Die meisten großen Betreiber von Internet-Vergleichsportalen, wie www.check24, www.geld.de oder http://www.financescout24.de, sind Versicherungsmakler. Müssen sie jährlich ihre Kunden auf das günstigste Angebot hinweisen? Diese Frage stellte Professor Fred Wagner vom Institut für Versicherungswissenschaften der Universität Leipzig anlässlich einer Podiumsdiskussion zum Thema "Null Transparenz bei Vergleichsportalen?" auf der BusinessForum21-Tagung zur Kfz-Versicherung. Die Frage hat Brisanz, denn längst gelten Kunden, die über Vergleichsportale gewonnen werden, als besonders flüchtig. Ihre Verweildauer liegt derzeit bei lediglich bei zwei bis drei Jahren. Wären die Portalbetreiber rechtlich verpflichtet, ihre Klientel jährlich aktiv auf ein günstigeres Angebot hinzuweisen, dürften viele Versicherer aus den Portalen aussteigen.Kooperationen würden dann unrentabel.
Immerhin liegen die Abschlusskosten über Portale laut Jürgen Cramer, Vorstand bei der S-Direkt, bei rund 80 bis 100 Euro. Teilweise sollen noch höhere Provisionen bezahlt werden. Während klassische Vermittler sich mit einer Provision von rund acht Prozent zufrieden geben müssen.
Einfach kann sich Newcomer www.transparo.de gegenüber Wagner aus der Affäre ziehen: "Wir sind immer schon Versicherungsvermittler, also Mehrfachagent gewesen", erläuterte Wolfgang Schütz, Vorstand bei www.aspect-online.de. Das Unternehmen betreibt die Webseite www.transparo.de und ist heute im Besitz der HUK-Coburg, der HDI-Gerling Direkt und der WGV. Doch auch Björn Weikert, Vorstand der www.check24.de AG, hat mit der provozierenden Frage kein Problem. "Wir erhalten keinen Maklerauftrag, sondern praktizieren eine einzelfallbezogene Beratung", sagte er.
Ob die optimal und auch verbraucherfreundlich ist, soll Wagner nun in einer erneuten Vergleichsstudie über alle Portale prüfen, wie es in Branchenkreisen heißt. Die Studie soll angeblich von allen Portalen getragen werden. Dabei wird er mit dem Bund der Versicherten (BdV) kooperieren. Erste Forderungen an ein verbraucherfreundliches Vergleichsportal formulierte Thorsten Rudnik, Vorstand des BdV schon im Voraus: "Es muss klar erkennbar sein, wer der Betreiber ist und welche Versicherer im Vergleich sind und welche nicht." Auf keinen Fall dürfe sich ein solches Portal Verbraucherportal nennen.
Gespaltener Markt
Das sei mit dem Markteintritt des Versicherer-Portals www.transparo.de auch nicht mehr möglich, beklagte Check24-Mann Weikert. So sei es der Huk-Coburg erfolgreich gelungen, den Vergleichsportalmarkt im Internet zu schwächen. Der Markt sei nun aufgespalten. So würden beispielsweise ADAC, All Secure, Asstel, Bavaria Direkt, Cosmos Direkt, DEVK, Hannoversche, Hanse Merkur und R+V24 exklusiv nur über www.check24.de auftreten, während dies umgekehrt für die Konsorten von www.transparo.de sowie der Ergo Direkt gelte.
Harte Kontroversen
Wie hart der Wettbewerb ist, zeigten Dispute wärend der Podiumsdiskussion. So warf Schütz seinem Kontrahenten vor, Versicherer mit besonderen Verträgen zur Exklusivität gedrängt und ihnen zudem feste Vertragskontingente versprochen zu haben. Dafür müsse der Rechner aber zeitweilig manipuliert werden. Weikert wies solche Vorwürfe energisch zurück. Immerhin ist es www.transparo.de in der Wechselzeit, Ende 2011, wohl gelungen, durch intensive Werbung rund ein Viertel der Größe von www.check24.de zu erreichen. Der Effekt sei, laut check24.de, aber nicht nachhaltig. Insgesamt besuchten im Oktober und November 3,21 Millionen Nutzer die www.check24.de. 440.000 Nutzer seien auf beiden Megaportalen unterwegs gewesen. Damit hätte die Doppelnutzung bei Transparo-Usern über 50 Prozent betragen, während er bei www.check24.de bei nur dreizehn Prozent lag.
Noch ein Vergleicher
Als dritter im Bunde wollen sich künftig die öffentlichen Versicherer unter Führung der S-Direkt im Online-Markt etablieren. Derzeit hat die Seite www.autoversicherung.de aber nur fünf Anbieter. "Wir sind mit vielen im Gespräch und wollen Ende des ersten Quartals unser Angebot auf 20 Anbieter ausbauen", betonte S-Direkt Vorstand Cramer. Dabei setzt das Unternehmen voll auf den griffigen Namen der Homepage und will auf Google-Werbung vollkommen verzichten. Dafür soll ein Abschluss aber den Versicherer auch nur 45 Euro kosten.
