Scharfe Kritik hat der Verband der Privaten Krankenversicherer (PKV-Verband) an einer Veröffentlichung der Stiftung Warentest zur neuen staatlichen geförderten Pflegeversicherung geübt. Die Stiftung hatte die Produkte als wenig tauglich eingestuft. Nach Meinung des Verbandes sei es aber nicht fair, die geförderten Tarife mit ungeförderten Produkten zu vergleichen. Der neue Pflege-Bahr sei als Einstiegpolice konzipiert. "Diesen Mindestschutz mit Höchstleistungstarifen ganz anderer Produktgruppen zu vergleichen, ist von vornherein schief", sagte Reinhold Schulte, Vorsitzender des PKV-Verbands anlässlich einer Pressekonferenz in Berlin.
In ihrer Analyse kommt die Stiftung aber auch zu dem Schluss, dass geförderte Tarife einen großen Vorteil haben, weil es keine Gesundheitsprüfung gibt. Nach Meinung der Berliner Tester ist aber die fehlende Beitragsbefreiung der große Nachteil von Pflege-Bahr. Diesen Nachteil könne die monatliche Förderung von fünf Euro "oft nicht wettmachen", so die Stiftung.
Chronisch Kranke Junge als mögliche Zielgruppe
Immerhin hat die Zeitschrift "Finanztest" noch eine Zielgruppe entdeckt, für die Pflege-Bahr besonders interessant sein könnte. "Ein geförderter Tarif kommt am ehesten für junge Leute mit einer schweren Krankheit infrage, die zum Pflegefall werden können", so Finanztest. Grund: Einen regulären Tarif können diese Menschen in aller Regel nicht mehr bekommen. Gleichzeitig hätten die Kranke aber auch ein Risiko: Werden sie innerhalb der Wartezeit von fünf Jahre zum Pflegefall, gibt es auch aus der Pflege-Bahr-Police keinen Cent.
Nach Meinung des PKV-Verbands ist aber der gesamt Vergleichstest aufgrund der Testkriterien "kritikwürdig". So hätte die Stiftung lediglich die Tarife für ältere Kunden analysiert. Beim Versicherungsbeginn zwischen 25 und 35 Jahren könne in der in der Regel bereits mit dem Mindestbeitrag von 120 Euro sowie und der staatlicher Förderung von 60 Euro pro Jahr eine umfassende Absicherung für die schwerste Pflegestufe III erreicht werden. "Diese Tatsache wird den Lesern schlicht vorenthalten", bemängelte Schulte. "Die Realität wird über diese undifferenzierte Kritik von Finanztest hinweggehen", hofft der Verbandschef. Die staatlich geförderte private Pflegevorsorge sei ein tragfähiges Zukunftsmodell. Derzeit würden in Deutschland täglich rund 1000 Pflege-Bahr-Policen verkauft. Seit Anfang des Jahres seien bereits 70.000 Verträge abgeschlossen worden. Durch Pflege-Bahr boome derzeit die Nachfrage nach Beratung zur privaten Pflegeversicherungen. Erst jetzt würden viele Kunden erkennen, dass die normale Pflegeversicherung nur Teilkaskoschutz ist.
Normaltarife schließen Pflegelücke
Hinsichtlich nicht geförderter Tarife fällt die Analyse der Stiftung Warentest aber sehr positiv aus. "Gute" Pflegetagegeldversicherungen würde die Finanzlücke im Pflegefall weitgehend schließen. Insgesamt werden zwei Tarife mit "sehr gut" und 14 Tarife mit "gut" bewertet. Als Pflegelücke errechnet Finanztest für die ambulante Pflege durch Fachkräfte in der Pflegestufe I eine Summe von 530 Euro, in der Stufe II von 1.270 Euro und in der Pflegestufe III von 2.320 Euro pro Monat. Wer sich im Heim pflegen lässt muss für eine ordentliche Pflege monatlich in Stufe I rund 740 Euro aus eigener Tasche zahlen, in der Stufe II sind es 960 Euro und in der Stufe III 1.260 Euro.
In ihrer Analyse kommt die Stiftung aber auch zu dem Schluss, dass geförderte Tarife einen großen Vorteil haben, weil es keine Gesundheitsprüfung gibt. Nach Meinung der Berliner Tester ist aber die fehlende Beitragsbefreiung der große Nachteil von Pflege-Bahr. Diesen Nachteil könne die monatliche Förderung von fünf Euro "oft nicht wettmachen", so die Stiftung.
Chronisch Kranke Junge als mögliche Zielgruppe
Immerhin hat die Zeitschrift "Finanztest" noch eine Zielgruppe entdeckt, für die Pflege-Bahr besonders interessant sein könnte. "Ein geförderter Tarif kommt am ehesten für junge Leute mit einer schweren Krankheit infrage, die zum Pflegefall werden können", so Finanztest. Grund: Einen regulären Tarif können diese Menschen in aller Regel nicht mehr bekommen. Gleichzeitig hätten die Kranke aber auch ein Risiko: Werden sie innerhalb der Wartezeit von fünf Jahre zum Pflegefall, gibt es auch aus der Pflege-Bahr-Police keinen Cent.
Nach Meinung des PKV-Verbands ist aber der gesamt Vergleichstest aufgrund der Testkriterien "kritikwürdig". So hätte die Stiftung lediglich die Tarife für ältere Kunden analysiert. Beim Versicherungsbeginn zwischen 25 und 35 Jahren könne in der in der Regel bereits mit dem Mindestbeitrag von 120 Euro sowie und der staatlicher Förderung von 60 Euro pro Jahr eine umfassende Absicherung für die schwerste Pflegestufe III erreicht werden. "Diese Tatsache wird den Lesern schlicht vorenthalten", bemängelte Schulte. "Die Realität wird über diese undifferenzierte Kritik von Finanztest hinweggehen", hofft der Verbandschef. Die staatlich geförderte private Pflegevorsorge sei ein tragfähiges Zukunftsmodell. Derzeit würden in Deutschland täglich rund 1000 Pflege-Bahr-Policen verkauft. Seit Anfang des Jahres seien bereits 70.000 Verträge abgeschlossen worden. Durch Pflege-Bahr boome derzeit die Nachfrage nach Beratung zur privaten Pflegeversicherungen. Erst jetzt würden viele Kunden erkennen, dass die normale Pflegeversicherung nur Teilkaskoschutz ist.
Normaltarife schließen Pflegelücke
Hinsichtlich nicht geförderter Tarife fällt die Analyse der Stiftung Warentest aber sehr positiv aus. "Gute" Pflegetagegeldversicherungen würde die Finanzlücke im Pflegefall weitgehend schließen. Insgesamt werden zwei Tarife mit "sehr gut" und 14 Tarife mit "gut" bewertet. Als Pflegelücke errechnet Finanztest für die ambulante Pflege durch Fachkräfte in der Pflegestufe I eine Summe von 530 Euro, in der Stufe II von 1.270 Euro und in der Pflegestufe III von 2.320 Euro pro Monat. Wer sich im Heim pflegen lässt muss für eine ordentliche Pflege monatlich in Stufe I rund 740 Euro aus eigener Tasche zahlen, in der Stufe II sind es 960 Euro und in der Stufe III 1.260 Euro.
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek