Bewegte Zeiten für die Industrieversicherer. Im Oktober stehen die Erneuerungsgespräche in Baden Baden an, bei denen die Erst- und Rückversicherer Höhe und Ausmaß neuer Kapazitäten und Deckungen verhandeln. Derzeit spekulieren viele darauf, dass die Prämien nochmals sinken - außer in der Haftpflicht.
Was das Jahr 2006 angeht, sorgen weniger Elementarschäden als ein heftig tobender Wettbewerb in der Branche für Bewegung. In den Jahren nach dem 11. September 2001, als sich mit der menschlichen Ausnahme-Tragödie auch versicherungstechnisch einer der größten Versicherungsschäden aller Zeiten ereignete, ist für die Assekuranz etwas mehr Ruhe eingekehrt.
Jetzt belebt vor allem der Wettbewerb das Geschäft. Die Kunden der Industrie- und Gewerbeversicherungen können sich für das Jahr 2007 auf leicht sinkende Prämien einrichten. Weltweit tätige Versicherungsmakler, die vornehmlich die Vermittlung und Beratung im Industrieversicherungsgeschäft betreiben, berichten, dass sich der Markt im dritten Jahr in Folge nachgiebig zeige und damit auch die Preise aufweiche. Durch Ausschreibungen in der Sachversicherung seien sogar Nachlässe bis zu 30 Prozent drin. Die Versicherer seien heutzutage bereit, günstige Konditionen für drei Jahre zu garantieren.
In der Haftpflichtsparte zeigt sich der Markt härter und weniger nachgiebig. Die immens kostspieligen Hurrikan-Schäden, die 2005 vor allem über die USA hinwegfegten, und auch der enger werdende Markt, in dem beispielsweise große Marktteilnehmer fusionierten (siehe Übernahme des Industrieversicherers Gerling durch den Konkurrenten HDI), haben den weltweiten Abwärtstrend gestoppt. "Trotzdem waren die Ergebnisse der Industrieversicherer in den letzten Jahre infolge der geringen Schadenlast gut", sagt Professor Stefan Materne. Der Wissenschaftler von der Fachhochschule Köln verweist darauf, dass die Erinnerung an die noch länger zurückliegenden Verlustzeiten in den neunziger Jahren inzwischen verblasst seien: "Somit ist mit einem weiteren Abrieb der Prämien vor allem in der Sachsparte zu rechnen und auch mit einem leichten Prämienrückgang in der Haftpflichtsparte."
Unterm Strich verdienen die Industrieversicherer heute wieder Geld. Ihr Beitragsvolumen für das zurückliegende Jahr wird auf rund elf Milliarden Euro geschätzt, die Schadenquote auf unter 30 Prozent. Und auch die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) lag in den letzten drei Jahren bei rund 90 Prozent. Es ist die Rede davon, dass die Industrieversicherer 2006 einen Gewinn zwischen 700 und 800 Millionen Euro eingefahren haben.
Genauere Angaben und relevante Vergleichsstatistiken gibt es nicht. Das liegt daran, dass die Industrieversicherung kein einheitlicher Versicherungszweig ist. Unter dem Oberbegriff werden verschiedene Deckungskonzepte und -arten industrieller Risiken geführt, die in den Versicherungsverbänden nicht einheitlich oder extra erfasst werden. Es geht hier um Feuer-, Betriebsunterbrechungs-, Haftpflicht-, Transport- und technische Versicherungen. In der Haftpflichtsparte werden an offizieller Steller beispielsweise auch die Privathaftpflicht, die Managerhaftpflicht, die Industriehaftpflicht und die Autohaftpflicht-Versicherung "in einen Topf geworfen".
Für die Industrieversicherer und ihre Kunden ist eine Trennung zwischen den einzelnen Segmenten ohnehin wenig aussagekräftig. Die sehr erfahrenen Risikomanager prüfen in jedem Einzelfall in den Industriebetrieben, wo der Hebel anzusetzen ist, das heißt auch, inwieweit mit Präventivmaßnahmen der Super-GAU vermieden werden könnte. Der Stellenwert Betriebsunterbrechungs- und Feuerversicherung im Gesamtkonzept der Industrieversicherungen ist hoch.
Eine der großen Herausforderungen für die Industrieversicherer wird im Bereich der Rückrufaktionen gesehen, wenn vermeintlich defekte "Ware" ins Werk zurückgerufen wird. Hier wird sich die technische Kompetenz der Industrieversicherer beweisen. Immer mehr Versicherer bieten über die reine Versicherung hinaus Service- und Beratungskomponenten und separate Zusatzleistungen an.
