Der diesjährige Versicherungsmagazin-Fachtag in Erfurt lieferte neue Impulse für den Vertrieb und stand ganz im Zeichen des Awards „Unternehmer-Ass des Jahres“ für die beste deutsche Versicherungsagentur und den besten deutschen Versicherungsmakler 2012.
Aus über 180 teilnehmenden Betrieben in den beiden Kategorien hatte die Jury die Aufgabe, die Top 3 der einzigartigen, vertriebsstarken, ausgezeichnet organisierten Vermittlerunternehmen auszuwählen. „In diesem Jahr war es noch deutlich schwerer als in den Jahren zuvor. Die Professionalisierung in der Branche gewinnt derart an Geschwindigkeit – die Top-Unternehmen Deutschlands feilen mittlerweile permanent an Konzept, Arbeitsweise und Qualität. So hätten es in beiden Kategorien deutlich mehr Betriebe verdient, ganz nach vorn zu kommen.“ so Steffen Ritter, einer der Initiatoren dieses mittlerweile renommierten Branchen-Awards.
Weitere Initiatoren und Jury-Mitglieder sind Bernhard Rudolf, Chefredakteur „Versicherungsmagazin“, Meris Neininger, Chefin vom Dienst beim „Versicherungsmagazin“, und Wilfried Vollmer, BVK-Mitglied.Unter den platzierten Betrieben sind sowohl aus den Vorjahren bekannte Vermittler, die nochmals eine deutliche Schippe drauf legen konnten, als auch Unternehmen, die es erstmals unter die ersten Drei geschafft haben.
Deutsche Versicherungsagentur des Jahres:
GOLD: Nahrgang, Bohnes und Henke, Westfälische Provinzial aus Plettenberg
GOLD : Klaus Günter & Partner, Zurich Gruppe aus Kitzingen
BRONZE : Hans-Hermann Ortmann GmbH & Co. KG, R+V Versicherung aus Surwold
Deutscher Versicherungsmakler des Jahres:
GOLD : AdVertum AG Versicherungsmakler aus Stuttgart
SILBER : Plückthun & Braune GmbH Versicherungsmakler aus München
SILBER : Magnu Finanz- und Versicherungsmakler GmbH aus Duisburg
Bei den Agenturbetrieben erreichte die Provinzial-Geschäftsstelle Nahrgang, Bohnes & Henke aus Plettenberg zum dritten Mal den obersten Podiumsplatz und erhielt somit den Award "Unternehmer-Ass" in Platin!
Versicherungsvertrieb: Achtung die Frauen kommen
„Ohne Frauen geht es nicht – Frauen sind anders – Frauen haben gute Chancen im Vertrieb“ so der Tenor von Sabine Brunotte, Fachjournalistin und Geschäftsführerin von BrunotteKonzept aus Hamburg, beim „Versicherungsmagazin-Fachtag“. Ob Frauen die Antwort auf den Fachkräftemangel im Vertrieb sind und wie sich die Fähigkeiten von Frauen und Männern erfolgreich ergänzen können, skizzierte die ehemalige Vertriebsfrau eindrücklich an Hand von eigenen Untersuchungen.
„Der Bedarf an qualifiziertem Personal im Versicherungsvertrieb ist groß, so dass die Versicherer stärker auf Frauen setzen sollten. Manche Branchenteilnehmer haben bereits erkannt, dass Frauen - auch in Führungspositionen - wichtig sind, weil sie objektiver und kritischer an Dinge herangehen, im Beratungsgespräch mehr Geduld zeigen und besser Empfehlungen generieren können“. Augenblicklich seien nur 3,6 Prozent der Vorstandsmandate weiblich.
Versicherer denken um und setzen auf Frauen als Chefs
Andere Branchen wie die Pharmaindustrie machten es bereits vor, wie erfolgreich Frauen im Vorstand agierten. Führungskräfte im Versicherungsvertrieb seien aber bislang eher noch die Ausnahme, doch bei einigen wenigen Versicherern setze zunehmend ein Umdenken ein. So gäbe es zum Beispiel bei der Ergo elf Prozent Frauen als leitende Vertriebskräfte, bei der Allianz vierzehn Prozent und bei der Barmenia sogar 15 Prozent.
