SEPA-Einführung: Assekuranz ist gut vorbereitet

Deutschlands Versicherer und Kreditinstitute sind bei der Einführung des einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrsraums noch nicht ganz im Zeitplan. Nach einem verhaltenen Auftakt haben sie ihre SEPA-Readiness seit April 2013 um knapp 30 Punkte auf etwa 80 Prozent steigern können. Dennoch liegen die Finanzunternehmen mit diesem Wert drei Monate vor dem Stichtag noch 15 Prozentpunkte unter ihrem selbst gesteckten Ziel, werden es aber erreichen. So jedenfalls die vierte Umfrage des IT- und Beratungsunternehmens PPI AG zum "SEPA-Readiness-Index". Der Index fasst in einer Prozentreihe zusammen, wie weit Finanzfirmen bei der SEPA-Einführung sind.

"Dank enormer Kraftanstrengungen in den vergangenen Monaten werden deutsche Finanzunternehmen zum Stichtag am 1. Februar 2014 SEPA-ready sein", sagt Dr. Hubertus von Poser, Studienleiter bei PPI. 77 Prozent der Kreditinstitute und 83 Prozent der Versicherungsunternehmen nehmen externe Unterstützung in Anspruch. Im April dieses Jahres waren es lediglich 60 Prozent aller Finanzunternehmen. Den größten Anteil der zusätzlich eingesetzten Ressourcen macht externe Software aus, gefolgt von externem Personal und dem Testen von SEPA-Transaktionen.

Assekuranz hat stringent gehandelt
Mehr als 80 Prozent der Banken und Versicherer gehen davon aus, dass ihre Branche schon ausreichend auf die SEPA-Umstellung vorbereitet ist. Es gibt allerdings vereinzelte Kreditinstitute, die noch nicht mit Gewissheit sagen können, ob sie im Bereich der Mandatsverwaltung alles rechtzeitig zum Abschluss bringen können. Versicherer hingegen zeigen sich zuversichtlicher. "Die Assekuranz hat das Großprojekt SEPA sehr stringent in ihre Systeme implementiert", sagt von Poser.

Banken hatten den Aufwand für die SEPA-Einführung zunächst vollkommen
unterschätzt: Für die gesamte SEPA-Umstellung rechnen die Kreditinstitute im Vergleich zu den Prognosen vor einem halben Jahr jetzt mit einem doppelt so hohen Aufwand. Versicherer hingegen haben ihre bisherigen Einschätzungen für den Aufwand der SEPA-Einführung sogar etwas nach unten korrigiert, wie die Studie weiter zeigt.

"Wie gut wiederum die jeweiligen Geschäftskunden auf SEPA vorbereitet sind, wird sich erst Anfang des kommenden Jahres zeigen", sagt von Poser. Doch auch für dieses Risiko präparieren sich deutsche Finanzunternehmen bereits. Für den Fall, dass eine signifikante Anzahl an Kunden ihre eigenen Systeme noch nicht rechtzeitig zum SEPA-Start umgestellt hat, verfüge knapp die Hälfte der Banken und Versicherungsunternehmen bereits über einen Notfallplan.

Über den "SEPA-Readiness-Index"

Der Index wurde im September 2013 zum vierten Mal ermittelt. Die erste Befragung fand im August 2012 statt, die zweite im November 2012, die dritte im April 2013. In den Indexwert fließen der aktuelle sowie der auf Sicht von sechs Monaten erwartete Umsetzungsstand ein. Dabei wird nach fünf inhaltlichen Ebenen differenziert: Umstellung auf IBAN/BIC, Überweisungsvorgänge, Lastschriftverfahren, Umstellung von DTA auf XML-Format sowie Einführung der Mandatsverwaltung. Die Studie wurde e unter SEPA-Verantwortlichen aus 30 Kreditinstituten und 30 Versichern erhoben.

Quelle: PPI AG
Bildquelle: © Gerd Altmann/

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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