Was das Jahr 2006 angeht, sorgen weniger Elementarschäden als ein heftig tobender Wettbewerb in der Branche für Bewegung. In den Jahren nach dem 11. September 2001, als sich mit der menschlichen Ausnahme-Tragödie auch versicherungstechnisch einer der größten Versicherungsschäden aller Zeiten ereignete, ist für die Assekuranz etwas mehr Ruhe eingekehrt.
Jetzt belebt vor allem der Wettbewerb das Geschäft. Die Kunden der Industrie- und Gewerbeversicherungen können sich für das Jahr 2007 auf leicht sinkende Prämien einrichten. Weltweit tätige Versicherungsmakler, die vornehmlich die Vermittlung und Beratung im Industrieversicherungsgeschäft betreiben, berichten, dass sich der Markt im dritten Jahr in Folge nachgiebig zeige und damit auch die Preise aufweiche. Durch Ausschreibungen in der Sachversicherung seien sogar Nachlässe bis zu 30 Prozent drin. Die Versicherer seien heutzutage bereit, günstige Konditionen für drei Jahre zu garantieren.
In der Haftpflichtsparte zeigt sich der Markt härter und weniger nachgiebig. Die immens kostspieligen Hurrikan-Schäden, die 2005 vor allem über die USA hinwegfegten, und auch der enger werdende Markt, in dem beispielsweise große Marktteilnehmer fusionierten (siehe Übernahme des Industrieversicherers Gerling durch den Konkurrenten HDI), haben den weltweiten Abwärtstrend gestoppt. "Trotzdem waren die Ergebnisse der Industrieversicherer in den letzten Jahre infolge der geringen Schadenlast gut", sagt Professor Stefan Materne. Der Wissenschaftler von der Fachhochschule Köln verweist darauf, dass die Erinnerung an die noch länger zurückliegenden Verlustzeiten in den neunziger Jahren inzwischen verblasst seien: "Somit ist mit einem weiteren Abrieb der Prämien vor allem in der Sachsparte zu rechnen und auch mit einem leichten Prämienrückgang in der Haftpflichtsparte."
Unterm Strich verdienen die Industrieversicherer heute wieder Geld. Ihr Beitragsvolumen für das zurückliegende Jahr wird auf rund elf Milliarden Euro geschätzt, die Schadenquote auf unter 30 Prozent. Und auch die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) lag in den letzten drei Jahren bei rund 90 Prozent. Es ist die Rede davon, dass die Industrieversicherer 2006 einen Gewinn zwischen 700 und 800 Millionen Euro eingefahren haben.
Genauere Angaben und relevante Vergleichsstatistiken gibt es nicht. Das liegt daran, dass die Industrieversicherung kein einheitlicher Versicherungszweig ist. Unter dem Oberbegriff werden verschiedene Deckungskonzepte und -arten industrieller Risiken geführt, die in den Versicherungsverbänden nicht einheitlich oder extra erfasst werden. Es geht hier um Feuer-, Betriebsunterbrechungs-, Haftpflicht-, Transport- und technische Versicherungen. In der Haftpflichtsparte werden an offizieller Steller beispielsweise auch die Privathaftpflicht, die Managerhaftpflicht, die Industriehaftpflicht und die Autohaftpflicht-Versicherung "in einen Topf geworfen".
Für die Industrieversicherer und ihre Kunden ist eine Trennung zwischen den einzelnen Segmenten ohnehin wenig aussagekräftig. Die sehr erfahrenen Risikomanager prüfen in jedem Einzelfall in den Industriebetrieben, wo der Hebel anzusetzen ist, das heißt auch, inwieweit mit Präventivmaßnahmen der Super-GAU vermieden werden könnte. Der Stellenwert Betriebsunterbrechungs- und Feuerversicherung im Gesamtkonzept der Industrieversicherungen ist hoch.
Eine der großen Herausforderungen für die Industrieversicherer wird im Bereich der Rückrufaktionen gesehen, wenn vermeintlich defekte "Ware" ins Werk zurückgerufen wird. Hier wird sich die technische Kompetenz der Industrieversicherer beweisen. Immer mehr Versicherer bieten über die reine Versicherung hinaus Service- und Beratungskomponenten und separate Zusatzleistungen an.
Autor(en): Ellen Bocquel