Im letztgenannten Unternehmen führten zum Beispiel eine gute Arbeitsorganisation und Familienförderungsprogramme dazu, dass Frauen die Karriereleiter erklimmen könnten. Auch die Zahl der Frauen unter den Maklern ist nach Ansicht von Sabine Brunotte noch zu gering. „Nur 17 Prozent der Makler sind Frauen. Dabei sind doch die Beratungs- und Kundenorientierung von Frauen im Maklerjob besonders gefragte Qualitäten.“
Unisex-Tarife verteuern nur die Prämien
Frauen waren auch in der Präsentation von Professor Dr. Matthias Beenken, Professor an der Fachhochschule Dortmund und Spezialist für Vermittlerrecht, ein wichtiges Thema und zwar unter dem Aspekt „Unisex-Tarife“. Seiner Ansicht nach müssen die Unternehmen unter diesen neuen Bedingungen vorsichtiger kalkulieren, die Neugeschäftsprämien würden am Ende teurer. Beenken wörtlich: „Für Frauen werden die Verträge vielleicht marginal billiger, für Männer aber sicher teurer“.
Ein falsches Signal sieht der Branchenkenner auch in der Anfang April eingeführten Regelung, dass die Abschlussprovision in der Krankenversicherung maximal neun MB betragen darf. Diese Regelung, die vor allem Großvertriebe und Pools betreffe, setze in der Branche falsche Signale, denn eine derartige Provisionsobergrenze führe wahrscheinlich dazu, dass die Vermittler nun nicht angespornt würden, für ihre Kunden viel zu leisten, sondern ganz im Gegenteil nun wenig für ihre Kunden aktiv würden.
Nettotarife nicht der Weisheit letzter Schluss
Kritisch kommentierte Professor Beenken auch die Honorarberatung, die (politischen) Vorschläge zu dieser und den möglichen negativen Auswirkungen auf die Branche. Den Ende 2011 präsentierten SPD-Vorschlag, bei dem Vermittlung und Beratung klar getrennt werden muss, kann er noch am ehesten folgen. Doch die Vorteile, die Nettotarife gegenüber Bruttotarifen bieten, sind seines Erachtens nur marginal. Und nicht nur das. „Die Kunden müssen bei den Nettotarifen sehr genau darüber aufgeklärt werden, was die Vor- und Nachteile der Nettotarife sind“, ist Beenken überzeugt.
Weitere Details zum Versicherungsmagazin-Fachtag in Erfurt gibt es in der Juni-Ausgabe von Versicherungsmagazin.
Foto: Dirk Uebele
Aus über 180 teilnehmenden Betrieben in den beiden Kategorien hatte die Jury die Aufgabe, die Top 3 der einzigartigen, vertriebsstarken, ausgezeichnet organisierten Vermittlerunternehmen auszuwählen. „In diesem Jahr war es noch deutlich schwerer als in den Jahren zuvor. Die Professionalisierung in der Branche gewinnt derart an Geschwindigkeit – die Top-Unternehmen Deutschlands feilen mittlerweile permanent an Konzept, Arbeitsweise und Qualität. So hätten es in beiden Kategorien deutlich mehr Betriebe verdient, ganz nach vorn zu kommen.“ so Steffen Ritter, einer der Initiatoren dieses mittlerweile renommierten Branchen-Awards.
Weitere Initiatoren und Jury-Mitglieder sind Bernhard Rudolf, Chefredakteur „Versicherungsmagazin“, Meris Neininger, Chefin vom Dienst beim „Versicherungsmagazin“, und Wilfried Vollmer, BVK-Mitglied.Unter den platzierten Betrieben sind sowohl aus den Vorjahren bekannte Vermittler, die nochmals eine deutliche Schippe drauf legen konnten, als auch Unternehmen, die es erstmals unter die ersten Drei geschafft haben.
Deutsche Versicherungsagentur des Jahres:
GOLD: Nahrgang, Bohnes und Henke, Westfälische Provinzial aus Plettenberg
GOLD : Klaus Günter & Partner, Zurich Gruppe aus Kitzingen
BRONZE : Hans-Hermann Ortmann GmbH & Co. KG, R+V Versicherung aus Surwold
Deutscher Versicherungsmakler des Jahres:
GOLD : AdVertum AG Versicherungsmakler aus Stuttgart
SILBER : Plückthun & Braune GmbH Versicherungsmakler aus München
SILBER : Magnu Finanz- und Versicherungsmakler GmbH aus Duisburg
Bei den Agenturbetrieben erreichte die Provinzial-Geschäftsstelle Nahrgang, Bohnes & Henke aus Plettenberg zum dritten Mal den obersten Podiumsplatz und erhielt somit den Award "Unternehmer-Ass" in Platin!
