Die Maklerschaft schätzt ihre Zukunftsaussichten positiv ein, obwohl die Branche enorme Umbrüche wie die VVG-Reform bewältigen muss. So jedenfalls die Einschätzung des Verbandes Deutscher Versicherungsmakler (VDVM).
"Nichts wird so bleiben, wie es ist" - in der Lebensversicherung und nach der VVG-Reform. Dies war eines der Resümees des Verbandes Deutscher Versicherungsmakler (VDVM) bei einem Gespräch in Hamburg. Gründe für diese Analyse des Maklerverbandes sind die kommenden Informationspflichten und der Kostenausweis bei der Lebensversicherung in Euro und Cent. Auf großes Unverständnis stößt dieses Vorhaben des Gesetzgebers beim VDVM, der keine Vergleichsmöglichkeiten für den Kunden sieht, wenn dieser Lebens- und Rentenversicherungsprodukte, die in Euro beziffert werden sollen, mit gezillmerten Fondssparplänen vergleichen soll, die mit Prozentangaben versehen sind. Besonders bei Riester-Produkten sei dies besonders gravierend.
Trotz derartiger umwälzender Veränderungen schätzt die Maklerschaft laut VDVM ihre Zukunftsaussichten größtenteils positiv ein. Diese optimistische Grundhaltung zeigt sich auch darin, dass die Mitglieder des VDVM 2007 mehr Mitarbeiter als 2006 beschäftigten. Im Detail: 32 Prozent der Mitglieder beschäftigten 2007 mehr Mitarbeiter, bei 56 Prozent blieb die Zahl gleich und bei zwölf Prozent sank die Mitarbeiterzahl. Auch im Punkt "Courtageeinnahmen" nehmen die Makler eine positive Haltung ein: So haben 61 Prozent der VDVM-Makler für 2007 wachsende Courtageeinnahmen erwartet (2006: 55 Prozent), 22 Prozent rechneten mit gleichbleibenden Einnahmen (2006: 20 Prozent) und 17 Prozent glaubten, weniger Courtageeinnahmen verzeichnen zu müssen. 2006 waren noch 25 Prozent davon überzeugt, hier Abstriche machen zu müssen.
VVG-Reform ist Kostentreiber
Womit aber alle VDVM-Makler - Großmakler nicht eingerechnet - in 2007 zu kämpfen hatten, war ein beachtlicher Anstieg der Personal- und Sachkosten. Ein wichtiger Grund dafür: die laufenden Kosten für die Umsetzung der EU-Vermittlerrichtlinie. Und die VVG-Reform wird diese Kosten nochmals nach oben treiben. Nach Einschätzung des Maklerverbandes ist dabei die Umstellung auf das Antragsmodell besonders problematisch, da die Versicherer äußerst unterschiedlich mit den Wahlmöglichkeiten zwischen dem reinen Antragsmodell und dem Invitatio-Modell verfahren werden. Der Verband erhofft sich für die Zukunft, dass durch die laufende Rechtsprechung die ihres Erachtens bis dato noch weichen Begriffe im neuen VVG und auch im Vermittlerrecht klarer gefasst werden.
Nüchtern betrachtet der VDVM die Verfassung des Marktes. Dr. Leberecht Funk, Präsident des VDVM, kommentiert den Umstand folgendermaßen: "Alle Versicherer wissen, dass es so nicht mehr weitergeht und die Jahre solider Gewinne wieder von Zeiten der Labilität abgelöst werden. Nur keiner weiß so richtig, wie er da raus kommt." Und dies, obwohl ausreichendes Risikokapital und gute Produkte vorhanden sind, um neues Geschäft zu zeichnen. Aber anscheinend ist "trotz einiger Großschäden und Naturkatastrophen der Nerv für eine Marktumkehr noch nicht ausreichend getroffen". Große und realistische Hoffnung setzten die Versicherungsunternehmen dahingegen auf die Riester-Rente. So glaubt auch das VDVM-Vorstandsmitglied Peter Köhler, dass trotz der Riesterstufe im Januar 2006 für das laufende Jahr noch Umsatzsteigerungen in diesem Segment möglich sind.
