Mit massiver Werbung will das größte Vergleichsportal für Versicherungen, Check24, ins diesjährige Kfz-Wechselgeschäft einsteigen. "Wir werden unseren TV-Werbeetat um 50 Prozent erhöhen", sagte Henrich Blase, Geschäftsführer der Check24 Vergleichsportal GmbH, bei einem Pressegespräch in München. Es werde ein zweistelliger Millionenbetrag investiert, so Blase. Damit will das Unternehmen, das 2011 rund 520.000 Kfz-Versicherungsverträge vermittelte, dem im vorigen Jahr gegründeten Konkurrenten Transparo Paroli bieten. Transparo, eine neue Marke des Portals Aspect-online ist im Besitz des Marktführers für Kfz-Versicherungen, der Huk-Coburg. Anteilseigner sind zudem WGV und HDI Direkt.
Trotz Verdopplung des alten Aspect-online.de Marktanteils, kam Transparo.de nach eigenen Angaben 2011 "nur" auf 120.000 vermittelte Policen. Der Einstieg von Transparo.de hat bei anderen Portalen zu Transparenzeinbußen geführt. "Einen vollkommen Marktvergleich können wir nicht bieten", gibt Blase offen zu. So würden sich Huk-Coburg, WGV und HDI Direkt nur noch im eigenen Portal Transparo darstellen. Außerdem nehmen einige Versicherer, wie die LVM aus Münster oder die VGH aus Hannover, prinzipiell an keinem Vergleich teil. Immerhin könnten Check24-Kunden auf 16 der 19 am Markt tätigen Direkt- und Billigversicherer zugreifen, während es bei Transparo nur elf wären.
Mehr Wechsel durch starke Prämienerhöhungen
Die Intensivierung der Werbung soll Check24.de gleichzeitig mehr Unabhängigkeit von der dominierenden Suchmaschine Google bieten. Das Geschäft über Google gilt als ausgesprochen teuer. "Je stärker die Marke ist, desto mehr Stammkunden kommen direkt auf unsere Seite", so Blase. Zudem rechnet Check24 damit, dass das Wechselgeschäft 2012 gegenüber den Vorjahren deutlich anziehen wird. Grund seien massive Preiserhöhungen im Bestandsgeschäft. "Schon jetzt gibt es erste Versicherer die für bestehende Verträge bis zu 20 Prozent mehr Prämie nehmen", sagte Björn Weikert, bei Check24 für Versicherungsvergleiche verantwortlich. 2011 hätten rund 1,8 Millionen Kunden ihren Kfz-Versicherer gewechselt.
Kfz-Versicherungen kaum profitabel
Seit 2004 schreibt Check24, das für Endverbraucher auch Vergleiche im Bereich Energie, Kommunikation, Banken und Reisen anbietet, schwarze Zahlen. Auch im Versicherungsbereich sei man insgesamt profitabel. Anscheinend gilt das aber nicht für die Kfz-Versicherungen. Diese Sparte steht laut Blase enorm unter Druck und würde nur geringe Gewinnmargen erlauben. Sie sei aber ein unverzichtbarer Bereich, über den die meisten Kunden generiert werden. Zu der Höhe der Abschlussprovisionen pro Kfz-Versicherungsvertrag machte Blase keine Angaben. Das sei Verhandlungssache. Bandbreiten von 60 bis 120 Euro seien in der Öffentlichkeit immer wieder genannt worden. Anscheinend gibt es aber einen deutlichen Wandel weg von der Abschlussprovision hin zur laufenden Courtage. "Über 50 Prozent der 56 Versicherer mit denen wir derzeit zusammenarbeiten, hat mit uns eine Bestandprovision vereinbart", erläuterte Blase.