Versicherungsvertrieb: Achtung die Frauen kommen
„Ohne Frauen geht es nicht – Frauen sind anders – Frauen haben gute Chancen im Vertrieb“ so der Tenor von Sabine Brunotte, Fachjournalistin und Geschäftsführerin von BrunotteKonzept aus Hamburg, beim „Versicherungsmagazin-Fachtag“. Ob Frauen die Antwort auf den Fachkräftemangel im Vertrieb sind und wie sich die Fähigkeiten von Frauen und Männern erfolgreich ergänzen können, skizzierte die ehemalige Vertriebsfrau eindrücklich an Hand von eigenen Untersuchungen.
„Der Bedarf an qualifiziertem Personal im Versicherungsvertrieb ist groß, so dass die Versicherer stärker auf Frauen setzen sollten. Manche Branchenteilnehmer haben bereits erkannt, dass Frauen - auch in Führungspositionen - wichtig sind, weil sie objektiver und kritischer an Dinge herangehen, im Beratungsgespräch mehr Geduld zeigen und besser Empfehlungen generieren können“. Augenblicklich seien nur 3,6 Prozent der Vorstandsmandate weiblich.
Versicherer denken um und setzen auf Frauen als Chefs
Andere Branchen wie die Pharmaindustrie machten es bereits vor, wie erfolgreich Frauen im Vorstand agierten. Führungskräfte im Versicherungsvertrieb seien aber bislang eher noch die Ausnahme, doch bei einigen wenigen Versicherern setze zunehmend ein Umdenken ein. So gäbe es zum Beispiel bei der Ergo elf Prozent Frauen als leitende Vertriebskräfte, bei der Allianz vierzehn Prozent und bei der Barmenia sogar 15 Prozent.
Im letztgenannten Unternehmen führten zum Beispiel eine gute Arbeitsorganisation und Familienförderungsprogramme dazu, dass Frauen die Karriereleiter erklimmen könnten. Auch die Zahl der Frauen unter den Maklern ist nach Ansicht von Sabine Brunotte noch zu gering. „Nur 17 Prozent der Makler sind Frauen. Dabei sind doch die Beratungs- und Kundenorientierung von Frauen im Maklerjob besonders gefragte Qualitäten.“
Unisex-Tarife verteuern nur die Prämien
Frauen waren auch in der Präsentation von Professor Dr. Matthias Beenken, Professor an der Fachhochschule Dortmund und Spezialist für Vermittlerrecht, ein wichtiges Thema und zwar unter dem Aspekt „Unisex-Tarife“. Seiner Ansicht nach müssen die Unternehmen unter diesen neuen Bedingungen vorsichtiger kalkulieren, die Neugeschäftsprämien würden am Ende teurer. Beenken wörtlich: „Für Frauen werden die Verträge vielleicht marginal billiger, für Männer aber sicher teurer“.
Ein falsches Signal sieht der Branchenkenner auch in der Anfang April eingeführten Regelung, dass die Abschlussprovision in der Krankenversicherung maximal neun MB betragen darf. Diese Regelung, die vor allem Großvertriebe und Pools betreffe, setze in der Branche falsche Signale, denn eine derartige Provisionsobergrenze führe wahrscheinlich dazu, dass die Vermittler nun nicht angespornt würden, für ihre Kunden viel zu leisten, sondern ganz im Gegenteil nun wenig für ihre Kunden aktiv würden.
Nettotarife nicht der Weisheit letzter Schluss
Kritisch kommentierte Professor Beenken auch die Honorarberatung, die (politischen) Vorschläge zu dieser und den möglichen negativen Auswirkungen auf die Branche. Den Ende 2011 präsentierten SPD-Vorschlag, bei dem Vermittlung und Beratung klar getrennt werden muss, kann er noch am ehesten folgen. Doch die Vorteile, die Nettotarife gegenüber Bruttotarifen bieten, sind seines Erachtens nur marginal. Und nicht nur das. „Die Kunden müssen bei den Nettotarifen sehr genau darüber aufgeklärt werden, was die Vor- und Nachteile der Nettotarife sind“, ist Beenken überzeugt.
Weitere Details zum Versicherungsmagazin-Fachtag in Erfurt gibt es in der Juni-Ausgabe von Versicherungsmagazin.
Foto: Dirk Uebele
Autor(en): Meris Neininger und Steffen Ritter