Als eine "psychologische Barriere" bezeichnete er aber das vom Gesetzgeber geforderte Protokoll und die Unterschrift, die der jeweilige Kunde unter dieses setzen müsse. In 90 Prozent der Fälle unterschrieben die Kunden ihre Verträge blind. Eine - zusätzliche - Unterschrift unter das Protokoll "nagele Kunde und Makler fest". Die Kunden vertrauten der fachlichen Expertise des Maklers und sähen diesen in einer Funktion, die der eines Steuerberaters oder Rechtsanwaltes entspricht. Die kommende Notwendigkeit, dass der Kunde sich stärker mit dem Versicherungsprocedere beschäftigen müsse, führe nur dazu, dass die Beziehung zwischen Kunde und Makler leide oder beide Parteien versuchten, den vom Gesetzgeber geforderten Ablauf des Vertragsprozesses zu umgehen. Die Kunden wollten ihren eigenen Anteil an einem Vertragsabschluss auf "ein bloßes Mitwirken mit einem überschaubaren zeitlichen Einsatz beschränken" und sich nicht so intensiv - wie nun gefordert - um ihre Versicherungsangelegenheiten kümmern.
Recht unzufrieden ist der in Hamburg ansässige Verband mit der Zusammenarbeit der Versicherer mit den Maklern. Bei den Erstgenannten beklagt er hohe Reibungsverluste und ineffektive Prozesse. Eine Hauptursache für diesen unbefriedigenden Umstand sieht der VDVM-Vorsitzende Leberecht Funk darin, dass die Restrukturierungsmaßnahmen vor allem bei den großen deutschen Versicherern zur Normalität werden, was aber ein korrektes Arbeiten der Maklerschaft nahezu unmöglich mache. Vor allem unvollständige Strukturen und fehlende Ansprechpartner in den einzelnen Unternehmen führten zu Verzögerungen und produzierten fachliche Probleme, die der Makler kompensieren soll. Umstände, die den Makler Zeit und Geld kosten. Die Schlussfolgerung des VDVM aus diesem Missstand: Der Makler sollte dem Versicherer diese zusätzlichen, unnötigen Kosten in Rechnung stellen können. Getrübt sei die Stimmung der Versicherer auch, wenn man auf das Thema "Neugeschäft" zu sprechen komme.
Noch bis Mitte des Jahres seien Hinweise auf Umsatzrückgänge absolut negiert worden, nun geständen selbst große Player wie die Allianz ein, dass das Neugeschäft im Vergleich zu 2006 rückläufig sei. Dies gelte für die Stückzahl wie auch für die Beitragssumme. Vor allem der Markt für bAV-Produkte stagniere. Laut Peter Köhler habe dies wahrscheinlich drei Gründe: Verunsicherung durch das LAG-Urteil München und die erst geplante, dann abgebogene Sozialversicherungspflicht bei der Entgeltumwandlung sowie die Tatsache, dass viele Besserverdienende bereits auf die betriebliche Altersversorgung setzten.
Viel Bewegung in der Industriellen Haftpflichtversicherung
Wie sich der Markt für die industrielle Haftpflichtversicherung in 2006 gestaltete, verdeutlichte Dr. Georg Bräuchle von Marsh. Die Zahlen: Die Gesamtprämie der Haftpflichtsparte in 2006 hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozent auf rund 6,8 Milliarden Euro erhöht. Der Schadenaufwand erhöhte sich ebenfalls um 0,5 Prozent auf rund 4,5 Milliarden Euro. Die Schaden-Kosten-Quote belief sich auf 86 Prozent, in deren Folge ein versicherungstechnisches Ergebnis von rund 950 Millionen Euro Gewinn erzielt werden konnte.
Veränderungen in dieser Sparte ergaben sich u. a. durch das neue Umweltschadensgesetz (USG), in dessen Zentrum der Schutz der biologischen Vielfalt steht. Dieses neue Gesetz machte die neue Umweltschadensversicherung notwendig, die die öffentlich-rechtliche Haftung deckt. Dr. Bräuchle bemängelte hierbei das vor rund sechs Monaten vorgestellte GDV-Modell, bei welchem zwar die Schadensanierung oder andere Ausgleichsmaßnahmen gedeckt seien, aber die Normalbetriebsdeckung nicht berücksichtigt werde. Und dies, obwohl das USG hierfür eine Haftung vorsehe. Welche Prämienkonsequenzen das Modell mit sich bringe, lasse sich derzeit noch nicht ersehen. Deshalb bestünden augenblicklich für die Unternehmen nur vorläufige Deckungen.
