Verkehrssicherheit in Europa nimmt weiter zu

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Kein Straßenverkehr ohne Unfallgefahr und Risiko! Die Zahl der Verkehrstoten jedoch sinkt in der EU seit Jahren kontinuierlich. Grund dafür sind innovative Entwicklungen im Automobilbau und verstärkte Kontrollen sowie Aufklärungsmaßnahmen in der Öffentlichkeit. Doch das Ziel ist noch nicht erreicht.

Seit 1991 ist die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr EU-weit um circa 65 Prozent zurückgegangen, und sie nimmt jährlich weiter ab. Forderten Unfälle im Automobilverkehr 1991 noch 75.000 Tote, so waren es 2013 nur noch 26.000 Opfer. Diese Zahlen hat die Expertenorganisation Dekra in ihrem neusten Verkehrssicherheitsreport veröffentlicht. Anlässlich ihres 90-jährigen Jubiläums startete sie einen Rück- und Ausblick auf die Entwicklungen in der Automobilbranche. Darin beleuchtet sie anhand der Erkenntnisse aus Unfallforschung, Verkehrspsychologie und Fahrzeugtechnik, wie sich die Zahl der Unfallopfer im Straßenverkehr noch weiter verringern lässt.

Technischer Fortschritt macht sich bemerkbar
In der Automobiltechnik hat es in den vergangenen Jahren viele innovative Weiterentwicklungen gegeben. Fahrdynamikregelung, Notbremssystem, Spurhalteassistent und Müdigkeitswarner: Fahrerassistenzsysteme und teilautonomes Fahren sind keine Zukunftsträume mehr, sondern bei vielen Neuwagen inzwischen Realität. Sie gleichen menschliches Fehlverhalten im Straßenverkehr aus und können so effektiv dabei helfen, Unfälle durch Unachtsamkeit zu vermeiden.

Abseits von den technischen Verbesserungen haben auch Maßnahmen wie die Einführung von Tempolimits und Promillegrenzen sowie Unfallforschung und periodische Fahrzeugüberwachung ihren Teil zu verbesserter Sicherheit beigetragen. All das ist ausschlaggebend dafür, dass allein in Deutschland seit einem Negativrekord 1970 (21.332 im Straßenverkehr getötete Menschen) die Zahl der Todesopfer um 84 Prozent gesunken ist – obwohl das Fahrzeugaufkommen seitdem stark zugenommen hat.

Ehrgeizige Ziele für die Zukunft
Doch die EU-Kommission will mehr. Sie hat sich hat das Ziel gesetzt, die Todesfälle in der Europäischen Union bis 2020 auf weniger als 16.000 zu reduzieren. Auch die Zahl der Verletzten und Schwerverletzten soll weiter abnehmen, nachdem diese als nach wie vor zu hoch eingeschätzt wird. Dafür sind allerdings noch viele Anstrengungen und Weiterentwicklungen nötig.

Eine besonders wichtige Herausforderung bei der fortschreitenden Autonomisierung des Autofahrens sieht Dekra-Vorstand Clemens Klinke vor allem darin, neben dem eigenen Fahrzeug auch die anderen Verkehrsteilnehmer sowie die Gesamtsituation auf der Straße zu erfassen und bei erkannten Konflikten richtige Gegenmaßnahmen einzuleiten: „Sie müssen angemessen und verhältnismäßig sein und dürfen nicht neue, unter Umständen sogar noch größere Risiken heraufbeschwören.“



Quelle: Dekra
Bildquelle: ©galaxy67 Fotolia

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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