In der Tarifwechselberatung im Bereich der privaten Krankenversicherung (PKV) lässt sich ordentlich Geld verdienen. 2.000 Euro pro Kunde sind locker drin. Dem steht ein Arbeitsaufwand von nur wenigen Stunden gegenüber. Kein Wunder also, dass bei so hohen Gewinnmargen zunehmend Versicherungsmakler und Versicherungsberater dieses Geschäftsfeld beackern.
Viele machen sogar nichts anderes mehr. Nur zwei Beispiele sind Widge (Makler) und Minerva Kundenrechte (Berater). Viele reinrassige Tarifwechselberater verlangen nur im Erfolgsfall, also wenn ein Kunde innerhalb einer bestimmten Frist tatsächlich in einen anderen Tarif seines Versicherers wechselt, ein Honorar. Die Höhe der Vergütung hängt von der Höhe der Beitragsersparnis des Versicherten ab, ist also erfolgsabhängig. In der Regel beträgt sie das Mehrfache der monatlichen Ersparnis oder 50 bis 100 Prozent der Jahresersparnis.
Hinweis auf rechtliche Unsicherheiten
Minerva wirbt auf ihrer Homepage mit Kunden wie Gerd R., 56 Jahre, versichert bei Signal, dem eine Jahresersparnis von 3.613 Euro winkt, oder dem 64-jährigen Jürgen S., der für seinen neuen PKV-Tarif beim Deutschen Ring 4.168 Euro weniger im Jahr bezahlen muss. Im Erfolgsfall erhält der Berater einmalig die Hälfte einer Jahresersparnis plus Mehrwertsteuer.
Widge wiederum lockt neue Kunden mit niedrigeren Beiträgen von "durchschnittlich 40 Prozent". Dafür erhält das Unternehmen eine Servicegebühr in Höhe von achtmal der monatlichen Ersparnis plus Mehrwertsteuer. Widge ist als Versicherungsmakler nach § 34d Gewerbeordnung (GewO) gemeldet, war zwischenzeitlich aber auch schon mal Versicherungsberater nach § 34e GewO – was auf anhaltend rechtliche Unsicherheiten hindeutet.
Im Online-Archiv können Sie den vollständigen Beitrag "Chaos in der Tarifwechselberatung" der Juni-Ausgabe lesen.
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Autor(en): Stefan Terliesner