Studie: Wenn Auto, dann Oldtimer

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Laut jüngsten Untersuchungen lässt das Interesse der Bundesbürger am Auto nach. Und das bei Menschen, die bislang in dem Ruf standen, dass dieses Fortbewegungsmittel „ihr liebstes Kind“ sei. Tatsächlich kamen die Meinungsforscher des Instituts für Demoskopie Allensbach in ihrer Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) zu dem Ergebnis, dass das Auto – insbesondere für Jugendliche – an Bedeutung verliert: Sein Status als Statussymbol bröckelt demnach bei jüngeren Konsumenten – aber nicht nur bei diesen!

Dazu verweisen die Verfasser der Studie speziell auf ein Analyseergebnis, dem zufolge der rumänische Autohersteller Dacia seit dem Jahr 2011 das mit deutlichem Abstand größte Wachstum von allen Automarken erlebte. Das halten die Forscher deshalb für bemerkenswert, weil sich dieses Unternehmen mit seiner Werbung an all diejenigen wendet, die „keine Statussymbole brauchen“. Daran wird aus Sicht der Allensbacher Demoskopen ein Umdenken bei der gesellschaftlichen Einschätzung des Autos deutlich.

Der repräsentative Neuwagenkäufer ist knapp 53 Jahre alt
Und die Marktforscher stehen mit ihren Erkenntnissen zum Bedeutungswandel des Autos nicht allein. Vielmehr gibt die Studie, die auf Umfragen basiert, eine Entwicklung wieder, die auch Autoproduzenten und -händler wahrnehmen: Autokäufer werden immer älter. Und das Alter der Kunden steigt schneller als die demografische Altersentwicklung, wie eine Studie des Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen ergab. Demnach ist der repräsentative Neuwagenkäufer inzwischen knapp 53 Jahre alt und damit deutlich älter als 1995 mit rund 46 Jahren. Bei Gebrauchtwagenkäufern ist der nach oben gegangene Altersschnitt laut der CAR-Erhebung noch offensichtlicher: Das Durchschnittsalter stieg von 37,5 im Jahr 1995 auf knapp 45 in diesem Jahr. Dazu passt die Prognose der Allensbach-Studie, dass der Anteil der unter 40-Jährigen, die selbst Auto fahren und einen Pkw im Haushalt haben, langfristig weiter sinken wird.

Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass vor allem in den Städten viele Jüngere keinen oder nur noch wenig Wert auf ein eigenes Fahrzeug legen. Parallel dazu wächst in dieser Altersgruppe das Interesse an Carsharing. Daraus folgern die Allensbach-Forscher, dass die jüngere Generation dem Auto gegenüber inzwischen nüchterner und weniger emotional eingestellt ist als noch ihre Eltern. Allerdings bedeutet das nach Aussage der Marktforscher nicht, dass die jungen Menschen dem Auto komplett den Rücken zukehren. Denn sobald jüngere Bundesbürger in Vororten wohnen oder Familien gründen, schaffen sie in vielen Fällen dann doch ein Auto an.


Immer mehr Menschen entdecken ihre Liebe zu Old- und Youngtimern
Parallel zu ihrer Beobachtung von einer abnehmenden Bedeutung des Autos für alle Bundesbürger – denn das Interesse am Auto geht bei Männern aller Altersschichten zurück, stagniert bei den über 65-Jährigen und sinkt bei Frauen von 4 auf 3 Prozent – stellten die Forscher auch eine deutliche Zunahme älterer PKW in Privathaushalten fest. So stieg der Anteil der Fahrzeuge, die älter als vier Jahre sind, in den Privathaushalten seit 1995 von 49 auf 63 Prozent. Entsprechend ging die Quote jüngerer Autos zurück. Als Langzeittrend erwarten die Marktforscher einen Rückgang bei Neuwagenkäufen und einen weiteren Anstieg bei den Gebrauchten. Äußerst dynamisch entwickelt sich dagegen der Old- und Youngtimer-Markt: Die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge nahm hier seit 2008 um 40 bzw. 38 Prozent zu.

Die Liebe zu den alten Schätzchen ist auch ein Thema in der Oktober-Ausgabe von Versicherungsmagazin. Unter der Überschrift "Markt wächst in die Breite" beschreibt Uwe-Schmidt-Kasparek detailliert, wie sich dieser Markt augenblicklich entwickelt. Nachfolgend ein kurzer Blick in den Beitrag:

"Vermittler, die selbst in den Oldtimer-Schutz-Markt einsteigen möchten, dürften eine längere Einarbeitungszeit benötigen. Leichter geht es, wenn man selbst zum Oldie-Fan wird. Dann kann man mit den Kunden auf Augenhöhe sprechen. Der Reiz der Sparte: Das Liebhaberherz ist ein idealer Türöffner für Cross-Selling. Daher sollte zumindest der eigene Kfz-Bestand nach Old- und Youngtimer durchforstet werden. Sie könnten als herkömmliche Pkw versichert sein, während eigentlich spezieller Versicherungsschutz notwendig ist."

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Quellen: Goslar Institut, Versicherungsmagazin

Autor(en): Versicherungsmagazin

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