Risikoatlas: Wo es in Deutschland am häufigsten brennt

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Im Vergleich der fünfzehn größten Städte ist Leipzig die „Brandhauptstadt“ Deutschlands. In der sächsischen Stadt sind fast doppelt so viele Versicherte von Brandschäden betroffen wie im Durchschnitt der übrigen Großstädte. Das sind Ergebnisse des Generali-Risikoatlas „Haus und Wohnen“, für den der Erstversicherer in Deutschland erstmalig 300.000 Schadenmeldungen im Bereich Wohngebäude- und Hausrat-Versicherung ausgewertet hat.

Nach Aussage des Versicherers mit Sitz in Köln trifft es bei Bränden im Schnitt vier von 100 Leipzigern. Die dortigen Schäden sind selten groß – mit durchschnittlich 1.220 Euro betragen sie nur einen Bruchteil der Kosten, die bei Bränden in den anderen Großstädten entstehen.

Durchschnittliche Schadenhöhe liegt in Deutschland bei 5.120 Euro
"Besonders teure Schäden verursachen Brände im Saarland. Hier sind die Schäden fast doppelt so teuer wie im bundesweiten Durchschnitt und belaufen sich auf 10.500 Euro pro Brandfall", sagt Roland Stoffels, Vorsitzender der Geschäftsführung der Generali Deutschland Schadenmanagement. Die durchschnittliche Schadenhöhe liegt in Deutschland bei 5.120 Euro. Überdurchschnittlich teure Schäden melden auch Bürger in Schleswig-Holstein (9.200 Euro), Baden-Württemberg (6.210 Euro), Niedersachsen (6.200 Euro), Rheinland-Pfalz (6.180 Euro), Hamburg (5.610 Euro), Nordrhein-Westfalen (5.600 Euro) und Hessen (5.340 Euro).

Wenigste Brandschäden unter anderem in Baden-Württemberg
Die häufigsten Brände in Haus und Wohnung gibt es in den östlichen Bundesländern. Sachsen-Anhalt führt die Liste an (3,5%), gefolgt von Sachsen (3,2%) und Thüringen (3,1%). In Berlin, Hamburg und Baden-Württemberg gibt es dagegen die wenigsten Brandschäden. Zwar brennt es im östlichen Teil Deutschlands häufiger, aber die Feuerschäden liegen hier im Wert am niedrigsten. So verursacht ein Feuer in Brandenburg im Schnitt einen Schaden in Höhe von 2.400 Euro.

Im Bereich der Wohngebäude- und Hausrat-Versicherung hat die Generali Deutschland knapp 22.000 Feuerschäden aus den Jahren 2012-2014 ausgewertet und das Risiko auf zehn Jahre hochgerechnet. Analysiert wurden hierfür der Bestand der Generali Versicherungen und AachenMünchener. Für die entstandenen Schäden erbringen die beiden Versicherungsunternehmen pro Jahr Leistungen in Höhe von über 38 Millionen Euro.

Über den Generali-Risikoatlas "Haus und Wohnen"
Der Versicherer hat im Bereich Wohngebäude- und Hausrat-Versicherung mehr als 3,5 Millionen Verträge im Privatkundengeschäft von den Generali Versicherungen und der Aachen-Münchener analysiert. Als Ergebnis entstand ein deutschlandweiter Atlas über die Risiken, mit denen die Deutschen am häufigsten konfrontiert sind.

Die Analyse bezieht sich auf einen Zeitraum von drei Jahren (2012-2014) und wurde auf zehn Jahre hochgerechnet. Das Ergebnis weist bei etwa 300.000 analysierten Schadenmeldungen in diesen drei Jahren einen durchschnittlichen Gesamtschadenaufwand je Jahr in Höhe von rund 171 Millionen Euro auf.



Auch in einer der aktuellen Ausgaben von beschäftigt sich ein Beitrag unter der Überschrift "Trendwende durch Schadenmanagement" mit der Wohngebäudeversicherung und dem Trend in der Branche, speziellen Kundengruppen geziele Produkte zum Schutz vor Elementarschäden anzubieten. Nachfolgend ein Auszug aus dem Januar-Heft:

"Die Aktionen der Branche für mehr Schutz vor Elementarschäden zeigen Wirkung. Auch der Vertrieb kann von der erhöhten Nachfrage profitieren. Die Misere aber bleibt: Für jeden eingenommenen Euro gehen 1,32 Euro wieder raus. Die Zeit der theoretischen Analysen in den Versicherungshäusern ist jedoch nun vorbei. Die Versicherer drehen an vielen Stellschrauben - Tarif, Underwriting, Sanierung, Nachlässe, Schadenmanagement.
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Eine besondere Zielgruppe fasst die Ergo Versicherungsgruppe mit ihrer neuen Produktlinie ins Auge. Der Versicherer will für alle bisher wegen extremer Hochwasserbedrohung nicht versicherbaren Wohngebäude flächendeckend Versicherungsschutz gegen Überschwemmungen und Starkregen anbieten. Als Beweggrund für das neue Angebot nennt der Versicherer die Entwicklung schwerer Unwetter in Deutschland und in Europa sowie die Eindrücke aus der Flut an Donau und Elbe im Jahr 2013. Diese Ereignisse hätten die Ergo dazu bewogen, den Versicherungsschutz für Wohngebäude zu verbessern und deren Versicherbarkeit auch an den höchstgefährdeten Standorten, in der so genannten Zürs-Gefährdungsklasse 4, zu ermöglichen."

Textquellen: Generali Deutschland, Versicherungsmagazin; Bildquellen: © Generali Deutschland, stauke /fotolia

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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