Potenzial haben Vergleichsportale auf jeden Fall: Denn laut einer Studie der You Gov aus Köln schlossen 2008 Internetnutzer einen Versicherungsvertrag zu 74 Prozent auf den Homepage einer Gesellschaft ab. Heute sind es nur noch 48 Prozent.
Immerhin liegen die Abschlusskosten über Portale laut Jürgen Cramer, Vorstand bei der S-Direkt, bei rund 80 bis 100 Euro. Teilweise sollen noch höhere Provisionen bezahlt werden. Während klassische Vermittler sich mit einer Provision von rund acht Prozent zufrieden geben müssen.
Einfach kann sich Newcomer www.transparo.de gegenüber Wagner aus der Affäre ziehen: "Wir sind immer schon Versicherungsvermittler, also Mehrfachagent gewesen", erläuterte Wolfgang Schütz, Vorstand bei www.aspect-online.de. Das Unternehmen betreibt die Webseite www.transparo.de und ist heute im Besitz der HUK-Coburg, der HDI-Gerling Direkt und der WGV. Doch auch Björn Weikert, Vorstand der www.check24.de AG, hat mit der provozierenden Frage kein Problem. "Wir erhalten keinen Maklerauftrag, sondern praktizieren eine einzelfallbezogene Beratung", sagte er.
Ob die optimal und auch verbraucherfreundlich ist, soll Wagner nun in einer erneuten Vergleichsstudie über alle Portale prüfen, wie es in Branchenkreisen heißt. Die Studie soll angeblich von allen Portalen getragen werden. Dabei wird er mit dem Bund der Versicherten (BdV) kooperieren. Erste Forderungen an ein verbraucherfreundliches Vergleichsportal formulierte Thorsten Rudnik, Vorstand des BdV schon im Voraus: "Es muss klar erkennbar sein, wer der Betreiber ist und welche Versicherer im Vergleich sind und welche nicht." Auf keinen Fall dürfe sich ein solches Portal Verbraucherportal nennen.
Gespaltener Markt
Das sei mit dem Markteintritt des Versicherer-Portals www.transparo.de auch nicht mehr möglich, beklagte Check24-Mann Weikert. So sei es der Huk-Coburg erfolgreich gelungen, den Vergleichsportalmarkt im Internet zu schwächen. Der Markt sei nun aufgespalten. So würden beispielsweise ADAC, All Secure, Asstel, Bavaria Direkt, Cosmos Direkt, DEVK, Hannoversche, Hanse Merkur und R+V24 exklusiv nur über www.check24.de auftreten, während dies umgekehrt für die Konsorten von www.transparo.de sowie der Ergo Direkt gelte.
Harte Kontroversen
Wie hart der Wettbewerb ist, zeigten Dispute wärend der Podiumsdiskussion. So warf Schütz seinem Kontrahenten vor, Versicherer mit besonderen Verträgen zur Exklusivität gedrängt und ihnen zudem feste Vertragskontingente versprochen zu haben. Dafür müsse der Rechner aber zeitweilig manipuliert werden. Weikert wies solche Vorwürfe energisch zurück. Immerhin ist es www.transparo.de in der Wechselzeit, Ende 2011, wohl gelungen, durch intensive Werbung rund ein Viertel der Größe von www.check24.de zu erreichen. Der Effekt sei, laut check24.de, aber nicht nachhaltig. Insgesamt besuchten im Oktober und November 3,21 Millionen Nutzer die www.check24.de. 440.000 Nutzer seien auf beiden Megaportalen unterwegs gewesen. Damit hätte die Doppelnutzung bei Transparo-Usern über 50 Prozent betragen, während er bei www.check24.de bei nur dreizehn Prozent lag.
Noch ein Vergleicher
Als dritter im Bunde wollen sich künftig die öffentlichen Versicherer unter Führung der S-Direkt im Online-Markt etablieren. Derzeit hat die Seite www.autoversicherung.de aber nur fünf Anbieter. "Wir sind mit vielen im Gespräch und wollen Ende des ersten Quartals unser Angebot auf 20 Anbieter ausbauen", betonte S-Direkt Vorstand Cramer. Dabei setzt das Unternehmen voll auf den griffigen Namen der Homepage und will auf Google-Werbung vollkommen verzichten. Dafür soll ein Abschluss aber den Versicherer auch nur 45 Euro kosten.
Potenzial haben Vergleichsportale auf jeden Fall: Denn laut einer Studie der You Gov aus Köln schlossen 2008 Internetnutzer einen Versicherungsvertrag zu 74 Prozent auf den Homepage einer Gesellschaft ab. Heute sind es nur noch 48 Prozent.
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek