Soviel kostet ein Pflegefall

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Derzeit beziehen knapp 2,5 Millionen Menschen Leistungen der Pflegeversicherung, der Großteil ambulant. 2050 werden es fast doppelt so viele sein. Die Pflegeversicherung übernimmt je nach Pflegestufe einen Teil der Kosten. Entweder wird vom Versicherungsgeld ein Teil der professionellen Pflege bezahlt oder das Geld wird ausbezahlt. Die gesamten Pflegekosten sind aber fast immer höher als das Geld aus der Pflegeversicherung. Die durchschnittlichen monatlichen Heimkosten in Deutschland betragen in der Pflegestufe I für erheblich Pflegebedürftige 2.365 Euro, in der Pflegestufe II für schwer Pflegebedürftige 2.795 Euro und in der Pflegestufe III für schwerst Pflegebedürftige 3.252 Euro.

Insbesondere Kinder sind ihren Eltern gegenüber zum Unterhalt verpflichtet und müssen zumindest für einen Teil der verbleibenden Pflegeheimkosten aufkommen. Vielen Menschen ist nicht bewusst, welche enormen finanziellen Belastungen sich aus einer Pflegesituation ergeben.

Es geht um hohe Summen
Der Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) verdeutlicht an einem Rechenbeispiel, um welche Summen es im Pflegefall gehen kann:

Bei einem angenommen Eigenkostenanteil von monatlich durchschnittlich
1.751 Euro (die gesetzliche Pflegeversicherung bereits berücksichtigt),
einer statistischen Lebenserwartung nach Eintritt des Pflegefalls von
sieben Jahren und einer Kapitalverzinsung von drei Prozent pro Jahr vor
Steuern fest für die gesamte Laufzeit, mus für die Dauer der
Pflegebedürftigkeit (Pflegestufe III) ein Kapital von mindestens 147.100
Euro zur Begleichung des Eigenanteils reserviert werden.


"Wenn wir unterstellen, dass die Pflegebedürftigkeit im 70. Lebensjahr eintritt, müsste ein 40-Jähriger also jeden Monat etwa 245 Euro bis dahin zurücklegen beziehungsweise einen Einmalbetrag von rund 60.600 Euro, um nach 30 Jahren auf die erforderlichen 147.100 Euro zu kommen", rechnet Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender, FPSB Deutschland, vor. Für einen 50-Jährigen bedeute dies 425 Euro monatlich beziehungsweise 81.500 Euro als Einmalbeitrag, für einen 60-Jährigen bereits 960 Euro monatlich oder etwa 109.500 Euro als Einmalbeitrag.

"Es ist sehr wichtig, das Pflegerisiko in seine Finanzplanung mit einzubeziehen. Und das möglichst frühzeitig", warnt Tilmes und rät zu einer privaten Pflegezusatzversicherung.

Quelle: FPSB Deutschland
Bildquelle:Birgit Cordt

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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