Internetvergleichsportale haben immer noch mit hohen Reibungsverlusten zu kämpfen. "Nur rund fünf Prozent der Kunden, die einen Vergleich starten, machen auch einen Abschluss", sagte Johannes Hack, Vorsitzender des Vorstandes der Aspect-online AG am Rand eines Pressegesprächs in Köln.
Das Vergleichsportal Aspect-Online ist im Besitz der Versicherer HUK-Coburg, HDI-Direkt und WGV und tritt auch unter dem Namen Transparo am Markt auf. Eine besondere Rolle spielen Vergleichsportale vor allem bei der Autoversicherung. Die meisten Autokunden können bis zum 30. November ihre Police regulär kündigen. In diesem Jahr wird aufgrund von Preiserhöhungen mit einem besonders heißen Herbst in der Autoversicherung gerechnet. Prämienanpassungen lösen ein Sonderkündigungsrecht aus.
Allein 20 bis 30 Prozent aller Nutzer sollen einen Vergleichstest zur Autoversicherung bereits bei der Identifizierung des Fahrzeuges abbrechen. Daher überrascht es, dass nach einer Untersuchung des
Instituts für Versicherungswesen der Fachhochschule Köln (ivw) ein Test in der Regel nur zehn bis 20 Minuten dauern soll. „Dies gilt jedoch nur, wenn die Kunden alle Informationen bereitliegen haben“, schränkte Professor Horst Müller-Peters vom ivw bei der Vorstellung der Studie
„Vergleichsportale und Verbraucherwünsche“ ein. In der Regel dürften die Kunden aber beim erstmaligen Aufruf eines Vergleichsportals gar nicht wissen, welche Unterlagen und Fragen sie beantworten müssen.
Hohe Anzahl der Fragen ist notwendig
Das könnte eine Erklärung für die hohen Abbruchquoten bei Vergleichsportalen sein. Zudem dürfte die Vielzahl der Fragen – oft über 30 – die Kunden irritieren. Die vielen Fragen sind notwendig, um alle Rabattkriterien unterschiedlicher Versicherungstarife zu berücksichtigen. So gibt es beispielsweise Fragen nach der Autofinanzierung oder Punkten in Flensburg, weil diese Kriterien für manche Versicherer beitragsrelevant sind.
Problematisch – so das Ergebnis des ivw-Tests - sind Abfragen nach persönlichen Daten (geld.de) und wenn der Vergleich, wie bei test.de gebührenpflichtig, ist. Daher ist es kein Wunder, dass Kunden, die die Prämie für ihr Auto, direkt bei einem Rechner eines Versicherers abfragen, weniger Zeit brauchen. Die ivw-Tester benötigten beispielsweise für eine Abfrage bei Huk24 oder DA Direkt im Schnitt nur neun Minuten.
Stark gespaltener Markt
Für das ivw führten 500 Probanden insgesamt 1500 Vergleichstests durch. Untersucht wurden die Portale Check24, transparo, ino24.de, autoversicherung.de und Geld.de, test.de sowie www.insurancestation.de.
Während Autoversicherung.de im Besitz der S-Direkt steht, wird insurancestation.de (auch nafiauto.de) von der Unternehmensberatung Nafi aus Höxter betrieben und Test.de von der Stiftung Warentest. Check24, Ino24, Geld.de sind Versicherungsmakler. Der Markt der Vergleichsportale ist somit weiterhin stark gespalten.
So nehmen ADAC, AllSecur (Allianz), Asstel, BavariaDirekt (Vers.kammer Bayern), CosmosDirekt, DEVK, HannoverscheDirekt und R+V24 nicht an den Vergleichen von Transparo teil, während die Transparoeigner HUK-Coburg, HDI-Direkt und WGV beispielsweise den Marktführer Check24 meiden.
Wenig Ersparnis für Onlineaffine
Dennoch lohnt sich eine Suche in Vergleichsportalen. Mit einem Wechsel zum jeweils günstigsten Tarif eines Portals hätte über die Hälfte der 500 ivw-Tester Geld sparen können. Im Schnitt liegt die Ersparnis bei 21 Prozent oder rund 120 Euro. Die durchschnittliche Ersparnis – bezogen auf alle Tester – ist aber nur noch marginal. Sie beträgt lediglich 20 Euro. Ein Grund: Die ausgewählten Tester sind bereits besonders
internetaffin. 41 Prozent der Tester haben ihren derzeitigen Vertrag bereits online abgeschlossen.
Deutlich höhere Spareffekte können „Normalautofahrer“ generieren, wenn ihre Autoversicherung über ein Vergleichsportal auswählen. Nach einer Studie des Leipziger Instituts für Versicherungswissenschaften (ifvw) ist das mittlere Angebot im Schnitt um 195 Prozent teurer als das günstigste Angebot. Wird das jeweils günstigste Angebot in einem von sieben getesteten Vergleichsportalen mit dem jeweils teuersten verglichen, liegt der durchschnittliche Preisunterschied sogar bei 300 Prozent.
Leistungen werden weitgehend erfüllt
Fünf der sieben vom Ifvw getesteten Portale erfüllten in über 90 Prozent der Fälle die Kundenwünsche oder enthielten weiter Leistungen. Die besten Leistungen wurde bei Autoversicherung.de, Check24 und ino24 sowie bei Transparo festgestellt. Hier wurden über 95 Prozent der Kundenwünsche erfüllt oder übererfüllt. Die Übererfüllung resultiert daraus, dass am Kfz-Versicherungsmarkt kaum Bausteintarife existieren
und bessere Tarife daher automatisch meist eine Vielzahl von Leistungen aufweisen.
