Obwohl Deutschland nach Expertenansicht noch immer die reichsten Rentner der Welt hat und sich 72 Prozent der deutschen Ruheständler freiwillig früher aus dem Erwerbsleben verabschieden als vom Gesetzgeber vorgesehen, wandelt sich das Bild langsam. Das belegt das aktuelle "Axa Ruhestand-Barometer 2007 - 2008".
Zum vierten Mal in Folge hat die repräsentative, internationale Studie die Erwartungen, Wünsche und Einstellungen von Erwerbstätigen und Ruheständlern bezüglich des Lebensabschnitts "Ruhestand" untersucht. Die Studie wurde von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag der Axa in 26 Ländern gemacht, wobei insgesamt 18.114 Personen befragt wurden. Zu den Ländern zählen neben Deutschland auch Belgien, Großbritannien, Frankreich, Tschechische Republik, Ungarn, Polen, USA, China, Japan, Australien, Indien, Thailand und Hongkong.
Sahen die Befragten in den Vorjahren noch den Staat vorrangig in der Verantwortung für die Altersvorsorge, lässt diese Studie nun erstmals eine veränderte Sicht erkennen: 79 Prozent der Erwerbstätigen geben an, dass die Hauptverantwortung für die Altersvorsorge bei jedem Einzelnen liegen müsse. Der Staat rückt mit 77 Prozent an die zweite, der Arbeitgeber mit 58 Prozent an dritte Position. Eine der wichtigen Botschaften aus den Renten-Diskussionen in Politik und den Medien scheint die Bürger damit erreicht zu haben.
Bernd Raffelhüschen, Professor für Finanzwissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, sieht diese Entwicklung positiv: "Die Lebensstandard-Sicherung, die die Rentenversicherung heutigen Rentnern gewährt, wird sie späteren Rentnergenerationen nicht mehr bieten können. Eine ersetzende Altersvorsorge ist daher zwingend notwendig, um die künftigen Rentenniveau-Kürzungen abzufedern."
72 Prozent der befragten Erwerbstätigen scheinen dies erkannt zu haben: Sie haben mit der Vorsorge bereits begonnen. Im Durchschnitt starten sie mit 31 Jahren und gehören damit im internationalen Vergleich zu den "Frühstartern". Hier liegt der Schnitt bei 33 Jahren. Spitzenreiter sind die Briten mit 28 Jahren. Dies heißt im Umkehrschluss für Deutschland aber auch: Fast jeder Dritte hat noch nicht mit dem Sparen für den Ruhestand begonnen und will dies auch erst mit 47 Jahren tun. Immerhin ein Jahr früher, als im Vorjahr.
Sicherheit an erster Stelle
Bei ihrer Vorsorge stellen die Deutschen den Sicherheitsaspekt in den Vordergrund: Produkte mit hohen Garantien werden selbst dann bevorzugt, wenn sie geringere Renditeaussichten bieten. Wurden im Vorjahr noch 149 Euro im statistischen Mittel für die Altersvorsorge zurückgelegt, geben die Befragten laut der aktuellen Studie jetzt 191 Euro an. Allerdings sparen damit 50 Prozent der Befragten weniger oder deutlich weniger als der Mittelwert für den Ruhestand.
Insgesamt ist und bleibt der Ruhestand positiv besetzt. Wie im Vorjahr beginnt für die Erwerbstätigen das gefühlte "Alt sein" mit 71 Jahren. Mit Blick auf das erwartete Renteneintrittsalter mit 64 ergeben sich damit sieben Jahre, die aktiv mit Reisen und anderen Freizeitbeschäftigungen gestaltet, aber auch finanziert werden wollen. Die Deutschen freuen sich auf ihren dritten Lebensabschnitt und wollen die Zeit intensiv nutzen. Aber: Die Sorge um finanzielle Schwierigkeiten bleibt.
Schlechte Aussichten für zukünftige Erbengenerationen
Sowohl Erwerbstätige als auch Ruheständler sind der Meinung, dass es kommenden Ruhestandsgenerationen schlechter gehen wird als der heutigen. Acht von zehn Befragten erwarten ein niedrigeres Einkommen, über 60 Prozent der Erwerbstätigen glauben, dass sie im eigenen Ruhestand finanziell nicht mehr so gut gestellt sein werden wie ihre pensionierten Eltern heute.
Erwerbstätige rechnen konsequenterweise daher auch damit, später ihr Erspartes selbst in Anspruch nehmen zu müssen und der nachfolgenden Generation nur noch wenig oder nichts vererben zu können. International betrachtet schätzen allein die Spanier die Situation als noch angespannter ein als die Deutschen. Folglich verwundert es auch nicht, dass mehr als ein Drittel der deutschen Erwerbstätigen davon ausgeht, im Ruhestand einen bezahlten Job annehmen zu müssen. Grund hierfür kann neben der Sorge vor einem nicht ausreichenden Einkommen aber auch der Wunsch nach den damit verbundenen Sozialkontakten sein. Das gelt insbesondere bei Männern.
