Computer können alles besser als Menschen", glaubt Dr. Christian Rieck, Professor für Finance an der Frankfurt University of Applied Sciences. Der Wissenschaftler stellte kürzlich auf einer Konferenz seine Thesen zur Digitalisierung der Finanzindustrie vor.
Die Zukunft hat schon begonnen, erläuterte der Wissenschaftler auf der Konferenz "Fintech-Revolution", die in Frankfurt am Main stattfand (siehe auch ) und nannte als Beispiele Mensch-Maschinen-Schnittstellen wie die Datenbrille von Google oder die Computer-Gestensteuerung von Microsoft.
Gestern Science Fiction - heute Realität
Was vor wenigen Jahren noch reine Science Fiction gewesen sei, sei nun Realität. Alle Lebensbereiche, auch der Finanz- und Versicherungsvertrieb würden durch die Verschmelzung von sozio-technischen Systemen beeinflusst. Als Stichwort nannte Rieck den Begriff der Masseninividualisierung. Die Erfahrung der menschlichen Berater reiche nicht aus, um die Produkttiefe, die durch neue Technik entstehe zu überblicken. Hier seien Wissenclouds und Kollektivwissen dem Einzelnen überlegen. "Die klassische Beratung wird zugunsten neuer Filtertechniken zurückgehen", prophezeite er.
Rieke prognostizierte zwei Hauptrends für die Zukunft:
Keine geschonten Berufe mehr
Das häufig kolportierte Argument, dass sich Beratung durch einen Menschen nicht ersetzen lasse, wollte er nicht gelten lassen. "Menschen wollen eine Finanz- keine Psychoberatung", so seine These. "Höhere" Berufe, die durch ihre Komplexität vor der Digitalisierung geschützt seien, gebe es nicht mehr. Noch seien die Roboter nicht so weit Menschen zu ersetzen, aber es werde nicht mehr lange dauern: Billige Computer-Hardware habe das Menschen-Gehirn bis 2030 eingeholt.
Aber hören wir diese Leier nicht schon seit Jahren? Rieke verwies darauf, das die Prognosen auf linearen Modellen beruhten, die Technologie aber exponentiell wachse. Die Schonfrist für die Finanzbranche sei vorbei.
Auch Computer machen Fehler
Er machte seinen Zuhörern am Ende aber Mut: "Menschen machen dummer Fehler, aber Computer auch, aber andere". Dass sich Branchen wandelten sei normal. Versicherer und Kreditinstitute müssten ihre Weichen richtig stellen. Die Frage dürfe nicht lauten "Wie schlagen wir die Roboter" sondern "Wie arbeiten wir zusammen?". "Änderungen sind nicht schlimm, wenn man vorbereitet ist. Quelle könnte heute Amazon sein, Brockhaus könnte Wikipedia sein und wir können … sein", so seine Anregung.
Bildquelle: © Silverv / istock
Die Zukunft hat schon begonnen, erläuterte der Wissenschaftler auf der Konferenz "Fintech-Revolution", die in Frankfurt am Main stattfand (siehe auch ) und nannte als Beispiele Mensch-Maschinen-Schnittstellen wie die Datenbrille von Google oder die Computer-Gestensteuerung von Microsoft.
Gestern Science Fiction - heute Realität
Was vor wenigen Jahren noch reine Science Fiction gewesen sei, sei nun Realität. Alle Lebensbereiche, auch der Finanz- und Versicherungsvertrieb würden durch die Verschmelzung von sozio-technischen Systemen beeinflusst. Als Stichwort nannte Rieck den Begriff der Masseninividualisierung. Die Erfahrung der menschlichen Berater reiche nicht aus, um die Produkttiefe, die durch neue Technik entstehe zu überblicken. Hier seien Wissenclouds und Kollektivwissen dem Einzelnen überlegen. "Die klassische Beratung wird zugunsten neuer Filtertechniken zurückgehen", prophezeite er.
Rieke prognostizierte zwei Hauptrends für die Zukunft:
- Beratung via Social-Media sowie
- Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz, deren nächste Anwendungfelder die Medizin- und Finanzbranche seien.
Keine geschonten Berufe mehr
Das häufig kolportierte Argument, dass sich Beratung durch einen Menschen nicht ersetzen lasse, wollte er nicht gelten lassen. "Menschen wollen eine Finanz- keine Psychoberatung", so seine These. "Höhere" Berufe, die durch ihre Komplexität vor der Digitalisierung geschützt seien, gebe es nicht mehr. Noch seien die Roboter nicht so weit Menschen zu ersetzen, aber es werde nicht mehr lange dauern: Billige Computer-Hardware habe das Menschen-Gehirn bis 2030 eingeholt.
Aber hören wir diese Leier nicht schon seit Jahren? Rieke verwies darauf, das die Prognosen auf linearen Modellen beruhten, die Technologie aber exponentiell wachse. Die Schonfrist für die Finanzbranche sei vorbei.
Auch Computer machen Fehler
Er machte seinen Zuhörern am Ende aber Mut: "Menschen machen dummer Fehler, aber Computer auch, aber andere". Dass sich Branchen wandelten sei normal. Versicherer und Kreditinstitute müssten ihre Weichen richtig stellen. Die Frage dürfe nicht lauten "Wie schlagen wir die Roboter" sondern "Wie arbeiten wir zusammen?". "Änderungen sind nicht schlimm, wenn man vorbereitet ist. Quelle könnte heute Amazon sein, Brockhaus könnte Wikipedia sein und wir können … sein", so seine Anregung.
Bildquelle: © Silverv / istock
Autor(en): Alexa Michopoulos