Kunden achten mehr auf Leistung
Einen Wandel wird zudem im Verhalten der Kunden beobachtet. Sie achten anscheindend immer stärker auf Leistungen. "Während vor zwei Jahren noch rund 80 Prozent der Autobesitzer den günstigsten Tarif auswählten, sind es derzeit nur noch rund 45 Prozent", so Weikert. Ursache für das veränderte Kundenverhalten dürfte aber auch eine verbesserte Darstellung der Leistungen im Vergleichsportal sein. So können die Kunden nun auf einen Blick sehen, welche Mehrprämie sie für bestimmte Leistungen, wie die Mitversicherung der groben Fahrlässigkeit, Neuwertentschädigung oder Kollisionsschutz mit jeder Art von Tieren zahlen müssen.
Schadenregulierung mit bewerten
Derzeit baut Check24 seine Kundenbewertung weiter aus. "Wir wollen die Erfahrung unserer Kunden zur Schadenregulierung der einzelnen Versicherer berücksichtigen", erläuterte Weikert. Das sei aber ein langfristiger Prozess, da die Kunden im Schnitt nur alle zehn Jahre einen Schaden hätten. "Wir schreiben aber alle unsere Kunden, die vor zwei Jahren eine Police abgeschlossen haben an und fragen sie nach ihren Erfahrungen mit der Schadenbearbeitung ihres Versicherers." Diese Kundenbewertung könnte möglicherweise noch im Herbst 2012 in die "Tarifnote" einfließen.
Derzeit ist der Durchschnittspreis des individuellen Vergleichs zu 40 Prozent Bestandteil dieser Note. "Tarife mit dem Durchschnittspreis erhalten die Note 3,0. Günstigere Tarife schneiden dann dementsprechend besser ab", so Weikert. Außerdem geht die Leistung des Tarifs zu 40 Prozent in die Bewertung ein. Dabei werden überraschenderweise alle Leistungen, obwohl sie einen sehr unterschiedlichen Schutzumfang bieten, gleich bewertet. Die Kundenmeinung fließt zu 20 Prozent in die Bewertung ein. Sie ist aber ebenfalls wenig aussagekräftig, weil sie höchstens die schnelle Zusendung der Police oder die gute Erreichbarkeit des Versicherers reflektiert.
Ausgebaut werden die Kooperationen mit Versicherungsmaklern, Pools und Strukturvertrieben. "Wir sind mit Unternehmen wie AWD und MLP im Gespräch", bestätigte Blase. Die Zahl der Versicherungsmakler, die insgesamt mit Check24 kooperieren liegt bei rund 3.500. Zudem gibt es bereits 70 Großkooperationen.
Trotz Verdopplung des alten Aspect-online.de Marktanteils, kam Transparo.de nach eigenen Angaben 2011 "nur" auf 120.000 vermittelte Policen. Der Einstieg von Transparo.de hat bei anderen Portalen zu Transparenzeinbußen geführt. "Einen vollkommen Marktvergleich können wir nicht bieten", gibt Blase offen zu. So würden sich Huk-Coburg, WGV und HDI Direkt nur noch im eigenen Portal Transparo darstellen. Außerdem nehmen einige Versicherer, wie die LVM aus Münster oder die VGH aus Hannover, prinzipiell an keinem Vergleich teil. Immerhin könnten Check24-Kunden auf 16 der 19 am Markt tätigen Direkt- und Billigversicherer zugreifen, während es bei Transparo nur elf wären.
Mehr Wechsel durch starke Prämienerhöhungen
Die Intensivierung der Werbung soll Check24.de gleichzeitig mehr Unabhängigkeit von der dominierenden Suchmaschine Google bieten. Das Geschäft über Google gilt als ausgesprochen teuer. "Je stärker die Marke ist, desto mehr Stammkunden kommen direkt auf unsere Seite", so Blase. Zudem rechnet Check24 damit, dass das Wechselgeschäft 2012 gegenüber den Vorjahren deutlich anziehen wird. Grund seien massive Preiserhöhungen im Bestandsgeschäft. "Schon jetzt gibt es erste Versicherer die für bestehende Verträge bis zu 20 Prozent mehr Prämie nehmen", sagte Björn Weikert, bei Check24 für Versicherungsvergleiche verantwortlich. 2011 hätten rund 1,8 Millionen Kunden ihren Kfz-Versicherer gewechselt.
