Altersvorsorgeprodukte sollten mit Ampelfarben Verbrauchern auf einen Blick signalisieren, welches Risiko sie bergen. Diese Meinung vertreten der Bund der Versicherten (BdV) und die Ratingagentur Morgen & Morgen. "Durch Doppelfarben, wie beispielsweise rot-gelb oder grün-gelb, sind leicht fünf Farben möglich", sagte BdV-Chef Axel Kleinlein am Rand einer Konferenz zur Lebensversicherung, die das Leipziger Institut für Versicherungswissenschaft (IfVW) in Köln veranstaltete.
Eine Ampelkennzeichnung für Finanzprodukte hatten in der Vergangenheit auch Verbraucherzentralen gefordert. Eine solche Ampel zur Risikoerkennung würde zudem von der Rating-Agentur Morgen & Morgen (M&M) unterstützt. "Farben mit Rot signalisieren dem Verbraucher sofort, schau Dir das genau an", sagte M&M-Geschäftsführer Joachim Geiberger. Vorstellbar sei aber alternativ die Darstellung als Tachoanzeige. "Wir brauchen etwas, dass jedem im Alltag gebräuchlich ist", erläuterte Geiberger. Damit rückt der Rater von seiner eigenen Darstellung der Risiko-Chancen-Klassen (RCK) ab, die das Unternehmen bisher im Projekt Volatium praktiziert. Hier werden derzeit Balken-Diagramme zur Darstellung der RCK verwandt. Volatium sieht fünf Risikoklassen vor, die somit auch mit den Ampelfarben gekennzeichnet werden könnten.
Grundsätzliche Methodik ist umstritten
Weniger einig sind sich Verbraucherschützer und Rater bei der grundsätzlichen Methodik mit der die RCK berechnet werden. "Für uns ist das noch eine Black-Box", kritisierte Kleinlein. Bisher erfolgt die Zertifizierung von Altersvorsorgeprodukten durch zwei aktuarielle Prüfungen bei Morgen & Morgen und dem jeweiligen Produktanbieter. Derzeit sind unter Volatium 121 Tarife von elf Lebensversicherern zertifiziert worden. Sobald diese oder ein anderes Verfahren staatlich autorisiert würde, muss aber nach Ansicht von Geiberger Verbraucherschützern ein Zugang zum Verfahren geschaffen werden.
"Das wäre ein Erkenntnisgewinn, denn dann zumindest Expertentransparenz hergestellt", sagte Kleinlein. Auch künftig wird es nach Einschätzung von M&M im Markt sehr komplexe Produkte geben, die erst durch ein RCK-System transparent würden. "Nicht jeder muss alles verstehen können", meinte Geiberger.
Ampel-System schon 2015?
Die staatliche Initiative um mehr Transparenz bei Altersvorsorgeprodukten ist in die entscheidende Phase eingetreten. So werden derzeit die Bewerbungen um die Produktinformationsstelle für Altersvorsorgeprodukte (PIA) ausgewertet. Nach einer "Dialog-Phase" wird das wirtschaftlichste Angebot ermittelt. Bis zum 18. November 2014 konnte eine Bewerbung eingereicht werden.
Über die Zahl der Bewerber, wollte das Bundesministerium für Finanzen (BMF) gegenüber Versicherungsmagazin keine Angaben machen. Der Zuschlag für die PIA soll am 16. April 2015 erteilt werden. PIA wird für geförderte Altersvorsorgeprodukte standardisierte Produktinformationsblätter mit RCK vorschreiben. Danach soll es möglich sein, auch herstellerübergreifend Vorsorgeprodukte vergleichen zu können. Die Vorgaben und die Einteilung der Produkte in RCK dürften großen Einfluss auf nicht geförderte Altersvorsorgeprodukte entwickeln.
Bildquelle: © pagadesign - iStock
Eine Ampelkennzeichnung für Finanzprodukte hatten in der Vergangenheit auch Verbraucherzentralen gefordert. Eine solche Ampel zur Risikoerkennung würde zudem von der Rating-Agentur Morgen & Morgen (M&M) unterstützt. "Farben mit Rot signalisieren dem Verbraucher sofort, schau Dir das genau an", sagte M&M-Geschäftsführer Joachim Geiberger. Vorstellbar sei aber alternativ die Darstellung als Tachoanzeige. "Wir brauchen etwas, dass jedem im Alltag gebräuchlich ist", erläuterte Geiberger. Damit rückt der Rater von seiner eigenen Darstellung der Risiko-Chancen-Klassen (RCK) ab, die das Unternehmen bisher im Projekt Volatium praktiziert. Hier werden derzeit Balken-Diagramme zur Darstellung der RCK verwandt. Volatium sieht fünf Risikoklassen vor, die somit auch mit den Ampelfarben gekennzeichnet werden könnten.
Grundsätzliche Methodik ist umstritten
Weniger einig sind sich Verbraucherschützer und Rater bei der grundsätzlichen Methodik mit der die RCK berechnet werden. "Für uns ist das noch eine Black-Box", kritisierte Kleinlein. Bisher erfolgt die Zertifizierung von Altersvorsorgeprodukten durch zwei aktuarielle Prüfungen bei Morgen & Morgen und dem jeweiligen Produktanbieter. Derzeit sind unter Volatium 121 Tarife von elf Lebensversicherern zertifiziert worden. Sobald diese oder ein anderes Verfahren staatlich autorisiert würde, muss aber nach Ansicht von Geiberger Verbraucherschützern ein Zugang zum Verfahren geschaffen werden.
"Das wäre ein Erkenntnisgewinn, denn dann zumindest Expertentransparenz hergestellt", sagte Kleinlein. Auch künftig wird es nach Einschätzung von M&M im Markt sehr komplexe Produkte geben, die erst durch ein RCK-System transparent würden. "Nicht jeder muss alles verstehen können", meinte Geiberger.
Ampel-System schon 2015?
Die staatliche Initiative um mehr Transparenz bei Altersvorsorgeprodukten ist in die entscheidende Phase eingetreten. So werden derzeit die Bewerbungen um die Produktinformationsstelle für Altersvorsorgeprodukte (PIA) ausgewertet. Nach einer "Dialog-Phase" wird das wirtschaftlichste Angebot ermittelt. Bis zum 18. November 2014 konnte eine Bewerbung eingereicht werden.
Über die Zahl der Bewerber, wollte das Bundesministerium für Finanzen (BMF) gegenüber Versicherungsmagazin keine Angaben machen. Der Zuschlag für die PIA soll am 16. April 2015 erteilt werden. PIA wird für geförderte Altersvorsorgeprodukte standardisierte Produktinformationsblätter mit RCK vorschreiben. Danach soll es möglich sein, auch herstellerübergreifend Vorsorgeprodukte vergleichen zu können. Die Vorgaben und die Einteilung der Produkte in RCK dürften großen Einfluss auf nicht geförderte Altersvorsorgeprodukte entwickeln.
Bildquelle: © pagadesign - iStock
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek