Die Verbraucherzentrale Bremen hat Insolvenz angemeldet und im Zuge dessen eine „Restrukturierung in Eigenverwaltung“ gestartet. Grund für die Maßnahme sind Fehler bei der Altersvorsorge der eigenen Mitarbeiter. Der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW nimmt dazu Stellung.
Der Bundesverband Finanzdienstleistung sieht sich in seiner Kritik an der mangelnden Qualifizierung der Mitarbeiter von Verbraucherzentralen gerade in Fragen der Altersvorsorge und Risikoabsicherung bestätig. Es werde hier ein bereits seit Jahren durch den AfW angesprochenes Defizit sichtbar: Die für Versicherungs- und Finanzanlagenvermittler und -berater verpflichtende Qualifikation sei bei den Mitarbeitern der Verbraucherzentralen nicht gewährleistet. Gewerblich tätige Berater müssten ihre Sachkunde gegenüber der Industrie- und Handelskammer (IHK) nachweisen, wogegen gleiches für die staatlich geförderten Verbraucherschützer nicht gelte.
Wer bei anderen Missstände anprangert, muss selbst auch Vorbild sein
Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des AfW, kommentiert diesen Umstand folgendermaßen: „Wir halten Verbraucherzentralen in vielen Bereichen für wichtig und gut. Aber gerade weil sie Missstände im Markt anprangern, sollten sie selbst Vorbild sein. Ständig müssen sich unsere Mitglieder von den Verbraucherschützern pauschal vorhalten lassen, provisionsexzessiv und qualitativ schlecht zu beraten. Und seit Jahren weisen wir darauf hin, dass es schwerlich sein kann, wenn in staatlich subventionierten Beratungsstellen ohne klare Ausbildungs- und Qualifizierungsanforderungen die Bürger in Altersvorsorgefragen beraten werden.“
Der AfW will auch in Zukunft auf Wettbewerbsgleichheit mit den Verbraucherzentralen und nachweisbar qualifizierte Beratung in den Verbraucherzentralen drängen.
Quelle: Bundesverband Finanzdienstleistung AfW
Autor(en): Versicherungsmagazin