"Die Versicherungsbranche steckt in einer wirklichen Umbruchsituation", erklärte Professor Wolfram Wrabetz, CEO Helvetia Versicherungen Deutschland, angesichts der Stagnationsphase der Versicherungswirtschaft am 21. November bei der Versicherungskonferenz der Euro Finance Week in Frankfurt am Main.
Dass der Aufschwung an den Versicherer vorbeigehe, sei per se nichts Ungewöhnliches, da die Branche immer verspätet auf konjunkturelle Schwankungen reagiere, so Wrabetz. Doch diesmal spüre man die gesetzlichen Vorgaben. Außerdem sei Industrialisierung zurzeit das Zauberwort der Branche.
Ziel: nachhaltiges und ertragreiches Wachstum
Dabei sei nachhaltiges und ertragreiches Wachstum das Ziel vieler Versicherer. Dr. Wolfgang Hammes, Managing Director Deutsche Bank, London, machte aber klar, dass Prämienwachstum als Ziel am wenigsten den Unternehmenswert steigere. Viel zielführender seien Investment-Management und Schadenmanagement.
Die Frage, wie die Versicherungsbranche den Zielkonflikt zwischen Individualisierung und Standardisierung lösen will, war Thema einer Podiumsdiskussion. "Wenn wir individualisieren wollen, brauchen wir vorher die Standardisierung", meinte Axel Schmitz, Vorstand Zurich Gruppe Deutschland. Und Dr. Ralf Schneider, CIO der Allianz Deutschland AG, sagte: "Wir gehen in die digitale Online-Welt mit hoch individualisiertem Frontend – und das Ganze zu minimalen Kosten."
VVG als größte Herausforderung
Die größte Herausforderung der Branche ist derzeit die Umsetzung des neuen Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) zum 1. Januar 2008. Deren Leitlinien, erklärte Dr. Berthold Ströter, Vorstandsmitglied Fortis Deutschland, Göttingen, seien Beratung und Transparenz. Die mit der Abschaffung des Policenmodells einhergehende VVG-Reform führe dazu, dass die Prozesse des Versicherungsvertriebs neu abgebildet werden müssen. Außerdem würden die Produkte zunehmend komplexer, wenn Versicherungsnehmer etwa Laufzeiten und Beitragshöhen selbst bestimmen und flexibel abändern könnten. Dies stelle hohe Anforderungen an die Produktentwickler.
Schmitz sagte, dass die Zurich dramatisch ihre Produktpalette reduziert habe. Er stellte die These auf, dass in drei bis fünf Jahren sich neue Vertriebskanäle mit niedrigeren Vertriebskosten am Markt bildeten, wenn die Transparenz über die Abschlusskosten komme. Dass hingegen die Honorarberatung ein Thema werde, bezweifelte Dr. Friedrich Caspers, Vorstandsvorsitzender der R+V Versicherung, Wiesbaden.
Benachteiligung durch VVG-InfoV
Einig war sich die Runde, dass die VVG-Informationspflichtenverordnung die Versicherer im Vergleich zur Fonds- und Bankbranche benachteilige. Wenn man reguliere, dann bitte nicht unterschiedlich. Der Versicherer müssten die Kosten in Euro und Cent ausweisen, die Fondsbranche in Prozent und die Zertifikateanbieter gar nichts. Dass dies eher zur "Verbraucherverwirrung" führe, war sich Gerhard Frieg, Vorstand MLP, Wiesloch, sicher.
Dass der Aufschwung an den Versicherer vorbeigehe, sei per se nichts Ungewöhnliches, da die Branche immer verspätet auf konjunkturelle Schwankungen reagiere, so Wrabetz. Doch diesmal spüre man die gesetzlichen Vorgaben. Außerdem sei Industrialisierung zurzeit das Zauberwort der Branche.
Ziel: nachhaltiges und ertragreiches Wachstum
Dabei sei nachhaltiges und ertragreiches Wachstum das Ziel vieler Versicherer. Dr. Wolfgang Hammes, Managing Director Deutsche Bank, London, machte aber klar, dass Prämienwachstum als Ziel am wenigsten den Unternehmenswert steigere. Viel zielführender seien Investment-Management und Schadenmanagement.
Die Frage, wie die Versicherungsbranche den Zielkonflikt zwischen Individualisierung und Standardisierung lösen will, war Thema einer Podiumsdiskussion. "Wenn wir individualisieren wollen, brauchen wir vorher die Standardisierung", meinte Axel Schmitz, Vorstand Zurich Gruppe Deutschland. Und Dr. Ralf Schneider, CIO der Allianz Deutschland AG, sagte: "Wir gehen in die digitale Online-Welt mit hoch individualisiertem Frontend – und das Ganze zu minimalen Kosten."
VVG als größte Herausforderung
Die größte Herausforderung der Branche ist derzeit die Umsetzung des neuen Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) zum 1. Januar 2008. Deren Leitlinien, erklärte Dr. Berthold Ströter, Vorstandsmitglied Fortis Deutschland, Göttingen, seien Beratung und Transparenz. Die mit der Abschaffung des Policenmodells einhergehende VVG-Reform führe dazu, dass die Prozesse des Versicherungsvertriebs neu abgebildet werden müssen. Außerdem würden die Produkte zunehmend komplexer, wenn Versicherungsnehmer etwa Laufzeiten und Beitragshöhen selbst bestimmen und flexibel abändern könnten. Dies stelle hohe Anforderungen an die Produktentwickler.
Schmitz sagte, dass die Zurich dramatisch ihre Produktpalette reduziert habe. Er stellte die These auf, dass in drei bis fünf Jahren sich neue Vertriebskanäle mit niedrigeren Vertriebskosten am Markt bildeten, wenn die Transparenz über die Abschlusskosten komme. Dass hingegen die Honorarberatung ein Thema werde, bezweifelte Dr. Friedrich Caspers, Vorstandsvorsitzender der R+V Versicherung, Wiesbaden.
Benachteiligung durch VVG-InfoV
Einig war sich die Runde, dass die VVG-Informationspflichtenverordnung die Versicherer im Vergleich zur Fonds- und Bankbranche benachteilige. Wenn man reguliere, dann bitte nicht unterschiedlich. Der Versicherer müssten die Kosten in Euro und Cent ausweisen, die Fondsbranche in Prozent und die Zertifikateanbieter gar nichts. Dass dies eher zur "Verbraucherverwirrung" führe, war sich Gerhard Frieg, Vorstand MLP, Wiesloch, sicher.
Autor(en): Bernhard Rudolf