Riester-Rente: Der Boom scheint vorbei zu sein

216.000 Deutsche haben sich im 2. Quartal 2011 neu für einen Riester-Vertrag entschieden. Damit ist die Gesamtzahl der Riester-Sparer zum Stand vom 30. Juni auf 14.798.000 gestiegen, wie das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) mitteilt. Die 15-Millionen-Grenze werde spätestens bis Ende des Jahres geknackt, heißt es beim BMAS. Die Zahlen klingen nur auf den ersten Blick gut, denn das Wachstum der privaten Altersvorsorgeform stagniert.

Im Vergleichszeitraum der beide Vorjahre lag die Zahl der Neuabschlüsse bei 222.000 (Q2 2010) beziehungsweise 220.000 (Q2 2009). Im zweiten Quartal 2008 wurden 484.000 Neuverträge abgeschlossen. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, äußert sich nichtsdestotrotz positiv: "Die Dynamik ist ungebrochen, immer mehr Menschen riestern."

Besonders gefragt waren mit einem Quartalszuwachs von etwa 97.000 Verträgen Wohn-Riester-Produkte. Versicherungsverträge machen in der Gesamtzahl von 10.555.000 noch den Löwenanteil des Gesamtbestandes aus. Im zweiten Quartal 2011 schlossen aber nur 83.000 Sparer einen Versicherungsvertrag ab. Investmentfonds-Verträge verzeicheneten ein Plus von 29.000 Verträgen, gefolgt von Banksparplänen mit lediglich 7.000 Neuverträgen. Bei den genannten Zuwächsen handelt es sich um Nettozuwächse. Nach Angaben des BMAS sind rund 15 Prozent aller Riester-Verträge ruhend gestellt und werden nicht bespart.

Nicht zufrieden mit dem Zuwachs an Fondssparplänen ist der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI). Die Zahl der Riester-Fondssparpläne liegt aktuell bei 2,88 Millionen Verträge. Nach einer Verdoppelung der Anzahl der zwischen Mitte 2007 und Mitte 2010 hat sich das Wachstum verlangsamt. Der Verband fordert angesichts der demografischen Entwicklung "verstärkte Aufklärung" über die Notwendigkeit der privaten Altersvorsorge.

Quelle: BMAS, Handelsblatt, Versicherungsjournal, BVI

Bild: © Claudia Hautumm/

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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