungskaufmanns wolle man hier Zeichen setzen. Das Problem sei, dass die Versicherer über viele Jahre den Beruf des Vermittlers für Seiteneinsteiger propagiert hätten, da man den Vertrieb stärken wollte. Dies habe kein günstiges Berufsbild geschaffen.
Bild: © Gerd Altmann/
Mehr Diversität in der Branche verlangte Dr. Katharina Höhn, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bildungswerks der deutschen Versicherungswirtschaft (BWV). In Unternehmen mit einer ausgeprägten Diversitätskultur würden Unterschiede als natürlich akzeptiert - mehr noch, sie würden als Ressource verstanden und wertgeschätzt.
Dies kann sich auf die kulturellen Hintergründe der Mitglieder beziehen, auf Geschlecht, Alter oder auch auf divergierende Persönlichkeiten, Ausbildungen und Erfahrungsschätze. In der Versicherungswirtschaft könne man dagegen auf der Ebene der Entscheider in der Regel gleiche Bildungsbiografien feststellen. "Wir müssen bunter werden", meinte Höhn, damit man den Schatz der Kreativität der Mitarbeiter besser heben könne.
Geld reicht nicht zur Kundenbindung
Mitarbeiter binden könne man in erster Linie mit Geld, meinte Dr. Sebastian Hopfner, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der Versicherungsunternehmen in Deutschland e. V. (agv) und erntete prompt Widerspruch. Die Bedeutung der Vergütung sei in den letzten Jahren zurückgegangen, sagte Christiane Hesse, Vorstand der Volkswagen Financial Services AG. Die Vergütung müsse zwar wettbewerbsfähig sein, doch damit alleine könne man den „War of Talents“ nicht gewinnen. Heute fragten die Bewerber bei den potenziellen Arbeitgebern nach der Unternehmenskultur, Führung, Werten, soziale Verantwortung, Work-Life-Balance und Personalentwicklung. Weitere wichtige Faktoren zur Mitarbeiterbindung seien Teilzeitmodelle, Kinderbetreuung, Wiedereingliederung nach der Elternzeit und betriebliches Gesundheitsmanagement.
Schlechtes Image der Vermittler
Das schlecht beleumundete Berufsbild des Versicherungsvermittlers sei ein weiteres Problem, guten Nachwuchs zu finden, erklärte Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK). Mit dem Leitbild des ehrbaren Versicherungskaufmanns wolle man hier Zeichen setzen. Das Problem sei, dass die Versicherer über viele Jahre den Beruf des Vermittlers für Seiteneinsteiger propagiert hätten, da man den Vertrieb stärken wollte. Dies habe kein günstiges Berufsbild geschaffen.
Bild: © Gerd Altmann/
Autor(en): Bernhard Rudolf