Die deutschen Versicherer haben im vergangenen Jahr rund 12,5 Milliarden Euro für Schäden in der Kfz-Haftpflichtversicherung gezahlt. Laut Peter Fuck, Vorsitzender der AG Kfz-Kriminalität im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), wird dabei in über zehn Prozent der Schadenfälle manipuliert. Auf dem GDV-Presseforum der Schaden- und Unfallversicherer am 29. April in Berlin machte Fuck gemeinsam mit Kriminalhauptkommissar Ralf König vom Polizeipräsidium Wuppertal auf die Problematik der provozierten Verkehrsunfälle deutlich und zeigte Wege auf, wie man den Tätern auf die Spur kommt.
Durch Versicherungsbetrug entsteht den deutschen Kraftfahrtversicherern jedes Jahr ein Schaden von über 1,5 Milliarden Euro. Das geht aus einer aktuellen Schätzung der deutschen Versicherer hervor. Ein besonderes Phänomen sind die so genannten provozierten Verkehrsunfälle. Die Kollision wird dabei von einem Verkehrsteilnehmer vorsätzlich herbeigeführt. Ziel der Täter, die häufig als organisierte Banden auftreten, ist es, sich über den abgerechneten Blechschaden möglichst viel Geld von der Kfz-Haftpflichtversicherung des Unfallopfers zu erschleichen.
Folgen treffen Opfer hart
Die Folgen für die Opfer von provozierten Verkehrsunfällen sind erheblich. Sie müssen für die Kosten des eigenen Schadens aufkommen, sofern dieser nicht über eine Vollkaskoversicherung abgedeckt ist. Zudem werden sie von ihrem Versicherer in der Schadenfreiheitsklasse zurückgestuft und müssen mit einem Bußgeld und Punkten beim Kraftfahrtbundesamt in Flensburg rechen. Bei Fahranfängern steht unter Umständen sogar eine Nachschulung an.
In der Praxis lassen sich provozierte Unfälle nur schwer erkennen. Die polizeiliche Ermittlungsarbeit wird durch die schwierige Beweisführung ebenso kompliziert wie der juristische Weg. Oft werden zudem Täter selbst bei eindeutiger Beweislage nur zu geringen bzw. Bewährungsstrafen verurteilt. Polizeikommissar König glaubt dennoch an die abschreckende Wirkung von drohenden Strafen und öffentlicher Aufmerksamkeit.
Versicherer setzen auf Aufklärung
Die deutschen Versicherer setzen bei der Bekämpfung von Versicherungsbetrug vor allem auf die Aufklärung und Sensibilisierung ihrer Kunden und auf die Zusammenarbeit mit der Polizei. Zur Erkennung von vorsätzlich herbeigeführten Unfällen werden Polizei und Versicherer zudem mit einer speziellen Lernsoftware geschult. Denn nur im Zusammenspiel zwischen Unfallopfer, Versicherer und Polizei sei eine effiziente Aufklärung möglich, so die Referenten.
Allerdings zeigt sich in der Praxis, dass von Seiten der Versicherer nicht immer eine lückenlose Aufklärung des Betrugs um jeden Preis angestrebt wird: Bei einer relativ geringen Schadenhöhe im Einzelfall wird zuweilen eher gezahlt als langwierige, kostenintensive und komplizierte Gerichtsprozesse über mehrere Instanzen zu führen. Erschwert wird die Aufklärung auch dadurch, dass Verkehrsunfälle nicht zentral erfasst werden. Deshalb lasse sich nur schwer prüfen, ob ein Fahrzeug oder ein Unfallbeteiligter schon häufiger in einen Unfall verwickelt war, so König.
Mehr zum GDV-Presseforum der Schaden- und Unfallversicherer lesen Sie in der Juni-Ausgabe des Versicherungsmagazin.
Foto: GDV
Durch Versicherungsbetrug entsteht den deutschen Kraftfahrtversicherern jedes Jahr ein Schaden von über 1,5 Milliarden Euro. Das geht aus einer aktuellen Schätzung der deutschen Versicherer hervor. Ein besonderes Phänomen sind die so genannten provozierten Verkehrsunfälle. Die Kollision wird dabei von einem Verkehrsteilnehmer vorsätzlich herbeigeführt. Ziel der Täter, die häufig als organisierte Banden auftreten, ist es, sich über den abgerechneten Blechschaden möglichst viel Geld von der Kfz-Haftpflichtversicherung des Unfallopfers zu erschleichen.
Folgen treffen Opfer hart
Die Folgen für die Opfer von provozierten Verkehrsunfällen sind erheblich. Sie müssen für die Kosten des eigenen Schadens aufkommen, sofern dieser nicht über eine Vollkaskoversicherung abgedeckt ist. Zudem werden sie von ihrem Versicherer in der Schadenfreiheitsklasse zurückgestuft und müssen mit einem Bußgeld und Punkten beim Kraftfahrtbundesamt in Flensburg rechen. Bei Fahranfängern steht unter Umständen sogar eine Nachschulung an.
In der Praxis lassen sich provozierte Unfälle nur schwer erkennen. Die polizeiliche Ermittlungsarbeit wird durch die schwierige Beweisführung ebenso kompliziert wie der juristische Weg. Oft werden zudem Täter selbst bei eindeutiger Beweislage nur zu geringen bzw. Bewährungsstrafen verurteilt. Polizeikommissar König glaubt dennoch an die abschreckende Wirkung von drohenden Strafen und öffentlicher Aufmerksamkeit.
Versicherer setzen auf Aufklärung
Die deutschen Versicherer setzen bei der Bekämpfung von Versicherungsbetrug vor allem auf die Aufklärung und Sensibilisierung ihrer Kunden und auf die Zusammenarbeit mit der Polizei. Zur Erkennung von vorsätzlich herbeigeführten Unfällen werden Polizei und Versicherer zudem mit einer speziellen Lernsoftware geschult. Denn nur im Zusammenspiel zwischen Unfallopfer, Versicherer und Polizei sei eine effiziente Aufklärung möglich, so die Referenten.
Allerdings zeigt sich in der Praxis, dass von Seiten der Versicherer nicht immer eine lückenlose Aufklärung des Betrugs um jeden Preis angestrebt wird: Bei einer relativ geringen Schadenhöhe im Einzelfall wird zuweilen eher gezahlt als langwierige, kostenintensive und komplizierte Gerichtsprozesse über mehrere Instanzen zu führen. Erschwert wird die Aufklärung auch dadurch, dass Verkehrsunfälle nicht zentral erfasst werden. Deshalb lasse sich nur schwer prüfen, ob ein Fahrzeug oder ein Unfallbeteiligter schon häufiger in einen Unfall verwickelt war, so König.
Mehr zum GDV-Presseforum der Schaden- und Unfallversicherer lesen Sie in der Juni-Ausgabe des Versicherungsmagazin.
Foto: GDV
Autor(en): Gabi Böttcher