Unterhaltungsbranche berappelt sich langsam

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Das Film- und Live-Event-Geschäft hat sich noch nicht vollständig von der Covid-Krise erholt. Gleichzeitig muss sich die Unterhaltungsbranche neuen Herausforderungen stellen, die sich aus neuen Technologien, dem wirtschaftlichen Umfeld und einem wachsenden Fokus auf Nachhaltigkeit und Diversity ergeben, so der neue Entertainment-Ausblick des Versicherers Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS).

AGCS ist laut eigener Aussage ein wichtiger Akteur auf dem globalen Markt für Film- und Veranstaltungsversicherung und hat fünf der zehn Filme versichert, die dieses Jahr für die Oscar-Verleihung in der Kategorie „Bester Film“ nominiert sind.

Menschen kehren in die Musentempel zurück

Trotz dem Covid-Dämpfer belegen aktuelle Zahlen, dass das Publikum in die Entertainment-Foren zurückkehrt, wie Gower Street Analytics berichtet, dass die weltweiten Einnahmen an den Kinokassen im Jahr 2022 25,9 Milliarden US-Dollar erreicht haben, das ist ein Plus von 27 Prozent gegenüber 2021, aber immer noch 35 Prozent hinter dem Durchschnitt der drei Jahre vor der Pandemie, also zwischen 2017 bis 2019.

Die Einnahmen aus Live-Musik sollen bis 2024 das Niveau vor der Pandemie übersteigen, wobei digitale Musik-Streaming-Abonnements das Wachstum bei Musikveröffentlichungen ankurbeln, deren Einnahmen laut PwC im Jahr 2026 voraussichtlich 45,8 Milliarden US-Dollar erreichen werden.

AGCS erwartet eine weitere Konsolidierung in der Branche

Wie andere Industriezweige auch, ist der Unterhaltungssektor nicht immun gegen wirtschaftliche Trends wie steigende Kosten oder Personalmangel. „Unsere Kunden aus der Unterhaltungsbranche bekommen die Auswirkungen der Inflation zu spüren, da die Kosten für Produktion und Live-Events steigen“, erklärt Michael Furtschegger, Global Head of Entertainment bei AGCS.

„Die Personalkosten sind infolge des Fachkräftemangels gestiegen, der nach der Pandemie auftrat, als viele die Branche wegen des Stillstands verließen. Die Veranstaltungsorte sind knapper als früher, weil es immer noch viele Shows gibt, die wegen der Pandemie verschoben wurden und zusätzlich zu neu hinzukommenden Veranstaltungen und Festivals stattfinden müssen. Größere Events florieren durchaus, aber kleinere Veranstaltungen sind durch Faktoren wie knappe Veranstaltungsorte und steigende Transport- und Energiekosten stärker gefordert. Wir erwarten eine weitere Konsolidierung in der Branche, bei der kleinere, angeschlagene Produktionsfirmen und Location-Betreiber von größeren Akteuren aufgekauft werden.“

Gesundheits- und Sicherheitsprotokolle, insbesondere für den Fall künftiger Pandemien, zunehmende Wettergefahren und die Sicherheit von Menschenmengen sind einige der Hauptrisiken für die Unterhaltungsindustrie. „Die Covid-Krise und ein tragischer Schusswechsel an einem Filmset haben zuletzt gezeigt, dass die Branche ihre Sicherheitsprotokolle weiterhin gut im Auge behalten muss“, sagt Furtschegger.

Häufigste Ursache für Versicherungsfälle bei Live-Events sind Ausrutschen und Stürze

„Menschenmengen waren schon immer mit Risiken verbunden“, betont Kurt Miner, Managing Director, Entertainment, bei Allianz Risk Consulting, Nordamerika. „Veranstalter sind jetzt besser in der Lage, große Menschenmengen zu überwachen und sie sowie auch die Künstler durch den Einsatz von Echtzeit-Videoüberwachung zu schützen. Blockierte Ausgänge oder beschädigte Absperrungen können so schnell entdeckt werden. Auch soziale Medien lassen sich immer besser nutzen für das Crowd Management, um dem Ansturm auf die Ein- und Ausgänge zuvorzukommen und Massenpaniken zu verhindern.“ Die häufigste Ursache für Versicherungsschadenfälle bei Live-Veranstaltungen sind Ausrutschen und Stürze, daher sollten die Organisatoren dafür sorgen, dass medizinisches Personal und ein Transport zu örtlichen medizinischen Einrichtungen vor Ort verfügbar sind.

Quelle: AGCS

 

 

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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