Die europäische Versicherungsaufsicht EIOPA hat die Ergebnisse ihrer fünften Auswirkungsstudie (Qualitative Impact Study = QIS5) veröffentlicht. In diesem letzten Solvency II-Testlauf sieht die Aufsicht die europäischen Versicherer im Großen und Ganzen gut gerüstet für das neue Regelwerk. Lediglich 15 Prozent hätten noch zu wenig Kapital, um die Zielvorgaben zu erfüllen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) fordert unterdessen noch massive Nachbesserungen bei Solvency II.
"So erfreulich die gute Eigenkapitalausstattung der deutschen Unternehmen einerseits ist, so wenig darf sie darüber hinwegtäuschen, dass es weiterhin wichtige Großbaustellen im vorgeschlagenen Regelwerk gibt", sagte Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der GDV-Hauptgeschäftsführung. Die Reduzierung der Volatilität und der Komplexität der aktuellen Kapitalanforderungen stünden im Fokus der Nachbesserungen, meinte von Fürstenwerth.
Von August bis November 2010 hatten sich die deutschen Versicherer an dem europaweiten Probelauf beteiligt. Schon die Durchführung des Tests sei laut GDV für die Unternehmen mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden gewesen, weil Testunterlagen zum Start der Studie fehlerhaft, unverständlich und unfertig gewesen wären.
Neben dem unbefriedigenden Ablauf besteht aus Sicht des GDV in folgenden Bereichen weiterhin Nachbesserungsbedarf:
Es müsse eine geeignete Methode zur Bewertung langfristiger Verpflichtungen in der Lebensversicherung verankert werden. Aktuell führe die Methodik der so genannten Zinsstrukturkurve zu stark schwankenden Ergebnissen. Diese Volatilität würde es den Unternehmen erschweren oder unmöglich machen, langfristige Zinsgarantien anzubieten.
Solvency II sei zu komplex, selbst für größere Unternehmen. Die Komplexität müsse auf ein beherrschbares Maß zurückgefahren werden. Dabei habe der QIS5-Test gezeigt, dass eine höhere Komplexität nicht gleichzeitig auch zu einer besseren Risikomessung führe.
Viele der vorgeschlagenen Parameter zur Bewertung der eingegangenen Risiken seien entweder zu scharf oder setzten Anreize, in kurzfristige Anlagen zu investieren und langfristige zu meiden. Aufsichtsbedingte Fehlallokationen in der Kapitalanlage der Versicherer wären aber nicht nur für die Branche selbst, sondern auch für die europäischen Volkswirtschaften einschneidend. Allein die deutschen Versicherer managten Kapitalanlagen in Höhe von 1,2 Billionen Euro.
Quellen: Eiopa, GDV
"So erfreulich die gute Eigenkapitalausstattung der deutschen Unternehmen einerseits ist, so wenig darf sie darüber hinwegtäuschen, dass es weiterhin wichtige Großbaustellen im vorgeschlagenen Regelwerk gibt", sagte Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der GDV-Hauptgeschäftsführung. Die Reduzierung der Volatilität und der Komplexität der aktuellen Kapitalanforderungen stünden im Fokus der Nachbesserungen, meinte von Fürstenwerth.
Von August bis November 2010 hatten sich die deutschen Versicherer an dem europaweiten Probelauf beteiligt. Schon die Durchführung des Tests sei laut GDV für die Unternehmen mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden gewesen, weil Testunterlagen zum Start der Studie fehlerhaft, unverständlich und unfertig gewesen wären.
Neben dem unbefriedigenden Ablauf besteht aus Sicht des GDV in folgenden Bereichen weiterhin Nachbesserungsbedarf:
Es müsse eine geeignete Methode zur Bewertung langfristiger Verpflichtungen in der Lebensversicherung verankert werden. Aktuell führe die Methodik der so genannten Zinsstrukturkurve zu stark schwankenden Ergebnissen. Diese Volatilität würde es den Unternehmen erschweren oder unmöglich machen, langfristige Zinsgarantien anzubieten.
Solvency II sei zu komplex, selbst für größere Unternehmen. Die Komplexität müsse auf ein beherrschbares Maß zurückgefahren werden. Dabei habe der QIS5-Test gezeigt, dass eine höhere Komplexität nicht gleichzeitig auch zu einer besseren Risikomessung führe.
Viele der vorgeschlagenen Parameter zur Bewertung der eingegangenen Risiken seien entweder zu scharf oder setzten Anreize, in kurzfristige Anlagen zu investieren und langfristige zu meiden. Aufsichtsbedingte Fehlallokationen in der Kapitalanlage der Versicherer wären aber nicht nur für die Branche selbst, sondern auch für die europäischen Volkswirtschaften einschneidend. Allein die deutschen Versicherer managten Kapitalanlagen in Höhe von 1,2 Billionen Euro.
Quellen: Eiopa, GDV
Autor(en): versicherungsmagazin.de