Als bedauerlichen Missstand prangerte der Geschäftsführer der Marsh GmbH die weiterhin bestehende Zurückhaltung der Versicherer bei der Schadenregulierung an. Diese müsse man momentan "nicht nur bei Großschäden verzeichnen, sondern auch bei Kleinstschäden im unteren vierstelligen Bereich". Als positiv bewertete Dr. Bräuchle dagegen den Umstand, dass es immer mehr Anbieter im Industriegeschäft gäbe, die eine Entspannung im Haftpflichtmarkt erwirken könnten. Durch Versicherer wie Catlin, QBE und Mitsui Sumitomo seien "mehrere Hechte im Karpfenteich aufgetaucht, die auch für Innovationen offen sind."
Wie der Kraftfahrtversicherungsmarkt sich in der jüngsten Vergangenheit bis heute entwickelte, skizzierte das VDVM-Mitglied Bräuchle ebenso. Laut seiner Aussage befindet sich dieser Markt zwischenzeitlich im vierten Jahr, in dem die Beiträge gesenkt werden. Der versicherungstechnische Gewinn sei in diesen Jahren ebenso deutlich gesunken, doch sei davon auszugehen, dass auch 2007 mit einem versicherungstechnischen Überschuss von zwei Prozent abgeschlossen werden könne. Und für den Jahreswechsel 2007/2008 sei nochmals mit einer Beitragssenkung zu rechnen, die jedoch geringer ausfallen werde als in den Vorjahren. Diese Beitragsreduzierungen hätten in den letzten Jahren bei den Maklern zu geringeren Umsätzen geführt, da in diesem Segment die überwiegende Zahl der Makler grundsätzlich auf Courtagebasis arbeitete. Und sofern der Makler die Kraftfahrtversicherung nicht als reine Servicesparte ansähe, sondern in diesem Bereich Geld verdienen wollte, müsste er sich neu ausrichten. Diese Neuausrichtung umfassten zum Beispiel Verbesserungen der EDV-Technik oder die Zentralisierung von Prozessen.
"Nichts wird so bleiben, wie es ist" - in der Lebensversicherung und nach der VVG-Reform. Dies war eines der Resümees des Verbandes Deutscher Versicherungsmakler (VDVM) bei einem Gespräch in Hamburg. Gründe für diese Analyse des Maklerverbandes sind die kommenden Informationspflichten und der Kostenausweis bei der Lebensversicherung in Euro und Cent. Auf großes Unverständnis stößt dieses Vorhaben des Gesetzgebers beim VDVM, der keine Vergleichsmöglichkeiten für den Kunden sieht, wenn dieser Lebens- und Rentenversicherungsprodukte, die in Euro beziffert werden sollen, mit gezillmerten Fondssparplänen vergleichen soll, die mit Prozentangaben versehen sind. Besonders bei Riester-Produkten sei dies besonders gravierend.
Trotz derartiger umwälzender Veränderungen schätzt die Maklerschaft laut VDVM ihre Zukunftsaussichten größtenteils positiv ein. Diese optimistische Grundhaltung zeigt sich auch darin, dass die Mitglieder des VDVM 2007 mehr Mitarbeiter als 2006 beschäftigten. Im Detail: 32 Prozent der Mitglieder beschäftigten 2007 mehr Mitarbeiter, bei 56 Prozent blieb die Zahl gleich und bei zwölf Prozent sank die Mitarbeiterzahl. Auch im Punkt "Courtageeinnahmen" nehmen die Makler eine positive Haltung ein: So haben 61 Prozent der VDVM-Makler für 2007 wachsende Courtageeinnahmen erwartet (2006: 55 Prozent), 22 Prozent rechneten mit gleichbleibenden Einnahmen (2006: 20 Prozent) und 17 Prozent glaubten, weniger Courtageeinnahmen verzeichnen zu müssen. 2006 waren noch 25 Prozent davon überzeugt, hier Abstriche machen zu müssen.
