Vergleich der Vergleicher: Empfehlung gewinnt

Sechs Vergleichsportale haben vom Kölner Beratungshaus ServiceValue ein "sehr gut" für ihre Analyse von Hausratversicherungen verliehen bekommen. Insgesamt schnitten alle Portale recht gut ab, denn die schlechteste Gesamtnote war immer noch "befriedigend". Untersucht wurden 17 Vergleichsportale, die im Internet frei zur Verfügung stehen. Dabei wurden 35 Einzelaspekte den Test-Kategorien "Eingabemaske", "Ergebnisliste", "Leistungsvergleich" und "Antrag" zugeordnet.


Was muss ein Vergleichsportal leisten?

In Maklerkreisen hat die Untersuchung eine lebhafte Diskussion ausgelöst. So wurden Portale, die ihre Ergebnisliste mit eigenen Leistungsbewertungen, wie einem Sternesystem oder Tarifempfehlungen bestücken, besser bewertet. Fünf Portale musste in der Kategorie "Ergebnisliste" ein ausreichend hinnehmen. Als negativ gilt in den Augen der Tester von ServiceValue, wenn einfach nur Ergebnisse ausgegeben werden. Damit würden die Kunden ohne Orientierung bleiben. Einer solchen Bewertung steht zumindest das Portal Blau Direkt kritisch gegenüber. Bewertungen würden immer nach den Vorgaben des Vergleichsrechnerherstellers vorgenommen und würden für Versicherungsmakler eine potentielle Haftungsgefahr bedeuten. Umstritten ist aber, was bei Endkunden ankommt. Möglicherweise muss ein Vergleichsprogramm für den reinen Online-Abschluss anders gestaltet werden, als ein Programm, welches direkt in der Beratung genutzt wird.

Große Unterschiede bei Abfrage
Kontrovers wird zudem die Frage diskutiert, wie komplex eine Eingabemaske sein darf. Die Tester stellten hier große Unterschiede beim Detaillierungsgrad der Abfrage fest, der von wenigen Fragen bis hin zu mehr als 30 Fragen reicht. Trotzdem schnitten in dieser Kategorie nur zwei Portale mit der Note "befriedigend" ab.

Unklar ist, wie weit eine systematische Quellenanalyse in die Untersuchung von ServiceValue eingeflossen ist. So schreiben die Autoren: "Doch nur zwei Anbieter, finanzcheck.de und mr-money.de, können diese Bestnote auch in allen Kategorien aufweisen." Verwunderlich ist das eigentlich nicht. Denn der Hamburger Versicherungsmakler Moritz Thiele, Geschäftsführer von Finanzcheck.de, nutzt die Datenbank von Mr-Money und übernimmt weitgehend ihre Ergebnisdarstellung. Das Beratungsunternehmen weist aber darauf hin, dass die für den Test getroffenen subjektiven Entscheidungen nicht jedem Einzelfall gerecht werden könnten: "Die Bewertungen von ServiceValue können eine individuelle Beratung und Prüfung auf Eignung des Vergleichsportals für die spezielle Kundensituation nicht ersetzen." Makler können Detailergebnisse der Studie bei ServiceValue für 15 Euro, andere Interessierte für 590 Euro erwerben:







Lesen Sie auch den Beitrag aus Versicherungsmagazin 4/2013 zum Thema.

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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