Unisex-Tarife und ihre Folgen

Wie kann verhindert werden, dass die Umstellung auf Unisex-Tarife Kunden zögern lässt, Verträge abzuschließen?

Alois Schnitzer von der Huk-Coburg hat bei dieser Frage vor allem die Frauen im Visier: "In der PKV werden die Frauen zögern, weil sie bei den Unisex-Tarifen günstiger wegkommen." Dennoch könne man darauf verweisen, dass sich auch ein Abschluss 2012 lohne. Gründe dafür seien ein günstigeres Eintrittsalter, besserer Versicherungsschutz, Sparpotenzial gegenüber der GKV und Wechselmöglichkeit in die Unisex-Tarife.

Auf die Beratung kommt es an
Die Generali Versicherungen verweisen auf ihren Multikanalvertrieb. Damit könne man die Kunden bedarfs- und situationsgerecht beraten – natürlich auch bezüglich der Umstellung auf Unisex-Tarife. Zögern und Warten auf vermeintlich bessere Zeiten ist für die Debeka in aller Regel kein guter Ratgeber in Versicherungsfragen. Bei den Altersvorsorgeprodukten werde das Thema „Männerschlussverkauf“ sicher ein Thema sein, prognostiziert die Hannoversche.

Bereits heute mit geschlechtsneutralen rechnungsgrundlagen kalkuliert
"In der Lebensversicherung haben wir vor kurzem neue Tarife eingeführt, die bis zum 21. Dezember 2012 die Vorteile der geschlechtsspezifischen Tarife und der Unisex-Tarife miteinander verbinden“, sagt Katrin Wahl von der Allianz Leben. Diese Tarife sähen vor, dass für das Geschlecht, für das sich die Beiträge unter Unisex grundsätzlich reduzierten, bereits heute mit geschlechtsneutralen Rechnungsgrundlagen kalkuliert würde.
Umgekehrt werde für das Geschlecht, für das sich die Beiträge unter Unisex grundsätzlich erhöhten, weiterhin mit den bisherigen geschlechtsspezifischen Rechnungsgrundlagen kalkuliert.

Das Beratungsunternehmen Oxera prognostiziert in einer Studie nach Auswertung der Daten aus verschiedenen europäischen Ländern folgende Auswirkungen der Unisex-Tarife: In der privaten Rentenversicherung werden diese für Männer eine im Schnitt fünf Prozent niedrigere Leistung beinhalten, in der Risikolebensversicherung werden die Prämienerhöhungen für Frauen mindestens 30 Prozent betragen und in der Kfz-Versicherung werden junge Frauen mit Prämienerhöhungen um mindestens elf Prozent rechnen müssen.

Autor(en): Oskar H. Metzger

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