VVG-Reform ist Kostentreiber
Womit aber alle VDVM-Makler - Großmakler nicht eingerechnet - in 2007 zu kämpfen hatten, war ein beachtlicher Anstieg der Personal- und Sachkosten. Ein wichtiger Grund dafür: die laufenden Kosten für die Umsetzung der EU-Vermittlerrichtlinie. Und die VVG-Reform wird diese Kosten nochmals nach oben treiben. Nach Einschätzung des Maklerverbandes ist dabei die Umstellung auf das Antragsmodell besonders problematisch, da die Versicherer äußerst unterschiedlich mit den Wahlmöglichkeiten zwischen dem reinen Antragsmodell und dem Invitatio-Modell verfahren werden. Der Verband erhofft sich für die Zukunft, dass durch die laufende Rechtsprechung die ihres Erachtens bis dato noch weichen Begriffe im neuen VVG und auch im Vermittlerrecht klarer gefasst werden.
Nüchtern betrachtet der VDVM die Verfassung des Marktes. Dr. Leberecht Funk, Präsident des VDVM, kommentiert den Umstand folgendermaßen: "Alle Versicherer wissen, dass es so nicht mehr weitergeht und die Jahre solider Gewinne wieder von Zeiten der Labilität abgelöst werden. Nur keiner weiß so richtig, wie er da raus kommt." Und dies, obwohl ausreichendes Risikokapital und gute Produkte vorhanden sind, um neues Geschäft zu zeichnen. Aber anscheinend ist "trotz einiger Großschäden und Naturkatastrophen der Nerv für eine Marktumkehr noch nicht ausreichend getroffen". Große und realistische Hoffnung setzten die Versicherungsunternehmen dahingegen auf die Riester-Rente. So glaubt auch das VDVM-Vorstandsmitglied Peter Köhler, dass trotz der Riesterstufe im Januar 2006 für das laufende Jahr noch Umsatzsteigerungen in diesem Segment möglich sind.
Als eine "psychologische Barriere" bezeichnete er aber das vom Gesetzgeber geforderte Protokoll und die Unterschrift, die der jeweilige Kunde unter dieses setzen müsse. In 90 Prozent der Fälle unterschrieben die Kunden ihre Verträge blind. Eine - zusätzliche - Unterschrift unter das Protokoll "nagele Kunde und Makler fest". Die Kunden vertrauten der fachlichen Expertise des Maklers und sähen diesen in einer Funktion, die der eines Steuerberaters oder Rechtsanwaltes entspricht. Die kommende Notwendigkeit, dass der Kunde sich stärker mit dem Versicherungsprocedere beschäftigen müsse, führe nur dazu, dass die Beziehung zwischen Kunde und Makler leide oder beide Parteien versuchten, den vom Gesetzgeber geforderten Ablauf des Vertragsprozesses zu umgehen. Die Kunden wollten ihren eigenen Anteil an einem Vertragsabschluss auf "ein bloßes Mitwirken mit einem überschaubaren zeitlichen Einsatz beschränken" und sich nicht so intensiv - wie nun gefordert - um ihre Versicherungsangelegenheiten kümmern.
Recht unzufrieden ist der in Hamburg ansässige Verband mit der Zusammenarbeit der Versicherer mit den Maklern. Bei den Erstgenannten beklagt er hohe Reibungsverluste und ineffektive Prozesse. Eine Hauptursache für diesen unbefriedigenden Umstand sieht der VDVM-Vorsitzende Leberecht Funk darin, dass die Restrukturierungsmaßnahmen vor allem bei den großen deutschen Versicherern zur Normalität werden, was aber ein korrektes Arbeiten der Maklerschaft nahezu unmöglich mache. Vor allem unvollständige Strukturen und fehlende Ansprechpartner in den einzelnen Unternehmen führten zu Verzögerungen und produzierten fachliche Probleme, die der Makler kompensieren soll. Umstände, die den Makler Zeit und Geld kosten. Die Schlussfolgerung des VDVM aus diesem Missstand: Der Makler sollte dem Versicherer diese zusätzlichen, unnötigen Kosten in Rechnung stellen können. Getrübt sei die Stimmung der Versicherer auch, wenn man auf das Thema "Neugeschäft" zu sprechen komme.
