So gelingt flexible Weiterbildung

740px 535px

Individuell gestaltbare Möglichkeiten zum Lebenslangen Lernen im Betrieb - für Mitarbeiter wird das immer mehr zum Entscheidungskriterium pro oder contra Arbeitgeber. Fachkräfte haben im Zuge des digitalen Wandels erfahren müssen, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum von per Ausbildung oder Studium erlerntem Know-how zusehends kürzer wird. Die Informationsflut wächst und Wissen verfliegt schneller, als es von gelegentlichen Lehrgängen aufgefangen werden kann. Die nachhaltige Kompetenzentwicklung von Fachkräften mit flexiblen Bildungsangeboten ist für Unternehmen sowohl wettbewerbskritisch als auch imagefördernd. Weiterbildung gehört nachhaltig in die HR-Strategie implementiert und als Teil der Personalentwicklung definiert. Das raten auch die Experten der Studiengemeinschaft Darmstadt (SGD) auf Grundlage der mit Kantar TNS durchgeführten Onlinebefragung mit 300 Personalverantwortlichen.

Die Personalentwicklung (PE) umfasst Aus- und Weiterbildung sowie Fördermaßnahmen , um die Qualifikation der Mitarbeiter zu erhalten, zu verbessern oder zu erweitern. Damit soll das strategische Ziel der Bereitstellung von qualifizierten, motivierten und leistungsfähigen Mitarbeitern für bestehende und veränderte Job-Anforderungen erreicht werden.

Lernen dürfen motiviert und bindet
Die Studie "Weiterbildungstrends in Deutschland 2017" erklärt Fortbildungen und Schulungen zum Top-Thema der Personalentwicklung. Für 86 Prozent der Personaler spielen Angebote zur Kompetenzentwicklung eine wichtige bis sehr wichtige Rolle in der Mitarbeiterbindung und für 79 Prozent beim Recruiting. Dass außerdem das Arbeitgeberimage gewinnt, meinen 80 Prozent. Attraktive Bildungsangebote, so zeigt die Studie, vermitteln Bewerbern die Chance auf persönliche Entwicklung und Karriere, 83 Prozent der Befragten sind davon überzeugt.

Weitere Pluspunkte für das Unternehmensimage sind: Die Personalstrategie wird gestärkt (79 Prozent), es entsteht eine Kultur des Lernens (77 Prozent) aus der sich Wettbewerbsvorteile (75 Prozent) generieren lassen. Außerdem bleibt wichtiges Know-how dort wo es hingehört, im Unternehmen (50 Prozent), was sich wiederum auf die Fachkräfteentwicklung auswirkt (48 Prozent).

Weiterbildungsbudgets bleiben stabil oder werden erhöht
Nicht ganz unwichtig: Weiterbildung drückt Wertschätzung aus und motiviert. Knapp die Hälfte der befragten HR-Profis (47 Prozent) hebt den intrinsischen Anreiz von Fortbildung und Schulung hervor. Gute Argumente für die Förderung der Weiterbildung haben Personaler allemal zur Hand. Im diesem Jahr, so berichteten 81 Prozent der Befragten, werden die Budgets dafür entweder erhört oder sie bleiben zumindest stabil. Die Palette der Schulungsangebote ist breit. Unternehmen haben die Wahl zwischen Trainings, Präsenzschulungen,  kooperativen Lernformen, synchronen oder asynchronen E-Learnings, Einzelcoachings und vielem mehr. Wie entscheiden?

 

Grundlage für die Auswahl der passenden Fortbildungsmaßnahme ist, dass Arbeitgeber sich den veränderten Anforderungen in einer schnelllebigen Arbeitswelt bewusst sind. Lernen in Konsumenten-Haltung ist nicht mehr zeitgemäß, input-orientierte Weiterbildung erweist sich zunehmend als unflexibel und veraltet.

Zeit- und ortsunabhängige E-Learningformate bieten sich nur auf den ersten Blick an. Zwar entscheidet der Mitarbeiter selbstbestimmt, wann und in welcher Umgebung er lernen möchte, was dem Arbeitgeber nebenbei Reise- sowie Personalkosten einspart. Der Weisheit letzter Schluss ist das aber noch nicht.

E-Learnings enttäuschten
Reine E-Learings haben in der Vergangenheit Teilnehmer wie Auftraggeber eher enttäuscht als befriedigt. Die Gründe dafür sind allzu menschlich. Grundvoraussetzung für Computer-based Trainings (CBT) und Web-based Trainings (WBT) ist zunächst die Medienkompetenz des Lernenden. Aber, er muss sich auch selbst motivieren und die Lernzeit eigenständig mit den Lernzielen koordinieren können. Im Gegensatz zu Präsenzschulungen leidet beim E-Learning besonders die emotionale Verankerung von Inhalten. Blended Learning dagegen kombiniert die Vorteile von E-Learning und Präsenzveranstaltungen.

Der Lernerfolg beim Blended Learning hängt gleichermaßen an der Lernsoftware, mit der sich die Teilnehmer selbstständig eine gemeinsame Wissensbasis erarbeiten, Präsenzschulungen, die das Erlernte vertiefen sowie dem Austausch und die Kontrolle über Internetforen und Datenbanken.

Dieser Beitrag ist ursprünglich auf Springer Professional erschienen.

Autor(en): Michaela Paefgen-Laß

Alle Branche News