Bild: © Gerd Altmann /
Das Vergleichsportal Aspect-Online ist im Besitz der Versicherer HUK-Coburg, HDI-Direkt und WGV und tritt auch unter dem Namen Transparo am Markt auf. Eine besondere Rolle spielen Vergleichsportale vor allem bei der Autoversicherung. Die meisten Autokunden können bis zum 30. November ihre Police regulär kündigen. In diesem Jahr wird aufgrund von Preiserhöhungen mit einem besonders heißen Herbst in der Autoversicherung gerechnet. Prämienanpassungen lösen ein Sonderkündigungsrecht aus.
Allein 20 bis 30 Prozent aller Nutzer sollen einen Vergleichstest zur Autoversicherung bereits bei der Identifizierung des Fahrzeuges abbrechen. Daher überrascht es, dass nach einer Untersuchung des
Instituts für Versicherungswesen der Fachhochschule Köln (ivw) ein Test in der Regel nur zehn bis 20 Minuten dauern soll. „Dies gilt jedoch nur, wenn die Kunden alle Informationen bereitliegen haben“, schränkte Professor Horst Müller-Peters vom ivw bei der Vorstellung der Studie
„Vergleichsportale und Verbraucherwünsche“ ein. In der Regel dürften die Kunden aber beim erstmaligen Aufruf eines Vergleichsportals gar nicht wissen, welche Unterlagen und Fragen sie beantworten müssen.
Hohe Anzahl der Fragen ist notwendig
Das könnte eine Erklärung für die hohen Abbruchquoten bei Vergleichsportalen sein. Zudem dürfte die Vielzahl der Fragen – oft über 30 – die Kunden irritieren. Die vielen Fragen sind notwendig, um alle Rabattkriterien unterschiedlicher Versicherungstarife zu berücksichtigen. So gibt es beispielsweise Fragen nach der Autofinanzierung oder Punkten in Flensburg, weil diese Kriterien für manche Versicherer beitragsrelevant sind.
Problematisch – so das Ergebnis des ivw-Tests - sind Abfragen nach persönlichen Daten (geld.de) und wenn der Vergleich, wie bei test.de gebührenpflichtig, ist. Daher ist es kein Wunder, dass Kunden, die die Prämie für ihr Auto, direkt bei einem Rechner eines Versicherers abfragen, weniger Zeit brauchen. Die ivw-Tester benötigten beispielsweise für eine Abfrage bei Huk24 oder DA Direkt im Schnitt nur neun Minuten.
Stark gespaltener Markt
Für das ivw führten 500 Probanden insgesamt 1500 Vergleichstests durch. Untersucht wurden die Portale Check24, transparo, ino24.de, autoversicherung.de und Geld.de, test.de sowie www.insurancestation.de.
Während Autoversicherung.de im Besitz der S-Direkt steht, wird insurancestation.de (auch nafiauto.de) von der Unternehmensberatung Nafi aus Höxter betrieben und Test.de von der Stiftung Warentest. Check24, Ino24, Geld.de sind Versicherungsmakler. Der Markt der Vergleichsportale ist somit weiterhin stark gespalten.
So nehmen ADAC, AllSecur (Allianz), Asstel, BavariaDirekt (Vers.kammer Bayern), CosmosDirekt, DEVK, HannoverscheDirekt und R+V24 nicht an den Vergleichen von Transparo teil, während die Transparoeigner HUK-Coburg, HDI-Direkt und WGV beispielsweise den Marktführer Check24 meiden.
Wenig Ersparnis für Onlineaffine
Dennoch lohnt sich eine Suche in Vergleichsportalen. Mit einem Wechsel zum jeweils günstigsten Tarif eines Portals hätte über die Hälfte der 500 ivw-Tester Geld sparen können. Im Schnitt liegt die Ersparnis bei 21 Prozent oder rund 120 Euro. Die durchschnittliche Ersparnis – bezogen auf alle Tester – ist aber nur noch marginal. Sie beträgt lediglich 20 Euro. Ein Grund: Die ausgewählten Tester sind bereits besonders
internetaffin. 41 Prozent der Tester haben ihren derzeitigen Vertrag bereits online abgeschlossen.
Deutlich höhere Spareffekte können „Normalautofahrer“ generieren, wenn ihre Autoversicherung über ein Vergleichsportal auswählen. Nach einer Studie des Leipziger Instituts für Versicherungswissenschaften (ifvw) ist das mittlere Angebot im Schnitt um 195 Prozent teurer als das günstigste Angebot. Wird das jeweils günstigste Angebot in einem von sieben getesteten Vergleichsportalen mit dem jeweils teuersten verglichen, liegt der durchschnittliche Preisunterschied sogar bei 300 Prozent.
Leistungen werden weitgehend erfüllt
Fünf der sieben vom Ifvw getesteten Portale erfüllten in über 90 Prozent der Fälle die Kundenwünsche oder enthielten weiter Leistungen. Die besten Leistungen wurde bei Autoversicherung.de, Check24 und ino24 sowie bei Transparo festgestellt. Hier wurden über 95 Prozent der Kundenwünsche erfüllt oder übererfüllt. Die Übererfüllung resultiert daraus, dass am Kfz-Versicherungsmarkt kaum Bausteintarife existieren
und bessere Tarife daher automatisch meist eine Vielzahl von Leistungen aufweisen.
Bild: © Gerd Altmann /
Autor(en): versicherungsmagazin.de