Angeregte Diskussionen um Megatrends und die Zukunft der Versicherungswirtschaft gab es bei den Trendgesprächen 2012 am 12. Juni in Hamburg. Souverän durch das Programm führte Moderator und Tagesschau-Sprecher Marc Bator (Bild). Ein Ergebnis der von der Agentur drei c, Morgen & Morgen, Smartcompagnie und als Medienpartner Versicherungsmagazin veranstalteten Trendgespräche: Eine Konsolidierung der Versicherungsbranche wird kommen.
Als künftige Treiber der Versicherungswirtschaft identifizierte Dr. Marc Surminski, Chefredakteur der Zeitschrift für Versicherungswesen, die Megatrends Transparenz, Kommunikation und Demografie. Mehr Transparenz komme durch die verbraucherfreundlichen Vorgaben aus Brüssel mit immer schärferen gesetzlichen Auflagen, aber auch durch das Internet etwa durch Vergleichsportale. Seine These: Viele Versicherer und Vermittler in Deutschland seien dieser Transparenz nicht gewachsen.
Drastischer Rückgang an Vermittler
Zudem werde das Internet die Kommunikation und das Geschäftsmodell der Versicherer noch weiter grundlegend verändern. So plane etwa Google in Asien die Gründung eines Direktversicherers. Dann würden Versicherer am Ende nur noch Zulieferer. Außerdem gebe es durch die demografische Entwicklung keine Wachstumsperspektiven für die Branche. Surminski prognostizierte schließlich einen drastischen Rückgang an Vermittlern, aber auch eine Schrumpfung der Anzahl der Versicherer in Deutschland.
Dr. Martina Leibovici-Mühlberger meinte, dass in Österreich seit 2008 der Bevölkerung bewusst ist, dass die staatliche Rente nur noch eine Basisfunktion habe. Infolge der soziologischen Entwicklung der Gesellschaft mit neuen Familienformen (alleine in Wien gebe es 30 Prozent Single-Haushalte) werde die kommende Generation nicht mehr bereit sein, etwa die heute 50- bis 60-Jährigen zuhause zu pflegen. Die Familienbindung insgesamt nehme zunehmend ab.
Hände weg von Werbung bei Facebook
Das Web 2.0 war das Thema von Professor Dr. Michaele Völler von der Fachhochschule Köln. Sie warnte davor, wenn Vermittler versuchten, in der „digitalen Gartenparty“ Facebook Kunden werben wollten. Zum einen sei es nach UWG untersagt und zum anderen lehnen 94 Prozent der Facebook-User eine solche Werbung ab.
IBM-Chefarchitekt Georg Wiora erläuterte technische Innovationen, die für die Branche Bedeutung haben können. Ein Beispiel sei „Swiftcover.Com“ mit der totalen Digitalisierung von Versicherungsprodukten und -prozessen, ein weiteres auch aus dem angelsächsischen bereich mit „Insurance in a box“. Bei diesem Geschäftsmodell kauft der Kunde Meilen für seine Kfz-Versicherung, sie sich erhöhen, wenn er defensiv fährt und dies in der Box dokumentiert ist.
Forschungsabteilungen fehlen
Mit Innovationen in der Branche und der stärkeren Fokussierung auf die Kundenbedürfnisse beschäftigte sich unter anderem Jürgen Schwarz von der Smartcompagnie. Leider fehle in der Branche eine Forschung- und Entwicklungsabteilung, die in anderen Wirtschaftszweigen üblich sei. Es gehe dabei nicht um die Reaktion auf Marktveränderungen wie bisher, sondern das antizipierte Erschließen neuer Märkte.
Als künftige Treiber der Versicherungswirtschaft identifizierte Dr. Marc Surminski, Chefredakteur der Zeitschrift für Versicherungswesen, die Megatrends Transparenz, Kommunikation und Demografie. Mehr Transparenz komme durch die verbraucherfreundlichen Vorgaben aus Brüssel mit immer schärferen gesetzlichen Auflagen, aber auch durch das Internet etwa durch Vergleichsportale. Seine These: Viele Versicherer und Vermittler in Deutschland seien dieser Transparenz nicht gewachsen.
Drastischer Rückgang an Vermittler
Zudem werde das Internet die Kommunikation und das Geschäftsmodell der Versicherer noch weiter grundlegend verändern. So plane etwa Google in Asien die Gründung eines Direktversicherers. Dann würden Versicherer am Ende nur noch Zulieferer. Außerdem gebe es durch die demografische Entwicklung keine Wachstumsperspektiven für die Branche. Surminski prognostizierte schließlich einen drastischen Rückgang an Vermittlern, aber auch eine Schrumpfung der Anzahl der Versicherer in Deutschland.
Dr. Martina Leibovici-Mühlberger meinte, dass in Österreich seit 2008 der Bevölkerung bewusst ist, dass die staatliche Rente nur noch eine Basisfunktion habe. Infolge der soziologischen Entwicklung der Gesellschaft mit neuen Familienformen (alleine in Wien gebe es 30 Prozent Single-Haushalte) werde die kommende Generation nicht mehr bereit sein, etwa die heute 50- bis 60-Jährigen zuhause zu pflegen. Die Familienbindung insgesamt nehme zunehmend ab.
Hände weg von Werbung bei Facebook
Das Web 2.0 war das Thema von Professor Dr. Michaele Völler von der Fachhochschule Köln. Sie warnte davor, wenn Vermittler versuchten, in der „digitalen Gartenparty“ Facebook Kunden werben wollten. Zum einen sei es nach UWG untersagt und zum anderen lehnen 94 Prozent der Facebook-User eine solche Werbung ab.
IBM-Chefarchitekt Georg Wiora erläuterte technische Innovationen, die für die Branche Bedeutung haben können. Ein Beispiel sei „Swiftcover.Com“ mit der totalen Digitalisierung von Versicherungsprodukten und -prozessen, ein weiteres auch aus dem angelsächsischen bereich mit „Insurance in a box“. Bei diesem Geschäftsmodell kauft der Kunde Meilen für seine Kfz-Versicherung, sie sich erhöhen, wenn er defensiv fährt und dies in der Box dokumentiert ist.
Forschungsabteilungen fehlen
Mit Innovationen in der Branche und der stärkeren Fokussierung auf die Kundenbedürfnisse beschäftigte sich unter anderem Jürgen Schwarz von der Smartcompagnie. Leider fehle in der Branche eine Forschung- und Entwicklungsabteilung, die in anderen Wirtschaftszweigen üblich sei. Es gehe dabei nicht um die Reaktion auf Marktveränderungen wie bisher, sondern das antizipierte Erschließen neuer Märkte.
Autor(en): Bernhard Rudolf