Noch bis Mitte des Jahres seien Hinweise auf Umsatzrückgänge absolut negiert worden, nun geständen selbst große Player wie die Allianz ein, dass das Neugeschäft im Vergleich zu 2006 rückläufig sei. Dies gelte für die Stückzahl wie auch für die Beitragssumme. Vor allem der Markt für bAV-Produkte stagniere. Laut Peter Köhler habe dies wahrscheinlich drei Gründe: Verunsicherung durch das LAG-Urteil München und die erst geplante, dann abgebogene Sozialversicherungspflicht bei der Entgeltumwandlung sowie die Tatsache, dass viele Besserverdienende bereits auf die betriebliche Altersversorgung setzten.
Viel Bewegung in der Industriellen Haftpflichtversicherung
Wie sich der Markt für die industrielle Haftpflichtversicherung in 2006 gestaltete, verdeutlichte Dr. Georg Bräuchle von Marsh. Die Zahlen: Die Gesamtprämie der Haftpflichtsparte in 2006 hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozent auf rund 6,8 Milliarden Euro erhöht. Der Schadenaufwand erhöhte sich ebenfalls um 0,5 Prozent auf rund 4,5 Milliarden Euro. Die Schaden-Kosten-Quote belief sich auf 86 Prozent, in deren Folge ein versicherungstechnisches Ergebnis von rund 950 Millionen Euro Gewinn erzielt werden konnte.
Veränderungen in dieser Sparte ergaben sich u. a. durch das neue Umweltschadensgesetz (USG), in dessen Zentrum der Schutz der biologischen Vielfalt steht. Dieses neue Gesetz machte die neue Umweltschadensversicherung notwendig, die die öffentlich-rechtliche Haftung deckt. Dr. Bräuchle bemängelte hierbei das vor rund sechs Monaten vorgestellte GDV-Modell, bei welchem zwar die Schadensanierung oder andere Ausgleichsmaßnahmen gedeckt seien, aber die Normalbetriebsdeckung nicht berücksichtigt werde. Und dies, obwohl das USG hierfür eine Haftung vorsehe. Welche Prämienkonsequenzen das Modell mit sich bringe, lasse sich derzeit noch nicht ersehen. Deshalb bestünden augenblicklich für die Unternehmen nur vorläufige Deckungen.
Als bedauerlichen Missstand prangerte der Geschäftsführer der Marsh GmbH die weiterhin bestehende Zurückhaltung der Versicherer bei der Schadenregulierung an. Diese müsse man momentan "nicht nur bei Großschäden verzeichnen, sondern auch bei Kleinstschäden im unteren vierstelligen Bereich". Als positiv bewertete Dr. Bräuchle dagegen den Umstand, dass es immer mehr Anbieter im Industriegeschäft gäbe, die eine Entspannung im Haftpflichtmarkt erwirken könnten. Durch Versicherer wie Catlin, QBE und Mitsui Sumitomo seien "mehrere Hechte im Karpfenteich aufgetaucht, die auch für Innovationen offen sind."
Wie der Kraftfahrtversicherungsmarkt sich in der jüngsten Vergangenheit bis heute entwickelte, skizzierte das VDVM-Mitglied Bräuchle ebenso. Laut seiner Aussage befindet sich dieser Markt zwischenzeitlich im vierten Jahr, in dem die Beiträge gesenkt werden. Der versicherungstechnische Gewinn sei in diesen Jahren ebenso deutlich gesunken, doch sei davon auszugehen, dass auch 2007 mit einem versicherungstechnischen Überschuss von zwei Prozent abgeschlossen werden könne. Und für den Jahreswechsel 2007/2008 sei nochmals mit einer Beitragssenkung zu rechnen, die jedoch geringer ausfallen werde als in den Vorjahren. Diese Beitragsreduzierungen hätten in den letzten Jahren bei den Maklern zu geringeren Umsätzen geführt, da in diesem Segment die überwiegende Zahl der Makler grundsätzlich auf Courtagebasis arbeitete. Und sofern der Makler die Kraftfahrtversicherung nicht als reine Servicesparte ansähe, sondern in diesem Bereich Geld verdienen wollte, müsste er sich neu ausrichten. Diese Neuausrichtung umfassten zum Beispiel Verbesserungen der EDV-Technik oder die Zentralisierung von Prozessen.
Autor(en): Meris Neininger