Kfz-Versicherungen kaum profitabel
Seit 2004 schreibt Check24, das für Endverbraucher auch Vergleiche im Bereich Energie, Kommunikation, Banken und Reisen anbietet, schwarze Zahlen. Auch im Versicherungsbereich sei man insgesamt profitabel. Anscheinend gilt das aber nicht für die Kfz-Versicherungen. Diese Sparte steht laut Blase enorm unter Druck und würde nur geringe Gewinnmargen erlauben. Sie sei aber ein unverzichtbarer Bereich, über den die meisten Kunden generiert werden. Zu der Höhe der Abschlussprovisionen pro Kfz-Versicherungsvertrag machte Blase keine Angaben. Das sei Verhandlungssache. Bandbreiten von 60 bis 120 Euro seien in der Öffentlichkeit immer wieder genannt worden. Anscheinend gibt es aber einen deutlichen Wandel weg von der Abschlussprovision hin zur laufenden Courtage. "Über 50 Prozent der 56 Versicherer mit denen wir derzeit zusammenarbeiten, hat mit uns eine Bestandprovision vereinbart", erläuterte Blase.
Kunden achten mehr auf Leistung
Einen Wandel wird zudem im Verhalten der Kunden beobachtet. Sie achten anscheindend immer stärker auf Leistungen. "Während vor zwei Jahren noch rund 80 Prozent der Autobesitzer den günstigsten Tarif auswählten, sind es derzeit nur noch rund 45 Prozent", so Weikert. Ursache für das veränderte Kundenverhalten dürfte aber auch eine verbesserte Darstellung der Leistungen im Vergleichsportal sein. So können die Kunden nun auf einen Blick sehen, welche Mehrprämie sie für bestimmte Leistungen, wie die Mitversicherung der groben Fahrlässigkeit, Neuwertentschädigung oder Kollisionsschutz mit jeder Art von Tieren zahlen müssen.
Schadenregulierung mit bewerten
Derzeit baut Check24 seine Kundenbewertung weiter aus. "Wir wollen die Erfahrung unserer Kunden zur Schadenregulierung der einzelnen Versicherer berücksichtigen", erläuterte Weikert. Das sei aber ein langfristiger Prozess, da die Kunden im Schnitt nur alle zehn Jahre einen Schaden hätten. "Wir schreiben aber alle unsere Kunden, die vor zwei Jahren eine Police abgeschlossen haben an und fragen sie nach ihren Erfahrungen mit der Schadenbearbeitung ihres Versicherers." Diese Kundenbewertung könnte möglicherweise noch im Herbst 2012 in die "Tarifnote" einfließen.
Derzeit ist der Durchschnittspreis des individuellen Vergleichs zu 40 Prozent Bestandteil dieser Note. "Tarife mit dem Durchschnittspreis erhalten die Note 3,0. Günstigere Tarife schneiden dann dementsprechend besser ab", so Weikert. Außerdem geht die Leistung des Tarifs zu 40 Prozent in die Bewertung ein. Dabei werden überraschenderweise alle Leistungen, obwohl sie einen sehr unterschiedlichen Schutzumfang bieten, gleich bewertet. Die Kundenmeinung fließt zu 20 Prozent in die Bewertung ein. Sie ist aber ebenfalls wenig aussagekräftig, weil sie höchstens die schnelle Zusendung der Police oder die gute Erreichbarkeit des Versicherers reflektiert.
Ausgebaut werden die Kooperationen mit Versicherungsmaklern, Pools und Strukturvertrieben. "Wir sind mit Unternehmen wie AWD und MLP im Gespräch", bestätigte Blase. Die Zahl der Versicherungsmakler, die insgesamt mit Check24 kooperieren liegt bei rund 3.500. Zudem gibt es bereits 70 Großkooperationen.
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek