Die Huk-Coburg, die HDI-Direkt aus der Talanx-Gruppe und die WGV haben das Vergleichsportal "Aspect-Online" gekauft und erwarten bis Mitte Mai die Freigabe durch das Bundeskartellamt. Die kartellrechtliche Prüfung dürfte nur formaler Natur sein, denn Ziel der drei Versicherer ist es den Wettbewerb unter den Vergleichsportalen zu verbessern. "Alte und neue Eigentümer sind der festen Überzeugung, dass Vergleichsportale im Internet als Vertriebskanal für Versicherungen weiter an Bedeutung gewinnen werden und dass Aspect-Online den Wettbewerb in diesem Markt intensivieren wird", heißt es in einem Statement der Aspect-Online AG aus Augsburg.
Die Aspect Online AG, die neben Versicherungen Bankprodukte sowie Tarife von Gas- und Stromanbietern vergleicht, soll trotz der neuen Eigner unabhängig bleiben. "Wir werden nicht in das operative Geschäft eingreifen", bekräftigt Hans-Joachim Haug, Vorstandsvorsitzender der WGV-Gruppe aus Stuttgart. Treiber der Übernahme ist die Huk-Coburg, die den Löwenanteil der übernommen Anteile hält. "Wir bieten noch einem weiteren Versicherer die Möglichkeit sich an dem Vergleichsportal zu beteiligen", bestätigt die Huk-Coburg auf Anfrage.
Kampf der Portale
Schon seit längerem hadert die Huk mit der starken Marktmacht von "Check24.de". Im vorigen Jahr hat der Versicherer die Kooperation mit Check24.de beendet und sich somit von einem wichtigen Vertriebskanal abgekoppelt. Die WGV war bisher überhaupt nicht in Vergleichsportalen vertreten. Das Portal Check24.de, das im Online-Autoversicherungsgeschäft nach Expertenschätzung zwischen 50 und 75 Prozent Marktanteil hält, ist nach Ansicht der Huk zu mächtig geworden. Es bedrohe den Wettbewerb. "Wir wollen einen transparenten Markt, aber nicht um jeden Preis", betont Huk-Coburg Sprecher Alois Schnitzer. Dem widerspricht der Vorstand von Check24.de Henrich Blase: "Wir wollen keinen Konflikt mit einem Versicherer. Auch bei der HUK-Coburg ist es nicht am Geld gescheitert, sondern daran dass die Assekuranz uns als echten Wettbewerber entdeckt hat."
Die Versicherer fürchten wohl zu Recht, die enge Beziehung des Kunden zu den Internetmaklern. Rund 1,5 Millionen Autoversicherungsverträge wurden nach Schätzung von Check24-Chef Blase 2010 über das Internet abgeschlossen. Rund 700.000 Policen direkt über Vergleichsportale "financescout24.de", "finanzen.de", "toptarif.de", "fss-online" oder die Unister Gruppe ("geld.de", "versicherungen.de", "private-krankenversicherung.de"). Check24 schätzt den eigenen Marktanteil auf rund 65 Prozent. Die Anbieter sind in der Regel - mit Ausnahme von fss-online.de, einem Maklersoftwareanbieter -Versicherungsmakler. Allein das jetzt von Versicherern aufgekaufte Portal ist rechtlich ein Mehrfachagent.
Druck auf Autoversicherungspreise steigt
Mit dem Geld der Unternehmen, angeblich einem zweistelligen Millionenbetrag, soll nun für das Portal kräftig geworden werden. Gleichzeitig soll Aspect-Online weiterhin objektiv Tarife und Preise vergleichen, bestätigt die Huk-Coburg. So wolle man angeblich auch keinen Einfluss auf die Provisionen nehmen. Derzeit werden sowohl Einmalprovision als auch fortlaufende Provision gezahlt. Im Schnitt erhält Aspect-Online 77,50 Euro Provision pro Kfz-Abschluss. Entscheidend für den weiteren Erfolg des Vergleichsportals wird sein, ob Kunden und andere Versicherer die neue Eigentümerstruktur akzeptieren. Der Druck auf die Preise in der Autoversicherung dürfte bei hoher Werbeaktivität von Aspect-Online steigen, denn die Preisunterschiede am Markt sind weiterhin erheblich.
