In der Corona-Pandemie bevorzugen die Deutschen wieder deutlich stärker das Girokonto sowie das Sparbuch für ihr Erspartes. Das zeigt die jährliche Umfrage zum Sparverhalten der Bundesbürger. Kantar befragte dazu im Auftrag des Verbands der privaten Bausparkassen erneut mehr als 2.000 Personen im Alter von über 14 Jahren.
Das Girokonto erreicht 2021 einen neuen Höchststand. 47 Prozent der Befragten sparen damit (40 Prozent im Vorjahr). Das Sparbuch belegt mit jetzt 43 Prozent unverändert den zweiten Platz - nach 37 Prozent im Vorjahr.
Sparer sind verunsichert
"Die Möglichkeiten des Geldausgebens sind limitiert und reale oder befürchtete Job-/Einnahmeverluste steigern die Unsicherheit der Sparer", kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der privaten Bausparkassen, Christian König, das Ergebnis der Umfrage,
Eng hintereinander folgen auf den Plätzen drei bis fünf Renten- und Kapitallebensversicherungen mit 30 Prozent (plus zwei Prozent), der Bausparvertrag mit 28 Prozent (plus ein Prozent) und Immobilien mit 26 Prozent (plus ein Prozent). Investmentfonds erreichten Platz sechs mit 23 Prozent (plus 2 Prozent). Den siebten Platz mit jeweils 21 Prozent teilen sich die Riester-Rente (unverändert) und kurzfristige Geldanlagen wie Tagesgeldkonten/Festgeldkonten/ Termingelder (minus ein Prozent). Den vorletzten Platz belegen erneut Aktien mit 17 Prozent (plus ein Prozentpunkt). Auf dem zehnten und letzten Platz liegen unverändert Festverzinsliche Wertpapiere, die nun sieben statt fünf Prozent der Befragten nennen.
Sparquote in Deutschland ist gestiegen
Während der Pandemie im vergangenen Jahr ist die Sparquote in Deutschland deutlich gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts ist sie im Verlauf des Jahres 2020 von rund elf auf 16 Prozent gestiegen. "Schaut man genauer hin, zeigt sich allerdings ein zweigeteiltes Bild", erklärte König.
Der Verband hat in einer weiteren Befragung, ebenfalls durch Kantar, zum Sparverhalten und der Sparmotivation der Bundesbürger ein gemischtes Szenario ermittelt. Während die einen mehr sparen, müssen andere ihre Ersparnisse angreifen. Das zeigt eine spezielle Frage zum Sparverhalten während des Lockdowns.
Sieben Prozent mussten Reserven angreifen
44 Prozent der Bundesbürger in den durch Corona geprägten vergangenen zwölf Monaten gelang es, mehr zu sparen als vorher. Fast genauso viele, 43 Prozent, konnten dies nicht. "Sieben Prozent der Befragten mussten sogar ihr Erspartes anfassen," weiß König.
Wer mehr gespart hat, möchte das zusätzliche Geld am liebsten für folgende Zwecke ausgeben (Mehrfachnennungen möglich): Urlaub 23 Prozent; Freizeitaktivitäten 23 Prozent; etwas Schönes kaufen: 16 Prozent; eine Immobilie kaufen: acht Prozent; in Wertpapiere/Aktien investieren: sechs Prozent. Jeder Fünfte (21 Prozent) will das Geld erst einmal auf dem Girokonto oder Sparbuch belassen.
Autor(en): versicherungsmagazin.de