Studie: Blick in die nahe Zukunft der Branche

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Welchen Herausforderungen muss sich die Versicherungsbranche bis 2018 stellen? Dieser Frage ging die Mutaree GmbH in Kooperation mit dem "Handelsblatt" nach und untersuchte im "4. Change Barometer" die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Assekuranz.

Die Entwicklung an den Kapitalmärkte (89 Prozent "mittlerer" und "hoher" Einfluß), Regulierung und gesetzliche Zwänge (88 Prozent), steigende Anforderungen an Versicherungsprodukte (82 Prozent) sowie steigende Anforderungen Talente zu binden (78 Prozent) sind die Themenfelder die 2014 die Versicherungsunternehmen am meisten beeinflussen. Betrachtet man den Zeitraum bis 2018, verschiebt sich die Reihenfolge der Veränderungen mit dem größten Einfluss. Auch wird der Veränderungsbedarf dringlicher: an erster Stelle stehen die steigenden regulatorischen Auflagen und gesetzlichen Zwänge sowie die Entwicklung der Kapitalmärkte( beide 94 Prozent "mittlerer" und "hoher" Einfluß). Die steigenden Anforderungen an die Bindung von Talenten sowie die demografische Entwicklung und wachsende Langlebigkeit (beide 85 Prozent "mittlerer" und "hoher" Einfluß) folgen in der Liste der Probleme, die der Branche unter den Nägeln brennt.

Vorbereitungen könnten umfangreicher sein
Wie gut sind die Unternehmen heute schon gerüstet? Am weitesten gediehen sind die Vorbereitungen, die sich aus der Kapitalmarktentwicklung ergeben. 53 Prozent der Befragten glauben, dass sie für die kommenden Herausforderungen besser vorbereitet sind als die Konkurrenz; ein kleinerer Teil (14 Prozent) will hier sogar einen Wettbewerbsvorteil für sich nutzen. Ein ähnliches Bild zeigt sich bezogen auf die steigenden regulatorischen Anforderungen und gesetzliche Zwänge. Eine etwas verhaltenere Einschätzung wird im Hinblick auf die steigende Anforderungen an die Versicherungsprodukte abgegeben. Kritisch wird es bei dem Thema "Bindung von Talenten" - hier sind 25 Prozent der Auffassung, dass es eher unwahrscheinlich ist, in nächster Zeit hierauf vorbereitet zu sein - 47 Prozent haben Vorbereitungen gestartet, aber nicht abgeschlossen.

Provisionsdeckelung in LV ist für die Befragten sehr wahrscheinlich
Ein Spezialtteil der Befragung war der Lebensversicherung gewidmet. Hier wollten die Forscher wissen, für wie wahrscheinlich die Befragten eine gesetzliche Provisionsdeckelung halten. Die Mehrheit glaubt, dass es so kommen wird: Für 32 Prozent liegt die Wahrscheinlichkeit eines staatlichen Eingriffs bei über 75 Prozent, 27 Prozent der Studienteilnehmer sehen immerhin noch eine Wahrscheinlichkeit von 51 bis 75 Prozent, dass die Provisionen begrenzt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Provisionszahlungen in der LV ganz verboten werden, liegt für sechs Prozent bei über 75 Prozent und für sieben von Hundert bei 51 bis 75 Prozent. 87 Prozent der Befragten vertreten die Auffassung, dass die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung eines gesetzlichen Verbotes von Provisionszahlungen unter 50 Prozent liegt.

Am wahrscheinlichsten als Folge eines Verbots oder einer Begrenzung von Provisionszahlungen werden aus Sicht der Befragten
  • die Etablierung neuer Geschäftsmodelle ( etwa Nettotarife) sein (80 Prozent),
  • gefolgt von der Entwicklung neuer Vergütungssysteme (78 Prozent)
  • sowie der Konsolidierung der Finanzvertriebe und Maklerpools (73 Prozent).
  • Ein Aufschwung des Direktvertriebes (52 Prozent)
  • sowie die Verschiebung der Vertriebswege in den Bereich der Ausschließlichkeit (50 Prozent) wird ambivalent gesehen.


Die Entwicklung des Leben-Neugeschäfts (Kapital, Rente, Fonds, biometrische Produkte) 2014 wird für das eigene Unternehmen leicht positiv gesehen. Während 49 Prozent der Befragten für das Neugeschäft ein Plus von null bis neun Prozent erwarten, rechnen neun Prozent mit einem Plus von neun bis 19 Prozent. Zwei Prozent gar mit einem Plus von 20 bis 30 Prozent. 21 Prozent erwarten für ihr Unternehmen eine Entwicklung von minus zehn bis null Prozent, 13 Prozent minus zwanzig bis minus zehn und sechs Prozent minus 20 bis minus 30 Prozent.

Das Andauern der Niedrigzinsphase stellt für 74 Prozent einehohe Bedrohung für die Lebensversicherungsbranche dar. Äußerst wahrscheinlich ist für die Befragten eine Kürzung der Gewinnbeteiligung der Kunden (96 Prozent) und eine weitere Absenkung des Garantiezinses (95 Prozent), gefolgt von der Einführung von neuen flexiblen/dynamischen Produkten (89 Prozent) und der Fokussierung der Branche auf biometrische Risiken (86 Prozent). Eine Verschärfung der Risikoprüfungskriterien wird ambivalent gesehen.

Quelle: Mutaree GmbH

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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