Mehr Informationen zur Studie gibt es auf der .
Zum vierten Mal in Folge hat die repräsentative, internationale Studie die Erwartungen, Wünsche und Einstellungen von Erwerbstätigen und Ruheständlern bezüglich des Lebensabschnitts "Ruhestand" untersucht. Die Studie wurde von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag der Axa in 26 Ländern gemacht, wobei insgesamt 18.114 Personen befragt wurden. Zu den Ländern zählen neben Deutschland auch Belgien, Großbritannien, Frankreich, Tschechische Republik, Ungarn, Polen, USA, China, Japan, Australien, Indien, Thailand und Hongkong.
Sahen die Befragten in den Vorjahren noch den Staat vorrangig in der Verantwortung für die Altersvorsorge, lässt diese Studie nun erstmals eine veränderte Sicht erkennen: 79 Prozent der Erwerbstätigen geben an, dass die Hauptverantwortung für die Altersvorsorge bei jedem Einzelnen liegen müsse. Der Staat rückt mit 77 Prozent an die zweite, der Arbeitgeber mit 58 Prozent an dritte Position. Eine der wichtigen Botschaften aus den Renten-Diskussionen in Politik und den Medien scheint die Bürger damit erreicht zu haben.
Bernd Raffelhüschen, Professor für Finanzwissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, sieht diese Entwicklung positiv: "Die Lebensstandard-Sicherung, die die Rentenversicherung heutigen Rentnern gewährt, wird sie späteren Rentnergenerationen nicht mehr bieten können. Eine ersetzende Altersvorsorge ist daher zwingend notwendig, um die künftigen Rentenniveau-Kürzungen abzufedern."
72 Prozent der befragten Erwerbstätigen scheinen dies erkannt zu haben: Sie haben mit der Vorsorge bereits begonnen. Im Durchschnitt starten sie mit 31 Jahren und gehören damit im internationalen Vergleich zu den "Frühstartern". Hier liegt der Schnitt bei 33 Jahren. Spitzenreiter sind die Briten mit 28 Jahren. Dies heißt im Umkehrschluss für Deutschland aber auch: Fast jeder Dritte hat noch nicht mit dem Sparen für den Ruhestand begonnen und will dies auch erst mit 47 Jahren tun. Immerhin ein Jahr früher, als im Vorjahr.
Sicherheit an erster Stelle
Bei ihrer Vorsorge stellen die Deutschen den Sicherheitsaspekt in den Vordergrund: Produkte mit hohen Garantien werden selbst dann bevorzugt, wenn sie geringere Renditeaussichten bieten. Wurden im Vorjahr noch 149 Euro im statistischen Mittel für die Altersvorsorge zurückgelegt, geben die Befragten laut der aktuellen Studie jetzt 191 Euro an. Allerdings sparen damit 50 Prozent der Befragten weniger oder deutlich weniger als der Mittelwert für den Ruhestand.
Insgesamt ist und bleibt der Ruhestand positiv besetzt. Wie im Vorjahr beginnt für die Erwerbstätigen das gefühlte "Alt sein" mit 71 Jahren. Mit Blick auf das erwartete Renteneintrittsalter mit 64 ergeben sich damit sieben Jahre, die aktiv mit Reisen und anderen Freizeitbeschäftigungen gestaltet, aber auch finanziert werden wollen. Die Deutschen freuen sich auf ihren dritten Lebensabschnitt und wollen die Zeit intensiv nutzen. Aber: Die Sorge um finanzielle Schwierigkeiten bleibt.
Schlechte Aussichten für zukünftige Erbengenerationen
Sowohl Erwerbstätige als auch Ruheständler sind der Meinung, dass es kommenden Ruhestandsgenerationen schlechter gehen wird als der heutigen. Acht von zehn Befragten erwarten ein niedrigeres Einkommen, über 60 Prozent der Erwerbstätigen glauben, dass sie im eigenen Ruhestand finanziell nicht mehr so gut gestellt sein werden wie ihre pensionierten Eltern heute.
Erwerbstätige rechnen konsequenterweise daher auch damit, später ihr Erspartes selbst in Anspruch nehmen zu müssen und der nachfolgenden Generation nur noch wenig oder nichts vererben zu können. International betrachtet schätzen allein die Spanier die Situation als noch angespannter ein als die Deutschen. Folglich verwundert es auch nicht, dass mehr als ein Drittel der deutschen Erwerbstätigen davon ausgeht, im Ruhestand einen bezahlten Job annehmen zu müssen. Grund hierfür kann neben der Sorge vor einem nicht ausreichenden Einkommen aber auch der Wunsch nach den damit verbundenen Sozialkontakten sein. Das gelt insbesondere bei Männern.
Mehr Informationen zur Studie gibt es auf der .
Autor(en): Angelika Breinich-Schilly