Trotz Inflationsangst teilweise optimistisch

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Viele kleine Unternehmer fürchten die Inflation mehr als das dauerhafte Fehlen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch Krankheit. Das geht aus dem vierten Gewerbeversicherungsreport hervor, für den das Insurtech Finanzchef 24, der Digital-Versicherer Andsafe und der HDI zusammen mit dem Panelanbieter Consumerfieldwork 758 Kleinst- und Kleinunternehmen befragt haben.

Kleinstunternehmen haben nicht mehr als 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kleinunternehmen nicht mehr als 50. Personalmangel ist bei Krankheit also schnell gegeben, trotzdem sehen in der Umfrage mit 46 Prozent die Inflation als ihre größte Sorge, gefolgt von längeren gesundheitlichen Ausfällen mit 44 Prozent und der Rezession mit 41 Prozent.

Trotz finanzieller Sorgen gibt es Optimismus

34 Prozent der befragten Unternehmen erwarten trotzdem positive Effekte durch eine anziehende Konjunktur. Zusätzlich beurteilen 14 Prozent ihre persönliche Geschäftsentwicklung trotz Krisen und des aktuellen Umfelds als sehr gut, weitere 38 Prozent sehen sie als gut. Im Vergleich zum Vorjahr sind beide Werte um ein Prozent gestiegen.

Der Report zeige, "dass sich Selbstständige und Kleinunternehmen trotz der Krisen und Herausforderungen nicht zurücklehnen, sondern investieren und handeln wollen. Sie versuchen, der Rezession in kleinen Schritten zu entkommen", sagt Payam Rezvanian, Mitglied der Geschäftsleitung von Finanzchef 24.

Mit Sorge betrachten die Umfrageteilnehmer aber die Politik. Mit 47 Prozent ist fast die Hälfte der Meinung, dass "politische Unberechenbarkeit" die Geschäftsentwicklung in den kommenden 12 Monaten beeinflussen wird.

Unternehmen wollen Digitalisierung 2024 deutlich voranbringen

Nach Selbsteinschätzung der Unternehmen machten sie bei der Digitalisierung Fortschritte. Diese Entwicklung soll auch anhalten, vor allem in den Bereichen Buchhaltung (49 Prozent), Marketing (37 Prozent) und Vertrieb (30 Prozent) wollen Selbstständige die Digitalisierung 2024 vorantreiben.

Report Gewerbeversicherung 2023 Digitalisierung

"Für immer mehr Branchen sind die Digitalisierung und das hybride Arbeiten die einzige Chance, wirtschaftlich zu überleben. Selbst kleine Unternehmen werden immer digitaler, was zugleich einen entsprechenden Absicherungsbedarf verlangt. Gerade bei Cyberversicherungen gibt es seitens der Anbieter noch viel zu tun", erklärt Rezvanian.

Das Thema KI, welches bei größeren Unternehmen inzwischen allgegenwärtig ist, spielt laut dem Report bei Kleinst- und Kleinunternehmen vielfach eine untergeordnete Rolle. Als Grund dafür sehen die Studienersteller das Fehlen von zeitlichen und finanziellen Ressourcen. Trotzdem sehen 46 Prozent der Unternehmer KI als Chance. 38 Prozent glauben, dass KI ihre Geschäftsprozesse stark verändern wird. Allerdings denken 67 Prozent nicht, dass sie durch KI an Personal sparen können – gegenüber 19 Prozent, die dies glauben.

Risikobewusstsein treibt Unternehmen zu mehr Versicherungen

Laut den Erstellern des Reports erschließen Kleinst- und Kleinunternehmen inzwischen häufig neue Geschäftsbereiche, um mehr Kunden zu gewinnen. Dies habe auch neue Risiken zur Folge, die abgesichert werden müssten: "Deshalb arbeiten wir auf Seite der Gewerbeversicherungen an einfacheren Produkten, die dennoch individuelle Bedürfnisse abdecken. Es muss gelingen, noch stärker kleine Unternehmen abzusichern, die viele Produkte und Dienstleistungen anbieten", sagt Juliana Becker, Head of Operations und Partner Management beim Digitalversicherer Andsafe.

Report Gewerbeversicherung 2023 Versicherung

Damit einher gehe auch, dass die Unternehmen vermehrt Versicherungen abschließen wollen, um sich gegen die Risiken abzusichern. 36 Prozent der Befragten wollen mehr Geld für Risikoabsicherung und Vorsorge ausgeben. Dagegen kalkulieren 6 Prozent 2023 weniger für Versicherungsausgaben ein.

Quelle: Finanzchef 24

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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