Der drittgrößte deutsche Versicherungskonzern Talanx erwartet wegen einer Großschadenbelastung der Industrieversicherung im dritten Quartal einen Verlust von mehr als 100 Millionen Euro vor Steuern.
Bereits zum 30. September 2018 sei das Großschadenbudget für das Gesamtjahr in der Industrieversicherung voraussichtlich überschritten worden, teilte das Unternehmen mit. Mehrere Großschäden sowie eine ungewöhnlich starke Häufung von Frequenzschäden in der industriellen Sachversicherung hätten zu dem Verlust geführt. Die genauen Quartalszahlen wird der Versicherer am 12. November vorstellen.
Eigenkapitalrendite von acht Prozent
Der Versicherer geht für das Gesamtjahr 2018 von einem Konzernergebnis in Höhe von rund 700 Millionen Euro, statt 850 Millionen Euro aus. Er erwartet eine Eigenkapitalrendite in der Höhe des Mindesteigenkapitalrendite-Ziels von rund acht Prozent. Die Prognose beruht auf der Annahme, dass für das vierte Quartal die Großschadenbelastung das Quartalsbudget nicht überschreiten wird. Die Dividendenzahlung für 2018 mindestens auf Vorjahreshöhe sei aus heutiger Sicht gewährleistet.
Unabhängig von den jüngsten Großschäden zeigte sich der Versicherer für die Sanierung der Feuersparte im Geschäftsbereich Industrieversicherung optimistisch. "Die bereits vollzogenen Veränderungen im Management und das 20/20/20-Programm sollten in 2019 zu einem ausgeglichenen und ab 2020 zu einem positiven versicherungstechnischen Ergebnis des Geschäftsbereichs führen", so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Mit dem Programm will der Konzern die kombinierte Schaden-/Kostenquote in den belasteten 20 Prozent des Industrieportfolios bis 2020 auf deutlich unter 100 Prozent senken.
Die anderen Geschäftsbereiche, Privat- und Firmenversicherung Deutschland, Privat- und Firmenversicherung International sowie Rückversicherung hätten sich erwartungsgemäß entwickelt. Für das Geschäftsjahr 2019 erwartet der Konzern ein Konzernergebnis von rund 900 Millionen Euro
Quelle: Talanx
Autor(en): Versicherungsmagazin.de