Weitere Informationen zur Entwicklung des Online-Versicherungsmarktes finden Sie in der Juli-Ausgabe des Versicherungsmagazins. Sie sind noch kein Abonnent?
Die Aspect Online AG, die neben Versicherungen Bankprodukte sowie Tarife von Gas- und Stromanbietern vergleicht, soll trotz der neuen Eigner unabhängig bleiben. "Wir werden nicht in das operative Geschäft eingreifen", bekräftigt Hans-Joachim Haug, Vorstandsvorsitzender der WGV-Gruppe aus Stuttgart. Treiber der Übernahme ist die Huk-Coburg, die den Löwenanteil der übernommen Anteile hält. "Wir bieten noch einem weiteren Versicherer die Möglichkeit sich an dem Vergleichsportal zu beteiligen", bestätigt die Huk-Coburg auf Anfrage.
Kampf der Portale
Schon seit längerem hadert die Huk mit der starken Marktmacht von "Check24.de". Im vorigen Jahr hat der Versicherer die Kooperation mit Check24.de beendet und sich somit von einem wichtigen Vertriebskanal abgekoppelt. Die WGV war bisher überhaupt nicht in Vergleichsportalen vertreten. Das Portal Check24.de, das im Online-Autoversicherungsgeschäft nach Expertenschätzung zwischen 50 und 75 Prozent Marktanteil hält, ist nach Ansicht der Huk zu mächtig geworden. Es bedrohe den Wettbewerb. "Wir wollen einen transparenten Markt, aber nicht um jeden Preis", betont Huk-Coburg Sprecher Alois Schnitzer. Dem widerspricht der Vorstand von Check24.de Henrich Blase: "Wir wollen keinen Konflikt mit einem Versicherer. Auch bei der HUK-Coburg ist es nicht am Geld gescheitert, sondern daran dass die Assekuranz uns als echten Wettbewerber entdeckt hat."
Die Versicherer fürchten wohl zu Recht, die enge Beziehung des Kunden zu den Internetmaklern. Rund 1,5 Millionen Autoversicherungsverträge wurden nach Schätzung von Check24-Chef Blase 2010 über das Internet abgeschlossen. Rund 700.000 Policen direkt über Vergleichsportale "financescout24.de", "finanzen.de", "toptarif.de", "fss-online" oder die Unister Gruppe ("geld.de", "versicherungen.de", "private-krankenversicherung.de"). Check24 schätzt den eigenen Marktanteil auf rund 65 Prozent. Die Anbieter sind in der Regel - mit Ausnahme von fss-online.de, einem Maklersoftwareanbieter -Versicherungsmakler. Allein das jetzt von Versicherern aufgekaufte Portal ist rechtlich ein Mehrfachagent.
Druck auf Autoversicherungspreise steigt
Mit dem Geld der Unternehmen, angeblich einem zweistelligen Millionenbetrag, soll nun für das Portal kräftig geworden werden. Gleichzeitig soll Aspect-Online weiterhin objektiv Tarife und Preise vergleichen, bestätigt die Huk-Coburg. So wolle man angeblich auch keinen Einfluss auf die Provisionen nehmen. Derzeit werden sowohl Einmalprovision als auch fortlaufende Provision gezahlt. Im Schnitt erhält Aspect-Online 77,50 Euro Provision pro Kfz-Abschluss. Entscheidend für den weiteren Erfolg des Vergleichsportals wird sein, ob Kunden und andere Versicherer die neue Eigentümerstruktur akzeptieren. Der Druck auf die Preise in der Autoversicherung dürfte bei hoher Werbeaktivität von Aspect-Online steigen, denn die Preisunterschiede am Markt sind weiterhin erheblich.
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Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek