Der Schlussverkauf für Unisex-Tarife startet nicht nur für das risikolosere Geschlecht, sondern auch für das risikoreichere. Grund sind vorgezogene Unisex-Tarife. Der Spareffekt ist aber gering.
So zahlt beispielsweise eine 30-jährige Frau, die bis 67 Jahre für eine klassische Garantierente von 200 Euro sparen möchte, bei der Allianz pro Monat gerade einmal 2,13 Euro; beim Volkswohlbund sind es 1,2 Euro. Zusätzlich fällt bei beiden Versicherern die prognostizierte Rente etwas höher aus. Ähnlich sieht es bei Fondsrenten aus. Hier erhält die Frau beim Volkswohlbund durch den Unisex-Tarif eine Monatsrente von 907 Euro statt bisher 895 Euro versprochen, wenn 100 Euro monatlich gespart werden.
Bei der Allianz haben Frauen hingegen durch den vorgezogenen Unisex-Tarif bei Fondspolicen sogar einen leichten Nachteil. Bei Risikolebensversicherungen sparen sie durch den Einstieg in eine vorgezogene Unisex-Police bei der Allianz im Monat rund neun Euro; bei der Cosmos sind es bis zu 4,40 Euro. Das zeigt: Vorgezogene Unisex-Tarife sind für das risikoreichere Geschlecht kaum ein Argument sofort eine Police abzuschließen. Immerhin bleibt der Vorteil ja auch nach dem 21. Dezember 2012 erhalten.
Vorteil für risikoärmere Geschlecht bleibt
Der tatsächliche Schlussverkauf wird daher beim risikoärmeren Geschlecht stattfinden. So betont auch Morgen & Morgen, dass es für Männer von Vorteil sein kann, die geplante Altersvorsorge noch in diesem Jahr abzuschließen. „Bis zu 74 Euro Jahresbeitrag kann dann gespart werden“, so Geschäftsführer Stephan Schinnenburg. Und dieser Vorteil bleibt dem Kunden über die gesamte Laufzeit erhalten. Hochgerechnet sind das 2.232 Euro. Zusätzlich fällt die hochgerechnete Rente im Unisex-Tarif um einen Euro geringer aus. Auch das ist somit ein Argument für Männer die Vorsorge vorzuziehen.
Makler trommeln bereits
Wie einfach ein solcher Schlussverkauf per E-Mail aufgebaut sein kann, zeigt ein Anschreiben eines Düsseldorfer Versicherungsmaklers. „Liebe Kunden und Freunde, gleiche Beiträge und gleiche Leistung für Frauen und Männern - ab 21. Dezember 2012 sind einheitliche Tarife für alle Versicherungen
Pflicht. Wer muss jetzt noch schnell handeln um sich große Beitragsvorteile dauerhaft zu sichern und damit viel Geld einsparen zu können?“, heißt es im Anschreiben.
In einer Übersicht wird die "Beitragstendenz" dargestellt. Bei Kapitallebensversicherung kommt der Makler für Frauen etwa auf Beitragssteigerungen von acht Prozent; in der Risikolebensversicherung sogar auf 37 Prozent. Mit der gleichen Steigerung wirbt der Vermittler bei seinen männlichen Kunden für den Abschluss einer Pflegezusatzversicherung. Die Krankenversicherung steigt nach Einschätzung des Maklers für Männer hingegen nur um bis zu 15 Prozent, die Berufsunfähigkeitsversicherung um bis zu zwölf Prozent und Rentenversicherungen um bis zu sechs Prozent.
Finanztest warnt vor voreiligem Handeln
Damit Kunden solche Warnungen auch Glauben schenken, hat der Makler an die Mail den Beitrag "Für Mann und Frau gleich" aus dem Finanztestheft Februar 2012 angehängt. Das könnte aber kontraproduktiv wirken. Denn ganz deutlich schreibt Finanztest: "Lassen Sie sich nicht zu einem Vertrag drängen, den Sie garnicht benötigen. Das werden in der nächsten Zeit viele Vermittler mit Hinweis auf bald steigende Beiträge versuchen."
So zahlt beispielsweise eine 30-jährige Frau, die bis 67 Jahre für eine klassische Garantierente von 200 Euro sparen möchte, bei der Allianz pro Monat gerade einmal 2,13 Euro; beim Volkswohlbund sind es 1,2 Euro. Zusätzlich fällt bei beiden Versicherern die prognostizierte Rente etwas höher aus. Ähnlich sieht es bei Fondsrenten aus. Hier erhält die Frau beim Volkswohlbund durch den Unisex-Tarif eine Monatsrente von 907 Euro statt bisher 895 Euro versprochen, wenn 100 Euro monatlich gespart werden.
Bei der Allianz haben Frauen hingegen durch den vorgezogenen Unisex-Tarif bei Fondspolicen sogar einen leichten Nachteil. Bei Risikolebensversicherungen sparen sie durch den Einstieg in eine vorgezogene Unisex-Police bei der Allianz im Monat rund neun Euro; bei der Cosmos sind es bis zu 4,40 Euro. Das zeigt: Vorgezogene Unisex-Tarife sind für das risikoreichere Geschlecht kaum ein Argument sofort eine Police abzuschließen. Immerhin bleibt der Vorteil ja auch nach dem 21. Dezember 2012 erhalten.
Vorteil für risikoärmere Geschlecht bleibt
Der tatsächliche Schlussverkauf wird daher beim risikoärmeren Geschlecht stattfinden. So betont auch Morgen & Morgen, dass es für Männer von Vorteil sein kann, die geplante Altersvorsorge noch in diesem Jahr abzuschließen. „Bis zu 74 Euro Jahresbeitrag kann dann gespart werden“, so Geschäftsführer Stephan Schinnenburg. Und dieser Vorteil bleibt dem Kunden über die gesamte Laufzeit erhalten. Hochgerechnet sind das 2.232 Euro. Zusätzlich fällt die hochgerechnete Rente im Unisex-Tarif um einen Euro geringer aus. Auch das ist somit ein Argument für Männer die Vorsorge vorzuziehen.
Makler trommeln bereits
Wie einfach ein solcher Schlussverkauf per E-Mail aufgebaut sein kann, zeigt ein Anschreiben eines Düsseldorfer Versicherungsmaklers. „Liebe Kunden und Freunde, gleiche Beiträge und gleiche Leistung für Frauen und Männern - ab 21. Dezember 2012 sind einheitliche Tarife für alle Versicherungen
Pflicht. Wer muss jetzt noch schnell handeln um sich große Beitragsvorteile dauerhaft zu sichern und damit viel Geld einsparen zu können?“, heißt es im Anschreiben.
In einer Übersicht wird die "Beitragstendenz" dargestellt. Bei Kapitallebensversicherung kommt der Makler für Frauen etwa auf Beitragssteigerungen von acht Prozent; in der Risikolebensversicherung sogar auf 37 Prozent. Mit der gleichen Steigerung wirbt der Vermittler bei seinen männlichen Kunden für den Abschluss einer Pflegezusatzversicherung. Die Krankenversicherung steigt nach Einschätzung des Maklers für Männer hingegen nur um bis zu 15 Prozent, die Berufsunfähigkeitsversicherung um bis zu zwölf Prozent und Rentenversicherungen um bis zu sechs Prozent.
Finanztest warnt vor voreiligem Handeln
Damit Kunden solche Warnungen auch Glauben schenken, hat der Makler an die Mail den Beitrag "Für Mann und Frau gleich" aus dem Finanztestheft Februar 2012 angehängt. Das könnte aber kontraproduktiv wirken. Denn ganz deutlich schreibt Finanztest: "Lassen Sie sich nicht zu einem Vertrag drängen, den Sie garnicht benötigen. Das werden in der nächsten Zeit viele Vermittler mit Hinweis auf bald steigende Beiträge versuchen."
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek