Stuttgarter will Finanzwissen von Frauen fördern

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Ein interessantes Experiment hat die Stuttgarter Lebensversicherung vorgestellt. Mädchen und ihre Mütter wurden unabhängig voneinander gebeten, eine erfolgreiche Person zu zeichnen. Das überraschende Ergebnis: Die meisten Mädchen malten eine Frau, während das nur eine Mutter machte. Bei den Frauen dominierten Persönlichkeiten wie Albert Einstein oder Leonardo da Vinci.

Auch wenn das Experiment aufgrund der kleinen Zahl der Teilnehmer kaum repräsentativ ist, zeigt es, dass es scheinbar irgendwann im Alter der Frauen eine Art Rollenwechsel gibt. Dann werden die männlichen Vorbilder besonders dominant. Rollenbilder würden somit immer noch erlernt. Die Frau, die ebenfalls eine Frau zeichnete, berichtet von einer sehr selbstbewussten Mutter. Veränderung ist also möglich. Vielleicht malen die heutigen Mädchen in beispielsweise 15 Jahren viel mehr Frauen.

Frauen wissen, dass sie zu wenig über Finanzen wissen

Aus diesem Experiment hat die Stuttgarter nun eine Kampagne zu besseren Finanzkommunikation für das weibliche Geschlecht abgeleitet – ein durchaus gewagter Sprung. Die Rollenbilder im Kopf würden sich auch auf die Finanzplanung von Frauen auswirken. „Frauen lassen sich limitieren“, heißt es bei der Stuttgarter. Mit der Aktion „Hör auf Dich“, will die Stuttgarter das Selbstbewusstsein der Frauen in der Finanzberatung stärken.

Nach einer ebenfalls in Auftrag gegebenen Umfrage bei der das Marktforschungsinstitut Appinio deutschlandweit über 1.000 Personen zu ihrem Finanzwissen sowie zu ihren Einstellungen rund um die Altersvorsorge befragt hat, stellte sich heraus, dass sich 36 Prozent der Frauen in Deutschland zu wenig informiert fühlen, um langfristig finanziell relevante Entscheidungen zu treffen. Für über 81 Prozent der befragten Frauen spielt finanzielle Bildung aber eine wichtige Rolle. „Das Bewusstsein für die Relevanz von Altersvorsorge besteht. Die Herausforderung liegt darin, in den richtigen Beratungsdialog mit Frauen zu kommen“, heißt es bei der Stuttgarter.

Präsentation umfasst auch Anleitung für soziale Medien

Die Impulspräsentation, die die Stuttgarter im Netz (vermittler.stuttgarter.de/hoer-auf-dich) zusammengestellt hat, liefert unabhängigen Vermittlern Fakten, Argumente und Hintergrundinfos rund um das Thema „Unzureichender Versicherungsschutz und Altersarmut bei Frauen“. Daneben gibt es eine Textvorlage für ein Mailing, das auf Word-Basis individuell angepasst werden kann. Für die sozialen Medien Facebook, Instagram und LinkedIn gibt es eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Vielleicht ein guter Anlass für Vermittler, diesen Bereich aufzubauen, wenn er noch nicht besteht.

Fettnäpfchen vermeiden

Grundsätzlich ist es laut Stuttgarter immer schwierig, das Thema Finanzen anzusprechen, leicht könne man in ein Fettnäpfchen treten, wenn man den falschen Weg wähle oder einen falschen Ton anschlage. Als Tipps rät die Stuttgarter, immer einen „offenen“ Gesprächseinstieg zu wählen, keine vorschnellen Annahmen über die zu Beratende zu treffen und lebendige Finanzszenarien zu nutzen. „Vermeiden Sie es, nur mit Zahlen und trockenen Fakten zu argumentieren. Stattdessen ermutigen Sie dazu, ihre Vorstellungen zu teilen, aus denen Sie dann Ihre individuelle Empfehlung ableiten können“, rät der Lebensversicherer.

Zudem wäre in jeder Situation Transparenz wichtig. „Wenn Sie Fragen stellen, sollten Sie deutlich machen, warum die Antwort für Ihren Rat bedeutsam ist. Überrumpeln Sie Ihre Kundin beispielsweise nicht mit Fragen nach dem Beziehungsstatus, sondern erklären Sie, warum es wichtig ist zu wissen, ob es Lebensgefährten, Ehepartner oder Kinder gibt, die in die Überlegungen für eine maßgeschneiderte Beratung einbezogen werden müssen.“

Außerdem sollte man der Kundin deutlich machen, dass jede „noch so kleine Frage“ gestellt werden könne. Eine offene Kommunikation fördere das gegenseitige Verständnis und erhöhe die Qualität der Zusammenarbeit.

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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