Versicherer von "A" bis "Z" bei den Olympischen Spielen

Bei den Wettkämpfen der Olympischen Spiele in Athen laufen Versicherer und Versicherungen von "A" bis "Z" mit – von der Ausfalldeckung bis zur Zuschauer-Versicherung, von der Allianz und Arag, über die Hamburg-Mannheimer bis zur Zürich. Nicht nur als Sponsor helfen Assekuranz-Unternehmen finanzielle Lücken zu schließen, auch als Risiko-Manager stecken sie mitten drin. Die Olympischen Spiele sind immer auch ein Spiel mit der Gefahr.

Während die Allianz in Sachen Sport-Sponsoring derzeit viel Gutes tut und darüber redet, nimmt die Arag für sich in Anspruch, die meisten Policen vor allem für die zu Hause gebliebenen Freizeitsportler in den deutschen Turn- und Sportvereinen im Bestand zu halten.

Bei der Allianz drückt man dagegen ganz aktuell der Ruder-Weltmeisterin Katrin Rutschow-Stomporowski die Daumen, die jetzt in Athen an den olympischen Start geht. Die Allianz sponsert auch den Frauen-Doppelvierer sowie den Bogenschützen Michael Frankenberg.

Unterstützung für Olympia-Teilnehmer
Schon seit vier Jahren unterstützt der Versicherungsriese die Spitzenklasse der Ruderinnen. Katrin Rutschow-Stomporowski rechtfertigte die finanzielle Zuwendung der Allianz bereits bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney, wo sie eine Bronzemedaille holte. Die Frauen des Doppelvierers wurden gar Olympiasieger und kamen mit "Gold" aus Australien zurück.

Auch der olympische Bogenschütze Michael Frankenberg wird über die Oldenburgische Landesbank (OLB), ein Unternehmen der Allianz Gruppe, gesponsert. Er erhält seit Anfang 2001 im Rahmen des Olympia-Nachwuchskaders "Pro-Athen 2004" des Landessportbundes Niedersachsen von der OLB einen monatlichen Scheck.

Sponsoring leicht – Versicherung schwer
Das Sponsoring in Sachen Sport geht den Versicherern vergleichsweise locker von der Hand. Der Markt im Bereich Sport-Versicherungen hingegen schrumpfte in den letzten Jahren auf eine Hand voll Gesellschaften zusammen. So hat sich die Axa nach dem 11. September 2001 und kurz vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Korea plötzlich unter dem Eindruck möglicher Terroranschläge völlig aus dem Sport-Veranstaltungs-Versicherungs-Geschäft zurückgezogen.

Großveranstaltungen wie die Olympischen Spiele oder internationale Fußball-Turniere sind längst auch für Versicherungs-Gesellschaften zur Zitterpartie geworden. Aus Angst vor Attentaten sind die Großveranstaltungen kaum noch zu versichern. Niemand wagt, Terrorgefahren versicherungstechnisch zu kalkulieren. Das haben die Anschläge auf das World Trade Center 2001 allen deutlich gemacht. Gleich nach dem 11. September wurden sie zunächst als Ausfalldeckung für Großveranstaltungen ausgeklammert.

Inzwischen wird finanzieller Schutz mit Abstrichen wieder gewährt. Das Risiko der Terroranschläge wird auf Wunsch wieder in die Ausdeckung mit aufgenommen, das kostet aber viel Geld. Lange war es üblich, bis zu drei Prozent der Versicherungssumme dafür aufzuschlagen. Insider wissen heute jedoch, dass die Preise praktisch nach den Anschlägen von 2001 bis zum Dreifachen angestiegen sind, wenn das Risiko überhaupt angenommen wird.

Hohe Prämien
"Versicherer können nicht mehr alles einfach versichern", erklärt dazu die Expertin für Sonder-Risiken bei der Münchener Rück Sabine Bach. Die Veranstalter von Großereignissen wie den Olympischen Spielen müssen entweder hohe Prämien bezahlen oder nach Alternativen suchen.

Andere Lösungen gibt es durchaus, wie die Planungen der Fifa für die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland zeigen. Zwar versichert die Hamburg-Mannheimer bis auf die Ausfall-Police nahezu alles bei der WM 2006 allein, doch wurde finanzielle Sicherheit auch ohne die Versicherungswirtschaft gefunden. Der Fußball-Verband Fifa brachte gemeinsam mit der Investmentbank Credit Suisse First Boston eine sogenannte Katastrophen-Anleihe über 260 Millionen US-Dollar an den Kapitalmärkten unter.

Autor(en): Marianne Storck

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